Am 8.10.2015 war es dann soweit. Ich habe den Termin extra zu einer Uhrzeit ausgemacht, zu der ich keinen Unterricht habe, damit ich keine Ausrede erfinden muss, weil ich im Unterricht gefehlt hätte.
Aufgeregt, eine viertel Stunde zu früh, stand ich im ersten Stock in der Nähe des Elternsprechzimmers und wartete auf Herrn E., den Schulpsychologen.
Ich hatte ihn vorher gegoogelt, damit ich weiß, wie er aussieht und nicht jemand falschen anspreche.Er bog die Ecke in den Gang, in dem ich stand. Ich weiß nicht, wie es mir in dem Moment ging, ich glaube, ich hatte einfach eine riesige Angst. Angst davor, wie das Gespräch verläuft. Angst davor, wann das Elterngespräch stattfinden wird. Angst davor, wie das Elterngespräch verläuft. Einfach unendliche Angst. In dem Augenblick gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf...
Herr E. ging auf mich zu, gab mir die Hand und begrüßte mich freundlich. Dann gingen wir zusammen das Elternsprechzimmer.
Wie das Gespräch verlief...
Als erstes hat er mich auf mein Projekt angesprochen, dass ich das Jahr zuvor bei "Jugend forscht" vorgestellt habe. Eigentlich hasse ich es, wenn mich jemand darauf anspricht, weil mich das unter Druck setzt... egal, müsst ihr nicht verstehen... naja, er hat es ja nur gut gemeint!Dann sollte ich das konkrete Thema des heutigen Gesprächs definieren. Ich habe daraufhin gemeint: "Naja, meine Tutorin Frau S. meint, dass ich eine Essstörung habe..." “Okay, und du siehst das nicht so“, oder?, fragte er mich. Diese Frage bejahte ich natürlich!
Seine nächste Frage war, wie ich mich momentan ernähre. Ich habe etwas gelogen, weil ich den Tag zuvor gehungert habe... Ihm habe ich erzählt, dass ich momentan dreimal täglich eine Mahlzeit zu mir nehme, was ich zwei Tage zuvor sogar gemacht habe. Also nur eine kleine Lüge...naja...Ich sollte ihm dann erzählen, was ich ungefähr so an einem Beispieltag esse. "Ein Brötchen mit Marmelade zum Frühstück", sagte ich. Dann wollte er mit mir die Kalorien ausrechnen und hat mit mir gefühlte 20 Minuten darüber diskutiert, wie viel Kalorien ein normales Weizenbrötchen hat. Das war so unnötig, aber okay...
Später hat er mich noch gefragt, was ich am liebsten esse und ich so: "Schokolade!" Dann hat mir gesagt, wie viel Fett da ja eigentlich drin steckt. Schon irgendwie dumm, oder??? Gerade, da ja sowieso der Verdacht besteht, dass ich magersüchtig sein sollte...
Gegen Schluss meinte er, dass er noch bis Ende November ein Tabelle haben möchte, in der ich jeden Tag mein Gewicht dokumentieren soll.
Außerdem hat er mich dann noch gefragt, was er jetzt meiner Tutorin Frau S. nach diesem Gespräch erzählen soll. "Naja, Sie können ihr sagen, dass sie sich keine Sorgen mehr machen braucht", sagte ich. Er meinte, dass er das genauso sehen würde und er ein Elterngespräch für nicht erforderlich sieht.
Ihr glaubt gar nicht, wie erleichtert ich nach diesem Gespräch mit Herrn E. war, dass es kein Elterngespräch geben wird! ':D
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Essstörung - Der Moment, als ich gesagt bekam, ich sei psychisch krank...
Ficción General"Was du hast ist eine Krankheit, genau wie ein Schnupfen oder eine Grippe, braucht man eine Behandlung durch einen Arzt. Man braucht also Medikamente oder eine Therapie machen, denn nur dann kannst du deine Essstörung endlich loswerden! Eine Essstör...