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Ich hatte in der letzten Zeit viel nachgedacht. Ich habe nachgedacht über mich und mein Leben. Ich habe nachgedacht wer ich eigentlich bin, aber auch, wer ich nicht bin und auch nicht sein möchte. Ich bin kein Mensch, der schnell aufgibt. Ich bin stark. Und ich kämpfe um die Menschen, die mir wichtig sind und die ich über alles liebe. Melinda. Ich habe es in ihren Augen gesehen. Ich weiß, dass sie mich liebt. Sie will es nur nicht zugeben, aber dieses winzig kleine Funkeln in ihren Augen, was sie hat, wenn sie mich ansieht, gibt mir Hoffnung. Es ist nicht viel woran ich mich da festhalten kann, aber ich werde diesen winzigen Hoffnungsschimmer nicht einfach loslassen. Ich werde Melinda nicht loslassen!

Nach der emotionalen Diskussion auf dem Mädchenklo sieht Melinda mich eigentlich nicht mehr an. Sie redet nicht mit mir. Irgendwo kann ich sie verstehen, aber ich wünsche mir nichts sehnlicher, als sie wieder in meinen Armen halten zu können.
Wir hatten gerade Chemie und ich konnte mich eigentlich nicht wirklich auf den Unterricht konzentrieren. Mel' saß neben mir und kritzelte in ihr Heft. Was sie wohl gerade dachte? Manchmal wünschte ich mir, dass ich Gedanken lesen könnte. Das würde so vieles einfacher machen.
Ich sah zu Mel' rüber, die meinen Blick mied. Was auch sonst? Ich musste mir irgendwas großes überlegen, um ihr Herz zurückzugewinnen. Es war die letzte Stunde für heute und als es dann endlich schellte, packte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg nach Hause. Heute war Freitag. Irgendwie hatte ich heute Lust feiern zu gehen. In den letzten Wochen zog ich mich mehr und mehr zurück. Freunde hatte ich ja nicht wirklich. Es war Zeit etwas zu ändern!

"Aber trink bitte nicht so viel Alkohol.", bat mich mein Vater und reichte mir 100€, die heute Nacht sicherlich komplett für Getränke draufgehen würden. "Mal schauen, was sich da machen lässt", zwinkerte ich ihm zu, woraufhin er nur kurz lachte. Dann schnappte ich mir meine Tasche und verschwand durch die Tür. Ich hatte eine schwarze Jeans mit einer weißen Bluse und einem schwätzen Blazer angezogen. Dazu hohe schwarze Schuhe. Ich bereute es schon jetzt diese Schuhe angezogen zu haben, aber jetzt war es eh zu spät. Ich wartete auf den Bus und fuhr dann in die Stadt, um einen coolen Club zu finden, indem ich verweilen könnte und der mich mit meinen süßen 16 Jahren reinlassen würde. Ich wurde relativ schnell fündig und begab mich an die Bar.
"Was darf ich dir ausgeben?", fragte mich eine freundliche Stimme. Ich drehte mich um und sah in die blauen Augen eines gut aussehenden Typen. Er hatte braune lockige Haare und ein süß Grinsen. Er setze sich neben mich auf einen Barhocker. "2 Cocktails. Überrasch uns" Der Barkeeper nickte und machte sich an unsere Getränke. "Und du bist?", fragte ich ihn nun. Dann kamen schon unsere Cocktails und ich probierte direkt. Ziemlich lecker. "Ich bin Josh. Und wie darf ich dich nennen?"
Ich stellte mein Getränk ab. "Lou'.", antwortete ich ihm und nippte dann wieder an meinem Glas. Er grinste und nahm nun auch einen Schluck und stand dann auf. "Komm ich stelle dir meine Freunde vor."
Ich folgte ihm. Wir gingen in den hinteren Teil des Clubs und kamen zu einer großen Couch, die von einer Gruppe betrunkener Teens besetzt war, die hauptsächlich laut mitsangen. Josh stellte mir seine Freunde vor und er mich ihnen. Als erstes fiel mir das Mädchen mit den blauen Haaren auf. Sie war die auffälligste der Gruppe und wollte, dass man sie Joyce nennt. Ihren richtigen Namen erfuhr ich leider nicht. Sie hatte giftgrüne Augen, die einen irgendwie einschüchterten, wenn man ihrem Blick lange standhalten wollte.
Neben ihr saß ein Junge, der mega "nerdy" aussah. Er war nicht irgendwie besonders modisch gekleidet, hatte eine Brille an und ungestylte, blonde Haare. Er hieß Noah und war eigentlich ziemlich witzig. Man konnte sich gut mit ihm unterhalten. Neben Noah saßen noch Lena und Miky. Die beiden waren Geschwister und sahen sich dementsprechend ziemlich ähnlich. Lena hatte lange schwarze Haare und jede Menge Piercings, genau wie ihr Bruder Miky.

"Setz dich doch zu uns, Lou'!", meinte Joyce und machte mir ein wenig Platz. Ich sah zu Josh und setzte mich dann zu der Gruppe dazu. Ich erfuhr, dass sie alle auf die gleiche Schule gingen, die nicht allzu entfernt von meiner Schule war. Sie waren alle 16 oder 17. Wir verstanden uns ziemlich schnell ziemlich gut und ich hatte das Gefühl, dass ich das erste Mal gute Freunde gefunden hatte, die auf einer Wellenlänge mit mir waren. Ich fühlte mich richtig wohl in ihrer Mitte. Wir tranken die ganze Nacht durch und schwangen das Tanzbein. Es war einer der coolsten Abende seit langem! Ich konnte endlich für kurze Zeit den ganzen Stress zwischen Mel' und mir vergessen. Heute wollte ich mich einfach mal wieder gut fühlen und das konnte ich jetzt am besten mit meinen neuen Freunden.

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Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel:)

All her little things. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt