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Der Sonnenaufgang erfüllte das Wohnzimmer mit Licht und Farbe und ich bemerkte, wie ich langsam vom Träumeland in die Realität reiste. Plötzlich ein stechender Schnerz in meinem Kopf und ich riss meine Augen auf. Alles drehte sich und der Alkohol vom letzten Abend wurde immer stärker mit einem Kater unterstrichen. Ich schaute um mich und realisierte erst jetzt, dass Inis in meinen Armen lag. Wir beide teilten uns eine Decke. Langsam hob ich ein Teil der Decke hoch, um dann mit selbst zu bestätigen, was für einen Riesen Fehler ich in der letzte Nacht begangen hatte. "Oh shit!", flüsterte ich, als ich unsere entblößten Körper sah. Langsam versuchte ich, ohne Inis aufzuwecken, aus der Couch zu klettern. Ich musste mir jetzt erst einmal eine Kopfschmerztablette holen, um einen klaren Gedanken fassen zu können.
Nachdem ich das Schmerzmittel eingenommen hatte, ging ich nach oben in mein Zimmer und zog mir frische Klamotten an. Anschließend räumte ich die Sachen, die wir gestern durch das halbe Wohnzimmer geschleudert hatten. Plötzlich knallte ich mit dem Knie gegen die Tischkante unseres Wohnzimmertisches: "Ouch!", schrie ich kurz auf und hielt mir ruckartig die Hände vor den Mund, was aber scheinbar zu spät war, denn Inis räkelte sich und wurde langsam wach. "Morgen", quietsche sie und erhob sich dann. "Guten Morgen Inis." Unsere Blicke trafen sich kurz, doch schnell wand ich meinen Blick wieder ab. Was hab ich nur getan? Ich habe ernsthaft meine Freundin betrogen. "Ganz schön heiß letzte Nacht.", zwinkerte sie mir zu. Ich spürte, wie rot ich in dem Moment wurde. "Willst du dich nicht anziehen?" Sie schaute sich kurz ihren unbekleideten Körper an und schüttelte den Kopf. Sie stand auf und kam auf mich zu, doch ich ging einen Schritt zurück. "Ich verstehe", nuschelte sie und nahm ihre Sachen aus meinen Händen, die sie anschließend anzog. Ich stotterte kurz, doch sagte dann doch nichts mehr. Ich brachte sie zu Tür. "Das bleibt unter uns. Das war eine einmalige Sache ok?", erklärte ich ihr. Sie tat mir irgendwie leid, aber sie war 10 Jahre älter als ich. Und außerdem hatte ich eine wundervolle Freundin, die ich nicht verdiene. "Wie du meinst", zischte sie und verschwand durch die Tür.
Nach einer Weile klingelte mein Handy. Auf dem Display erschien Mel's Namen. Ich nahm ab und atmete tief durch. "Lou'? Endlich hebst du auch mal ab. Ich hab schon mindestens 20 Mal versucht dich zu erreichen." Ich zuckte mit den Schultern, als wenn sie es sehen könnte: "Ich hab dich betrogen." Stille.

All her little things. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt