Kapitel 1

384 15 4
                                    

Kapitel 1

,,Jess, komm jetzt! Du musst noch deine Koffer fertig packen!"

Ich drehte mich auf die andere Seite auf meinem Bett. Meine Mum konnte echt nerven!

Ein Blick auf meinen Wecker ließ mich aufschrecken. 2 pm!

Ich schlief sonst nie so lange! Okay, diese Nacht habe ich auch nicht gerade viel geschlafen. Ich bin ständig aufgewacht, wieso, weiß ich nicht.

Ich ging schnell unter die Dusche und zog mich an.

Schlürfend ging ich die Treppen runter und setzte mich zu Mum an den gedeckten Frühstückstisch.

Noch halb am schlafen aß ich mein Müsli.

,,Na, freust du dich schon auf Freitag?" durchbrach Mum die Stille.

Wieso sollte ich mich denn freuen? Jedes andere Mädchen würde sich freuen, doch ich nicht.

Ich war nun 19 Jahre alt und Mum meinte, mir und Em eine Wohnung in London kaufen zu müssen.

Sie sagte, sie wolle mich noch mal lachen sehen, aber eigentlich zog ihr neuer Freund diesen Monat ein.

Ich konnte ihn überhaupt nicht leiden.

Aber andererseits konnten Em und ich dann endlich zusammenziehen.

Eine WG zu zweit, nur Em und ich. Das wollten wir schon ewig machen, doch uns fehlte das Geld und Mum meinte früher immer:

,,Ihr habt beide einen Job. Wenn ihr mal nicht so viel shoppen gehen würdet, dann könnt ihr euch auch mal eine Wohnung kaufen, aber Dad und ich bezahlen euch das nicht."

Und weil Em und ich das shoppen liebten und darauf auf keinen Fall verzichten konnten, hatten wir uns auch nie eine Wohnung leisten können.

Ja und jetzt hat Mum uns doch die Wohnung gekauft.

Finde ich super!

Und Em anscheinend auch, denn sie war total aufgeregt. London war ihre absolute Traumstadt und da wollte sie schon immer mal wohnen.

,,Und außerdem wohnt da auch One Direction!!!" sagte sie immer ganz aufgeregt.

Typisch Em. Sie war voll auf so einem One-Direction-Trip und hörte ihre Lieder rauf und runter.

Geht das einem nicht irgendwann auf die Nerven?

Und dann kam sie ständig mit Postern und Bildern von ihnen an und schrie dann: ,,OMG, sind die nicht heiß!? Guck sie dir doch mal an, Jess! Sie sind der Hamma! Nein, sie sind der Oberhamma!"

Ich mochte ihre Musik zwar auch und fand sie auch ganz hübsch und süß und alles, aber das man direkt SO krass auf die abfahren muss!? Mein Lachen konnte ich aber nie verstecken.

Aber London könnte auch ein Neuanfang für mich werden.
Ich könnte alle schlechten Erinnerungen hier Zuhause lassen, oder es zumindest versuchen!

,,Jess!?" Mum holte mich aus meinen Gedanken zurück.
,,Ähm...was? Achso... Ähm... Jaja klar, alles super!" war alles, was ich rausbekam.

Dann fiel es mir wieder ein. Ob ich mich schon auf Freitag freue.

Meine antwort war leicht unpassend.

Egaal.

Ich wollte ihr nicht sagen, was ich wirklich von London hielt. Sie hatte so viel arbeit in den Umzug gesteckt und wollte mir damit einfach eine Freude machen.

Seit der Trennung mit Dad hat sie mich kaum noch lachen gesehen. Sie kann zwar nichts dafür, er ist ja einfach abgehauen! Am nächsten Tag war er einfach weg. Es war ein schock für uns alle.

Besonders für meinen kleinen Bruder Jacob. Er ist doch erst 8 jahre alt!

Sie gab sich trotzdem die Schuld, warum wusste ich nicht. Vielleicht hatten sie Streit oder so. Ich hatte keine Ahnung, wollte aber auch nicht nachfragen.

In den letzten Wochen saß ich eigentlich nur in meinem Zimmer, ging tagsüber zur Arbeit und Em kam oft vorbei.

Mit Mum hatte ich in letzter Zeit fast gar nichts geredet.

Wenn ich ihr in die Augen sah, dann sah ich tief in ihnen großen Schmerz.

Und ich hörte sie oft weinen. Ich hasste es, wenn sie weinte. Es tat so weh, sie weinen zu hören und oft liefen mir dann selber Tränen in die Augen.

Aber ich konnte nicht mehr normal mit ihr reden.

Nicht, wo Mum schon einen neuen Freund hatte.

Dad war gerade mal ein paar Monate aus dem Haus und Mum hatte schon einen Neuen!? Unfassbar!

Jetzt werde ich nach London ziehen und mit Em noch mal neu anfangen. Ich werde es zumindest versuchen!

,,Geh mal meine Koffer fertig packen..." murmelte ich nach meinem Müsli und stand auf.

Ich spürte Mum's erstaunten Blick auf mir.

Ich hasste es, Koffer zu packen, aber ich wollte jetzt einfach nur weg von Mum.

Nichts gegen sie, aber heute war meine Laune echt im Keller und ich wollte nichts sagen, was sie in irgendeiner Weise verletzen könnte oder ich bereute.

Also lief ich schnell hoch in mein Zimmer und machte mich an die Arbeit.

Keine 30 Minuten später rief Em an.

,,Jess hier, hallo?" meldete ich mich geistesabwesend.

Ich packte gerade ein paar Klamotten ein, bzw. ich versuchte es. Aber sie passten nicht mehr rein.

Einen Blick in meinen Schrank und ich machte mich auf die Suche nach einem 3. Koffer.

Ich hatte noch zu viele Sachen in meinem Schrank.

Fragt mich nicht, was ich in meinen anderen Koffern habe.

,,JEEESSSS!!!!!!" schrie Em aus dem Hörer.

Ich erschrack zu Tode.

Beinahe wäre ich von der Leiter zu unserem Speicher gefallen!

,,Geht's noch?! Ich wäre fast die Leiter runtergefallen!!!!

Musst du mich immer so erschrecken?!"

schrie ich zurück ins Telefon.

Sie hatte die perfekte Gabe mich jedes mal zu erschrecken, was ich echt doof fand.

,,Sag mal, träumst du? Ich habe jetzt bestimmt schon 20 Mal deinen Namen gesagt!"

sagte Em schuldabweisend, gefolgt von einem Lachen.

War klar.

,,Nein, ich wollte nur gerade. nach einem 3. Koffer suchen..."

,,Bist du immer noch nicht fertig mit packen?

Ich hab alles schon seit Wochen fertig und du?

Wir fliegen schon in 3 Tagen!! Soll ich vorbei kommen und dir helfen?" redete Em aufgeregt.

,,Ja, bis gleich" meinte ich und legte auf.

Endlich Unterstützung!

____________________________________________________________________________

An der Seite ist ein Bild von Jess ;)

I'm yours (1D FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt