Junggesellinnenabschied

4.5K 185 7
                                    

Celines Sicht:

"Das kann ich nicht anziehen, Marco wird mich umbringen!" ich schaute verzweifelt an mir hinunter und schüttelte den Kopf. "Marco hat da nichts zu sagen!" protestierte Jenny und verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Richtig, dass ist dein Junggesellinnenabschied und wir hoffen alle mal auch dein einziger!" Ich seufzte und schaute in den Spiegel. Ich trug ein 'Bunny Kostüm'...zum einem sah es schrecklich aus und zum anderen war es viel zu kurz! "Ne!" "Och komm schon!" Nun stellte sich Ann-Kathrin vor mir und schaute mir tief in die Augen. "Marco wird dich so gar nicht sehen und die Fotos bekommt er erst nach eurer Hochzeit zu sehen." sie fing breit an zu grinsen und zwinkerte mir zu. "Warum muss ich eigentlich so ein scheiß tragen und ihr nicht?" "Wir haben doch auch so etwas an!" "So etwas? Ihr habt ein T-Shirt an und ich ein verdammtes Kostüm!" "Nicht meckern, lieber trinken!" Und schon drückte mir Lisa ein Pinnchen Schnaps in die Hand. Runter damit. Zufrieden schauten mich die Mädels an und ich schüttelte lachend den Kopf. "Ihr könnt mir gerne so oft etwas zu trinken geben wie ihr wollt aber trotzdem werde ich mir dieses Kostüm nicht schön reden!" "Ach komm schon, dass ist dein vorletzter Abend an dem du unverheiratet sein wirst!" Ich nickte. Da hatten sie recht, in zwei Tagen würde ich heiraten und ich wurde langsam wirklich nervös. Die Zeit war so unglaublich schnell vergangen und mittlerweile war es fast soweit! Mit Noah hatte ich keinen Kontakt mehr gehabt, ich hatte ihm gesagt wo die Feier stattfinden würde und mehr konnte ich nicht tun und zum Glück war Noah auch kein Thema mehr zwischen mir und Marco gewesen. In zwei Tagen würde ich seinen Namen tragen und seine Frau werden. "Oh nein, du tauchst jetzt nicht in Gedanken ab!" Chantal stellte sich vor mich und schaute mich warnend an. "Wir wissen alle, dass du in zwei Tagen heiraten wirst aber jetzt zählt nur dass du noch nicht geheiratet hast ok!" "Also wenn du jemals an uns zweifeln solltest dann hast du hier auf jeden Fall einige Frauen die dir alle negativen Sachen auflisten!" lachte Marco, der plötzlich hinter mir stand. Herausfordernd schaute ich Ann-Kathrin an, von wegen er würde mich so nicht sehen. "Äh...Marco hi." Jenny fing an zu lachen und schon standen alle Frauen um mich herum, so dass Marco nicht mehr sehen konnte was ich anhatte. Waren sie wirklich so blöd und dachten Marco hätte mich nicht gesehen? Auch Marco schaute sie verwirrt an, er dachte wahrscheinlich das gleiche wie ich. "Könnte ich vielleicht meine noch nicht verheiratete Freundin mal kurz sprechen?" "Na, man lauscht aber nicht bei Frauen Gesprächen!" "Ihr seit so laut am reden, euch würde mal wahrscheinlich sogar noch drei Straßen weiter hören." schmunzelte Marco und hielt mir seine Hand entgegen welche ich sofort annahm. Er zog mich mit nach draußen auf den Balkon und schloss die Tür. "Schick siehst du aus." sagte er und fing laut an zu lachen. "Marco!" brummte ich und schaute ihn warnend an. "Bin ich froh, dass ich so etwas nicht anziehen muss obwohl ich ehrlich sein muss, dass es mir doch ein weinig zu kurz ist für dich!" Ich fing an zu schmunzeln und lächelte ihn schief an. "Ich finde es auch zu knapp aber du kennst die Frauen." Er nickte lachend und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich wollte dir auch nur sagen, dass ich jetzt weg bin." Ich seufzte und nickte. "Warum tun wir uns das an?" fragte ich ihn lachend und mit hochgezogenen Augenbrauen schaute mich Marco an. "Moment, du tust dir das an, denn du musst dieses Kostüm tragen nicht ich." grinste er und streckte mir die Zunge entgegen. Ich schaute ihn gespielt beledigt an und er gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Und überhaupt tue ich mir das an, weil ich dich liebe und ich dich heiraten will." Nun gab er mir einen zärtlichen Kuss und ich fing breit an zu grinsen. "Ich glaube mit den Worten überstehe ich den Abend." "Achso, ich möchte dich nur mal daran erinnern, dass du noch zu mir gesagt hast, ich soll mir doch so Sätze für die Hochzeit aufbewahren." Ich schüttelte lachend den Kopf. "Das ist doch schon Tage her." "Ich muss jetzt aber wirklich gehen sonst meckern die Jungs noch. Trink nicht so viel ok?" Er zwinkerte mir lachend zu und küsste mich noch mal. "Werde ich nicht." gab ich lachend als Antwort zurück und zwinkerte ihm ebenfalls zu. "Und wenn du jetzt nicht rein kommst, dann meckern wir auch rum!" Ann-Kathrin stand an der Tür und zog mich wieder mit hinein. "Morgen sehen wir uns aber noch oder?" "Ja seht ihr euch, aber nur bis zum Vormittag!" Und somit stand ich wieder bei den Mädels. "Gott, ich bin froh wenn ich diesen Abend hinter mich gebracht habe!" Ann-Kathrin schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf. "So darfst du gar nicht erst denken! Wir machen dass jetzt so, immer wenn du etwas negatives sagst musst du trinken!" Und Ann-Kathrin hatte diesen Satz gerade mal fertig ausgesprochen und schon hielt mir Jenny ein neues Pinnchen hin. "Dann überstehe ich den Abend nicht!" Und so fing der Abend an. Wir gingen in irgendeine Bar, fragt mich nicht in welche aber anstatt Frauen die am strippen waren, gab es hier Männer. "Mario bringt mich um!" trällerte Ann-Kathrin und fing laut an zu lachen, als einer der Männer ihr zuzwinkerte. "Um Himmels Willen, Marco wird nie im Leben die Bilder sehen, welche heute entstehen werden." lachte ich und musste auch mir das Lachen verkneifen. Nun kam einer der Männe auf uns zu und zeigte auf mich. Oh nein! "Wer von euch, hatte eigentlich die Idee hier hin zukommen?" fragte ich brummend nach. "Jenny und Lisa!" lachte Shalin und schaute gerade einem Mann hinterher, welcher an ihr vorbei gegangen war. "Yvonne, ich hoffe der Abend bleibt unter uns beiden und du erzählst deinem Bruder nichts davon!" Yvonne schüttelte den Kopf. "Um Gottes Willen, dann bin ich tot wenn ich das Marco erzählen würde!" "Du bist also die Glückliche die heiraten wird?" Und plötzlich stand der Mann vor mir, Oberkörper frei, braun gebrannt und mit Muskeln übersät. Ich nickte und Cathy rammte mir ihren Ellbogen in sie Rippen. "Starr nicht so lange, wird Marco glaube ich nicht so gefallen!" "Gucken darf sie nur nicht anfassen!" lachte Chantal und lächelte den Mann zuckersüß an. Ich verdrehte lachend meine Augen. "Das nehme ich dann mal als ja an. Alles was ihr trinken wollt geht heute aufs Haus, man heiratet ja immerhin auch nur einmal im Leben." "Hier komme ich glaube ich öfters hin!" lachte Chantal und schaute sich in dem Laden um. "Ich meine so viele hübsche Männer sieht man nicht oft!" Ann-Kathrin schüttelte lachend den Kopf aber fing selbst an zu grinsen. "Mario darf das nie erfahren!" "Marco auch nicht!" gab ich prompt als Antwort und Jenny und Lisa nickten nur lachend. "Deswegen bin ich Single!" schmunzelte Shalin und zwinkerte uns zu. "Dann lasst uns den Abend beginnen und ihn genießen!" "Eine Runde Champagner?" Ein Mann, ebenfalls Oberkörper frei stellte sich zu uns mit einem Tablett in der Hand mit mehreren Gläsern drauf, welche mit Champagner gefüllt waren. "Ich sag doch ich komm hier öfters hin!" Und Chantal war die Erste die sich ein Glas schnappte und dem Mann flirtend zulächelte. 

Und am nächsten Morgen wachte ich mit höllischen Kopfschmerzen auf und versuchte langsam meine Augen zu öffnen. Seit wann war es so hell morgens? Ich hielt mir die Hände vor meinen Augen und seufzte laut auf. "Aua!" Neben mir fing sich an etwas zu bewegen und ich sah in Shalins leidenden Blick. Tja, da hatten wir es wohl gestern etwas übertrieben mit den kostenfreien Getränken. "Ich sterbe!" sagte nun auch Ann-Kathrin die auf dem Boden lag. Wir waren bei Jenny zuhause im Wohnzimmer. Ich hatte mich anscheinend mit Shalin auf die Couch gequetscht und unten an meinen Füßen lag Lisa. Wo Jenny, Yvonne oder Chantal war....wusste ich nicht. "Gott, ich hab seit über neun Monaten nichts mehr getrunken und füll mich direkt so ab!" lachte Ann-Kathrin verzweifelt und versuchte sich gerade hinzusetzten lief es jedoch bleiben. "Nicht hin setzten, ganz schlechte Idee." flüsterte sie und stöhnte auf. Ich fing an zu schmunzeln bei unserem Anblick. "Lebt Lisa noch?" fragte Shalin nach und ich zuckte mit den Schultern. Ich stupste sie leicht mit meinem Fuß an und direkt hörte man ein leises brummen. "Ja, sie lebt noch." "So fühle ich mich aber nicht!" brummte Lisa und wir fingen an leicht zu lachen. Was ein Fehler war, denn mein Kopf fühlte sich so an, als würde er jeden Moment explodieren. Und ich übertrieb nicht! "Kann sich irgendjemand noch daran erinnern was noch alles passiert ist nach dem wir angefangen haben Korn zu trinken?" fragte Jenny, welche gerade die Treppe hinunter ging und auch nicht gerade gut aussah. Ich versuchte mich daran zu erinnern, doch ehrlich gesagt wusste ich schon nicht mehr, dass wir überhaupt angefangen hatten Korn zutrinken. "Wir haben Korn getrunken?" fragten Ann-Kathrin und ich synchron "Naja, auf jeden Fall hat Celine sich einige Nummern geklärt!" grinste Shalin und verwirrt schaute ich auf meine Arme. Heilige Scheiße. Mein kompletter rechter Arm war übersät mit irgendwelchen Nummern und Namen. "Guck mal, dieser Nils hat sogar ein Herz hinter seine Nummer gemacht!" grinste Shalin und versuchte sich das Lachen zu verkneifen. Ich versuchte mich hinzusetzten, was auch einigermaßen funktionierte mal abgesehen davon, dass sich gerade das ganze Wohnzimmer drehte. "Hast du ein Glas Wasser für mich?" fragte ich Jenny und sie nickte nur wissend und ging in die Küche. "Wehe du musst dich übergeben!" knurrte Ann-Kathrin und schaute mich warnend an. Ich schüttelte den Kopf, so schlimm war es dann doch nicht. "Also mir hat es gerade gut tan!" sagte Chantal welche relativ munter die Treppe hinunter kam. "Wo ist Yvonne?" fragte ich skeptisch nach. "In der Küche!" sagte Jenny lachend und kam mit einem Glas Wasser für mich wieder. "In der Küche?" fragte ich verwirrt nach und Jenny nickte. "Sie ist gerade aufgewacht...könnte sein, dass sie jetzt ziemliche Rückenschmerzen hat, denn sie hat auf den kalten Fließen geschlafen!" und dann hörte man nur noch einen schmerzhaften Schrei aus der Küche und Yvonne wie sie laut an fluchen war. "Sag ich ja!" "Yvonne?" "Mhm?" Sie komm mit gekrümmten Rücken aus der Küche und schaute schmerzerfüllt durch die Runde. "Warum hast du in der Küche geschlafen?" fragte ich grinsend nach und Shalin neben mir fing an zu kichern. "Gegenfrage was hast du da auf deinem Arm?" ich verdrehte meine Augen und schaute sie warnend an. Ich würde zwar gerne sagen, dass sie davon bloß nichts Marco erzählen sollte...aber wenn ich gleich nach Hause gehen würde...würde er wahrscheinlich eh schon da sein und meinen Arm sehen aber was war daran denn schon schlimm? "Jetzt mach dir nicht so viele Gedanken, Marco wird das locker sehen und dich auslachen!" brummte Yvonne uns setzte sich vorsichtig auf einen Sessel. Zum Glück war das alles anscheinend nur Kugelschreiber, denn bei Edding würde ich Probleme bekommen, dass bis morgen weg zu bekommen! 

Dortmunder Mädchen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt