Ein paar Wochen vergingen und Melinda wohnte mittlerweile quasi bei mir. Wir dachten gar nicht mehr wirklich darüber nach, dass sie zu sich nach Hause fährt. Meine Eltern hatten nichts dagegen, sie waren ja eh nie hier. Melinda und ich hatten uns von dem ganzen Stress der letzten Monate erholt und was soll ich sagen? Wir sind beide verliebt wie noch nie. Wir genossen die gemeinsame Zeit. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute verbrachten wir zusammen. Keiner könnte uns das hier wieder kaputt machen.
Ich habe noch nie so krasse Gefühle für einen Menschen gehabt, wie ich sie für Melinda gehabt habe. Aber es ist nicht nur Gutes passiert in den letzten Wochen. Melindas Befürchtungen, dass Toby sich mal wieder zu sehr für unser Leben interessiert, ist tatsächlich wahr geworden. Dumme Sprüche, ein paar fiese Beleidigungen. Wir waren aber nicht die einzigen Opfer, die unter seinen ständigen Attacken leiden mussten. Auch andere Schüler hatte er auf dem Kieker, die sich dies aber nicht gefallen ließen und somit zur Schulleitung gingen. Nachdem es wochenlang Konferenzen gab und Schüler ihre Storys über Toby geschildert hatten, musste er die Schule verlassen. Das ist das Gute an der ganzen Sache. Wir sind ihn endlich los! Seitdem sind Melinda und ich noch glücklicher, denn nun brauchen wir keine Angst haben, wenn wir uns auf dem Schulhof küssen, dass um die nächste Ecke ein Toby auf uns wartet und uns schikaniert. Ich bin glücklich."Was wollen wir an diesem wunderschönen Samstag machen", fragte mich Mel' und riss mich somit aus den Gedanken. Ich sah zu ihr rüber und überlegte. "Wollen wir runter zum See?" Irgendwie war der See unser neuer Lieblingsort. Dort konnten wir ungestört unsere Zweisamkeit genießen. "Wollen wir dann dort ein Picknick veranstalten?", schlug Mel' vor und ich stimmte ihr zu. Doch statt mich schonmal fertig zu machen schmiss ich mich zu ihr auf die Couch und knabberte an ihren Ohr. Melinda fing an zu kichern: "Stopp! Aufhören" Ich fing an zu lachen und zog sie näher an mich ran, um sie zu küssen. Sie erwiderte meinen Kuss und ich leckte über ihre Unterlippe. Unsere Zungen tanzten zusammen. "Wollen wir nicht mal langsam los?", hauchte Melinda in den Kuss. Wir lösten uns voneinander und lächelten uns an. Ich gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und ging in die Küche, um ein paar Sachen für das Picknick einzupacken. "Schatz? Hast du die Milch und die Kekse leer gemacht?", rief ich durchs Haus. Ich ging zu ihr zurück ins Wohnzimmer, wo sie mich mit einem unschuldigen Blick ansah. "Tja, dann muss ich wohl nochmal kurz einkaufen", verkündete ich und lehnte gegen den Türrahmen. "Aber beeil dich. Ich packe schon mal die anderen Sachen zusammen" Ich gab ihr einen Kuss, nahm meine Schlüssel, zog meine Schuhe an und machte mich auf den Weg in die Innenstadt.
"Das macht dann 8,34$.", sagte die gelangweilte Frau an der Kasse. Ich gab ihr das Geld und sie packte meine Einkäufe in eine braune Tüte und überreichte sie mir. Ich wünschte ihr noch einen schönen Tag und verließ dann den Laden. Ohne wirklich zu bemerken, wo genau ich lang lief, bog ich in eine kleine Einkaufsstraße ein. Ich lieb vor einem Juwelier stehen, der meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Mein Blick wanderte durch das Schaufenster und blieb an einem kleinen Ring hängen, der mich anfunkelte. Ein kleiner, zierlicher Silberring mit einem kleinen Diamanten gekrönt. Ich ging in den Juwelierladen, wo mich eine junge Dame freundlich begrüßte. "Wie kann ich Ihnen helfen?" Keine Ahnung. Was machte ich hier eigentlich? "Ehm...Der Ring ganz links im Schaufenster gefällt mir." Ich zeigte auf den Ring und sie lächelte mich freundlich an. "Das ist ein richtiges Schmuckstück. Sehr edel, aber trotzdem sehr schlicht. Perfekt als Geschenk oder Verlobungsring. Für wen soll es denn sein? Die Mutter?.." Ich sah noch immer zum Ring. "Für meine Freundin.", murmelte ich schließlich. Ich sah wieder zu der Dame. Noch immer mit einem freundlichen Lächeln machte sie sich auf den Weg zu einem Glasschrank hinter der Theke und schloss diesen auf. Sie zog sich weiße Handschuhe an und holten den Ring, den ich zuvor ausgesucht hatte aus dem Glasschrank. "Also soll es der sein?", fragte sie mich. Ich konnte gerade selbst nicht wirklich glauben, dass ich das hier tat. Bevor ich ihr antworten konnte, klingelte mein Handy. Ich nahm den Anruf an und eine Engelsstimme fragte mich, wo ich solange bleiben würde. "Ehm.. Ich hab Josh noch kurz getroffen. Ich mach mich jetzt auf den Weg nach Hause. Ich liebe dich", versuchte ich zu erklären und legte auf. Ich bemerkte, wie rot ich wurde und schaute wieder zu der Verkäuferin, die immer noch mit dem Ring vor mir stand. "Ich nehme ihn.", sagte ich überzeugend und sie steckte ihn in eine kleine schwarze Schatulle. Ich zahlte mit Karte und machte mich zügig auf den Weg nach Hause. Den Ring hatte ich in meine Jackentasche verstaut. Irgendwie wusste ich gar nicht, weshalb ich diesen Ring gekauft hatte.
"Wollen wir dann los?", fragte mich Mel', als ich die Einkäufe in die Picknicktasche packte. "Ja bin bereit.", grinste ich ihr entgegen. Ich nahm die Tasche und wir machten uns auf den Weg zum See.
Nach etwa 40 Minuten kamen wir an unserem Lieblingsort an und breiteten auf dem Steg eine kleine Decke aus und setzten uns. "Wow, du hast ja nicht nur Milch und Kekse eingekauft", bemerkte Mel', als sie noch die anderen Leckereien sah. "Nur das beste für meinen Engel" Ich küsste sie leidenschaftlich. "Ich liebe dich, Lou'", sagte sie so ehrlich und aufrichtig, wie man es nur sagen konnte. Meine Hand wanderte zu meiner Jackentasche und ich fühlte nach der kleinen Box mit dem Ring drin. Ich löste mich von Melinda, woraufhin sie mich perplex ansah. Ich grinste sie an. Ich stand auf und reichte ihr die Hand, um ihr hoch zu helfen. Noch immer verwundert über die Situation stand sie auf und wir sahen uns direkt in die Augen. Grün traf Braun und wie wagten uns beide nicht einmal zu blinzeln. Der Moment war zu schön. Ich lächelte sie an und sie erwiderte es. "Lou', wollen wir nicht langsam anfangen zu essen?" Noch immer lächelte ich sie an. Und nun wusste ich, warum ich den Ring gekauft hatte. Nicht weil er so schön ist, nicht weil er meiner Freundin sehr gefallen würde. Ich hatte das hier nicht geplant. Nichts von alledem hier. Aber ich wusste, was ich jetzt tun musste.
"Melinda Parker...Ich möchte, dass du mir jetzt genau zuhörst.", sie musterte mich, sah mir dann aber wieder direkt in die Augen, "Du bist die Frau, die mich vom ersten Augenblick an verzaubert hat. Wir hatten es nicht immer leicht. Wir haben oft falsch gehandelt und sind immer wieder gegen eine Mauer gefahren. Doch unsere Liebe hat es auch immer wieder geschafft diese Mauern zum Fall zu bringen. Melinda, ich liebe dich über alles und ich kann mir kein Leben mehr ohne dich vorstellen. Es wäre ein ziemlich leeres, trauriges und wahrscheinlich schreckliches Leben ohne dich. Mit dir fühlt sich alles so leicht an. Ich fühle mich bei dir besonders. Ich darf bei dir so sein, wie ich bin." Ich schluckte. Es hatte sich mittlerweile ein Klos in meinem Hals gebildet und meine Augen wurden ein wenig feucht. Auch Melinda hatte ein wenig Tränen in den Augen. Wir hielten beide Hände ineinander. Dann machte ich den Kniefall und Melinda fing an zu schluchzen und hielt sich eine Hand vor den Mund.
"Melinda Parker....Willst du meine Frau werden?"
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All her little things.
Novela Juvenil"Unsere Gesichter kamen sich näher. Ich spürte ihren warmen Atem auf meiner Haut und ich genoss dieses Gefühl. Dennoch war ich verunsichert. Was bedeutet das hier alles? Sind wir sowas wie verliebt ineinander?...Und schon berührten sich unsere Lippe...