Mittwoch: Die Erkenntnis

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Nachdem ich zu Hause angekommen war, ließ ich mich einfach auf mein Bett fallen und schloss meine Augen. Die Worte von Mr. Lankford schwirrten mir immer noch im Kopf herum.
Plötzlich hatte ich einen Geistesblitz! Ich schreckte hoch und starrte an meine Zimmerwand.

,,Er ist in mich verliebt", sagte ich heiser, ,,Anders geht es nicht."

Adrenalin schoss durch meinen Körper, mein Herz schlug schneller und und mir wurde warm.

,,Gott bin ich dumm", warf ich mir vor und schlug mir mit der flachen Hand auf die Stirn.

Ich brauchte jetzt unbedingt frische Luft.
Mit schnellen Schritten verließ ich die Wohnung und bog dann links ab Richtung Park.
Plötzlich fiel mir etwas ein und ich blieb sofort stehen.
Mist! Ich hatte jetzt ein großes Problem! Ich kann deswegen von der Schule fliegen und Mr. Lankford kann eine Anzeige bekommen und seinen Job verlieren.
Ich seufzte. Mit schweren Schritten setzte ich mich wieder in Bewegung und genoss einfach den Wind, der meine Haare leicht wehen ließ, die Einsamkeit.

Auf einmal erblickte ich Mr. Lankford auf einer Bank sitzen. Als er mich sah, lächelte er und winkte mich zu sich.

Schüchtern näherte ich mich und setzte mich neben ihn auf die Bank.

,,Was machen Sie denn hier?", erkundigte ich mich freundlich.

,,Ich habe gehofft hier eine ganz besondere Person zu treffen", erklärte er immer noch lächelnd.

,,Und?", fragte ich nun, ,,Haben Sie sie getroffen?"

,,Ja", antwortete er, ,,Sie sitzt gerade neben mir."

Meine Augen weiteten sich und ich wurde wieder leicht rot.

,,Ich?", erkundigte ich mich verwundert, ,,Aber Mr. Lankford -"

,,Nenn mich Logan", unterbrach er mich, ,,Wir sind hier schließlich nicht in der Schule."

Ich nickte.

,,Aber Logan", fing ich nochmal von vorne an, ,,Du bist mein Lehrer."

,,Ich weiß", erwiderte er und wir schauten uns in die Augen.

Wie gern hätte ich ihn jetzt geküsst, aber das geht nicht. Er ist mein Lehrer, auch wenn ich zugeben muss ein echt heißer Lehrer.

,,Willst du mir zu mir kommen?", fragte er plötzlich und holte mich somit zurück und die Realität.

,,Okay", antwortete ich schüchtern und ging neben ihm her.

,,Hast du jetzt die Lösung?", erkundigte er sich auf der Hälfte des Weges.

,,Vielleicht", antwortete ich.

,,Und die lautet?", fragte er weiter.

,,Sie .. äh .. Ich meine du bist in mich verliebt", sagte ich unsicher.

Logan erwiderte nichts darauf, nur sein Lächeln wurde breiter.
Als wir an seinem Auto ankamen, stiegen wir ein und kurz darauf fuhr es los.
Während der Fahrt, schwiegen wir. Ich wollte es immer noch nicht wahr haben.
Einerseits war ich erleichtert, darüber ihn nicht an eine andere Frau verloren zu haben, aber auf der anderen Seite hatte ich Angst. Angst davor was noch alles auf mich zukommen wird.

Nach 10 Minuten hielt Logan in einer schönen Wohngegend an und wir stiegen aus.
Ich folgte ihm und wir betraten kurze Zeit später sein Haus.

,,Wenn du möchtest kannst du dich aufs Sofa setzen", bot er mir an und ich setzte mich.

Nachdem er seine Jacke aufgehangen hatte, setzte er sich neben mich und wir schauten uns an.
Aufmerksam musterten wir uns gegenseitig.

Er musterte meine Augen, mein Haar, mein lila Shirt mit der Aufschrift >FRESH<, meine dazu passende lila Jeans und meine schwarzen Turnschuhe.

Auch ich musterte seine Augen, sein braunes, kurzes Haar, seinen dunkelroten Pullover, seine schwarze, enge Jeans und seine ebenfalls schwarzen Turnschuhe.

Wie schon die Tage davor sah er einfach nur perfekt aus.

,,Was mach ich hier eigentlich?", fragte meine innere Stimme plötzlich, ,,Ich sitze hier bei meinem Lehrer."

,,Logan ich -", fing ich an, kam aber nicht weit, da er mir schon wieder ins Wort fiel.

,,Ich weiß. Ich weiß, dass du meine Schülerin bist und ich weiß, dass ich dein Lehrer bin, aber das hält mich irgendwie nicht auf."

Meine Augen weiteten sich langsam.

Hilfe ich liebe meinen Lehrer - oder anders herum?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt