Teron hatte sich mittlerweile wieder erholt und betrat eine kleine Seitenstraße. Er legte viel Wert darauf, dass er von seinen Feinden unbemerkt blieb und behielt die Umgebung wachsam im Auge. Einer der Elfen hatte ihn vor wenigen Minuten aufgespürt und davon berichtet, dass sie die Auserwählte gefunden haben. Nun galt es zum Treffpunkt zu gelangen und die Frau in Sicherheit zu bringen.
Als er um die Ecke und auf eine breitere Straße bog, hörte er die sich nähernden Geräusche von Drachenschwingen, gefolgt von einem lauten Grollen. Teron erschauderte, als der von ihm beschworene blaue Drachen nur wenige Meter entfernt in ein Haus krachte. Der Lärm war ohrenbetäubend und es gelang ihm nur im allerletzten Moment einen Zauber zu wirken, um nicht von der Wucht des Aufpralls umgerissen zu werden. Als ein durchdringender Schrei die Luft erfüllte, hielt Teron nach der Quelle ausschau und blickte in die Ferne. Was er am Himmel sehen konnte, ließ ihn zusammenzucken.
Silas Drachengestalt war in der tat angsteinflößend, seine Flügel waren gigantisch und trugen ihn rasch näher. Terons Puls beschleunigte sich, als Silas über eine Häuserreihe hinweg flog und sie vollkommen in Brand steckte, ehe er den verletzten Drachen mit seinen rot glühenden Augen fixierte. Silas schien Teron nicht zu bemerken. Zumindest schenkte er ihm keine Beachtung und konzentrierte sich stattdessen darauf, den Blauen mit Feuerbällen zu attackieren.
Teron nutzte die Gelegenheit und rannte so schnell er konnte die Straße entlang. Glücklicherweise begegnete er auf dem Weg zum Südviertel nur wenigen Feinden. Die meisten waren damit beschäftigt gegen andere Elfen zu kämpfen oder konnten relativ leicht mit Magie abgewehrt werden.
Als er sein Ziel erreichte und eine kaum beschädigte Stallung betrat, kam ihm der Geruch von Stroh und Holz entgegen. Das Wiehern seines Pferdes war zu hören.
"Da bist du ja" rief ihm Illias, ein braunhaariger Elf zu. Er trug eine blonde Frau im Arm und Teron war sofort klar, dass es sich bei ihr um die Auserwählte handeln musste. Sie rührte sich kaum und einzig ihre Augen zeigten, dass sie wach war.Fury, der schwarze Hengst neben ihnen wieherte und schnaubte. Er schlug immer wieder mit den Hufen auf den Boden und konnte es wohl kaum abwarten aufzubrechen. "Das ist sie also?" fragte Teron neugierig und trat näher, während er die junge Frau musterte. Illias nickte. "Wir haben sie bereits in diesem Zustand vorgefunden, aber ich kann dich beruhigen. Ihre Verletzungen werden innerhalb weniger Tage heilen." Die Blonde sagte nichts und verengte nur die Augen. Feindseligkeit lag in ihrem Blick doch Teron ließ sich davon nicht beeindrucken.
Er strich über eine schwarze Schuppe an ihrer Wange und verstand sofort was Silas an ihr fand, sie war atemberaubend schön.
Teron räusperte sich. "Freut mich dich kennenzulernen, du kannst mich Teron nennen" er lächelte freundlich, erhielt aber keine Antwort. Schließlich wandte er sich an Illias. "Was ist mit den Anderen, konnten sie Siana mittlerweile finden?" Eine kurze Pause des Schweigens folgte ehe der braunhaarige Elf antwortete "Bisher noch nicht, aber sie geben ihr Bestes."Schritte näherten sich und Kelaja betrat das Gebäude. Sie verschwendete keine Zeit und ergriff das Wort "Es gibt gute Neuigkeiten, Nevion lebt." Ihre Atmung ging schnell und es war ihr deutlich anzusehen, dass sie sich beeilt hatte um hierher zu kommen. "Er wurde bereits zum Portal gebracht und müsste nun in Marreth angekommen sein" Teron atmete erleichtert aus und blickte die Elfin an. "Das sind in der Tat gute Neuigkeiten, ich hoffe wir schaffen es ebenfalls sicher zum Portal."
Kelaja nickte und zog ein kleines Fläschchen aus einem Beutel hervor. "Nevion hatte etwas bei sich, das dich interessieren könnte." Terons Augen weiteten sich, als er den bräunlichen Trank erkannte. "Das ist doch die Mixtur, die wir für die Auserwählte beschafft haben" Er ging zu Kelaja und nahm das Fläschchen entgegen. "Danke" flüsterte er und öffnete den Verschluss. Ein süßlicher Geruch stieg ihm in die Nase. Als er sich zu Illias und der Auserwählten umdrehte, blickte die Blonde misstrauisch zum Trank und machte trotz ihres geschwächten Zustands Anstalten sich zu wehren. Ihr ganzer Körper zitterte. "Ich werde das nicht trinken, versucht es erst garnicht, dreckiges Elfenpack" sagte sie schwach.
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Gefährtin des Schwarzdrachen
FantasyDer Frieden auf dem Planeten Aerrion gehört der Vergangenheit an, es herrscht Chaos und brennende Städte sind längst keine Seltenheit mehr. Grund dafür ist Silas, der Herrscher der Finsternis. Als er das erste Mal auf Elly, eine junge Menschenfrau t...