Alte Bekannte

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Ich starrte auf diesen Baum. Sein Aussehen zeigt einem im besonderen Ausmaß, wie gefährlich J gewesen ist. Das er heute gegen seine früheren Verbündeten rebelliert, ist schon etwas anderes.
,,Lass uns gehen Ben. Die anderen warten bestimmt schon und die Sonne geht auch unter!",Ich antwortete mit einem Nicken. Wir liefen als los, auf einen mehr unbefestigten Weg. Und es herrschte eisige Stille. Mir ist dennoch aufgefallen, dass J immer seine Umgebung im Auge behält. Als ob er sich wirklich sicher ist, daß ihn jemand beobachtet. ,,Stop! Etwas ist hier.", J stoppte und flüsterte mir dies zu. Als er das sagte wurde es etwas dunkler. Ich sah nach oben, da es zu schnell ging für einen Sonnenuntergang. Es war... ein roter Himmel. Es war ein helles Blutrot, und als ich dann wieder J anschaute, bedrückte ihn irgendwas. Als ob er wusste, daß im nächsten Moment irgendetwas schlimmes passieren würde. ,,Eine Magiebarriere. Irgendetwas trennt uns von der realen Welt. Ben, sei auf das Schlimmste gefasst!" Ich hörte Schritte, erst leise und dann immer deutlicher. Hinter uns stand eine verschleierte Person. Sie murmelte etwas, und nach ein paar unverständlichen Wörtern redete sie endlich. ,,J, mein alter Genosse!" Der Mann öffnete seine Arme, als ob dieser J begrüßen möchte. ,,Leetist, du bist kein Genosse. Du bist ein Mörder ohne Verstand.",,Das warst du doch auch." J schritt zurück. Er ist kein Mörder mehr, aber tief im inneren konfrontiert er sich immernoch mit diesem Thema.
,,Was willst du?", Ich brummte regelrecht. Irgendetwas reagierte in mir, wie ein Schalter, der plötzlich umgelegt wurde. Etwas in mir sagte, das ich diesen Typen hassen sollte. ,, J, nein, du Verräter! Zeige endlich wieder dein wahres Gesicht J! Diese leeren und mächtigen Augen, das blutverschmierte Gesicht...",,Halt die Fresse.", Ich sah J an. Er war ernst, und selber ich als Verbündeter hatte etwas Angst. ,,Verschwinde, bevor ich mich noch anders ausdrücke. Sofort!"
,,Ich werde gehen, aber dein guter Freund Zeratu macht sich die Hände dreckig. Hoffentlich lässt sich Blut gut vom Körper waschen." Im gleichen wurde der Himmel wieder heller. Wir wurden anscheinend wieder entlassen. J jedoch drehte sich sofort um und sprintete regelrecht den Weg entlang. Er entfernte sich von mir, obwohl ich ihm selber hinterher sprintete. Woher kannte ich das bloß?

Roter HimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt