Die Reise beginnt!

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Antons Pov

Mein Wecker klingelte am nächsten Morgen um sieben, eine Stunde bevor wir an der Bushaltestelle vor unserer Schule sein sollten. Ich schlug den Wecker mit einem meiner Hausschuhe kaputt und drehte mich nach links, wo ich meinen schlafenden Engel erblickte, er bekommt das Klingeln nie mit, was meine Chance darstellte, ihn wach zu knutschen, was ich auch tat. Er sah mich verschlafen an, zögerte einen Moment und warf sich dann mit aller Kraft auf mich und kitzelte mich durch. Das ging ca. 10 Minuten so, bis meine Mutter nach oben rief : „Alle, die die Queen sehen wollen und ein Selfie vorm Big Ben wollen stehen bitte JETZT auf!" Und da war dann auch meine Panik vor der Reise wieder da und ich war ganz ruhig. Lars übernahm es ein „Ja, wir kommen" zu brüllen und nahm mich dann in den Arm.

„Schatz, mach dir keine Sorgen, du hast alles um drei Monate zu überleben eingepackt, ich meine, dein Rucksack besteht fast nur aus Lebensmitteln, genug Klamotten hast du auch, dein Handy und deine Waschsachen hast du auch und ich bin auch hier, also alles gut. Freu dich auf die Reise, immerhin ist das unser erster Urlaub zusammen. Ok?"

„Ja, du hast Recht ich habe alles und Hauptsache ich habe das Wichtigste auf dieser Reise dabei, nämlich dich, ohne dich würde das gar keinen Spaß machen. Also los, wir gehen noch schnell was essen und dann geht's auf ins Abenteuer Großbritannien!"

„Das wollte ich hören!"

Wir zogen uns also gemütliche Klamotten für die doch ziemlich lange Busfahrt an und dann gingen wir samt Koffern nach unten, wo uns schon meine Mutter erwartete. Wir aßen jeder eine Schüssel Cornflakes und bekamen beide ein Lunchpaket von meiner Mutter in die Hand gedrückt. Danach schafften wir uns samt Koffern ins Auto und fuhren los, Richtung Schule – das klang ziemlich unwirklich, wenn man mal bedenkt, dass Sommerferien sind...

Nach 10 Minuten Fahrt kamen wir an und sahen sogleich, unsere Klassenkameraden. Wir bekamen von einigen die Frage gestellt, was wir hier machten, immerhin hätten wir ja die Prüfungen nicht mitgeschrieben, wir antworteten einfach, dass der Direktor meinte, dass wir ruhig mitfahren könnten, da zwei andere kurzfristig abgesprungen sind, was zwar tatsächlich so war, aber das war ja nicht der eigentliche Grund unseres Mitfahrens. Meine Mutter unterhielt sich mit ein Paar anderen Frauen und bekam gar nicht mit, dass der Bus bereits fertig beladen war. Ich ging zu ihr und sagte ihr, dass wir losfahren wollten und daraufhin nahm sie uns beide nochmal fest in den Arm und wünschte uns eine schöne Zeit.

Wir stiegen also auch in den großen Reisebus und fanden zum Glück noch einen freien Doppelsitz für uns beide. Wir fuhren bald darauf auch schon los. Lars nahm gleich meine Hand und küsste mich nochmal schnell und unauffällig, ich freute mich so sehr, ihn neben mir zu haben, ich seufzte nochmal vor Glück und sah daraufhin aus dem Fenster, Lars saß am Gang. Wir hielten die ganze Zeit Händchen oder streichelten den Oberschenkel des anderen. Neben uns auf dem Doppelsitz saß zum Glück niemand, der uns beobachten könnte, da standen nur ein Paar Rucksäcke und die spionieren nach meinen Erfahrungen keine schwulen Pärchen auf Klassenfahrt aus.

  Laut unserer Klassenlehrerin sollte die Fahrt etwa 13 Stunden dauern, sodass wir mit Zeitverschiebung um acht Uhr abends im Hostel ankommen sollten. Lars und ich haben ein Einzelzimmer bekommen, da wir auch im Internat zusammen in einem wohnten, so wurde das bei uns immer eingeteilt, alle, die auch im Internat ein Zimmer teilten gingen im Hostel auch zusammen in eins, um Konflikte zu vermeiden. Ich finde es eine gute Lösung, wenn ihr versteht, was ich meine, ich habe ihn für mich allein.

Nach etwa zwanzig Minuten setzte ich meine Kopfhörer auf, Lars hatte seine auch auf, wir liebten das, man war beieinander, doch konnte man zudem noch die Musik genießen, wir mussten uns jetzt auch nicht unbedingt unterhalten, da hatten wir noch genug Zeit während der Fahrt für.

Nach zwei Stunden machten wir zum ersten Mal eine Pinkelpause, ich weiß nicht wo das war, aber irgendwo im Nord-Westen müsste das gewesen sein, Ich kaufte Lars und mir jeweils ein Snikkers um eventuelle Diven zu vermeiden, bevor sie entstehen konnten.

Die Fahrt ging relativ schnell vorbei, wir hatten beide etwas geschlafen und dann waren wir auch schon auf der Fähre Richtung Dover von Calais aus. Ich liebte es, mit Fähren zu reisen, das war so entspannt. Wir suchten erst mal den Dutyfree Shop auf, weil Lars da unbedingt hin wollte. Ich unterhielt mich derweil auf Englisch mit der Kassiererin, weil sie es lustig fand, wie er so hochkonzentriert durch die Gänge wuselte. Sie fragte ihn auch mehrmals, ob sie ihm helfen kann, aber wie ich ihn kenne hat er dankend abgelehnt, weil er es selber finden will...Ich wusste nicht mal, was er gesucht hat, schließlich hätte ich ihm auch sagen können, dass es das neue Parfum von One Direction dort nicht gibt, aber er hat mir erst danach erzählt, dass es das war, was er wollte.

Nach einer Stunde waren wir wieder im Bus, mitten in England, auf der falschen Straßenseite mit Menschen, die unsere Sprache nicht verstehen, na das klang alles sehr beruhigend...  

New Roommate - New Boyfriend? (boyxboy) #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt