Kapitel 3

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    ,,Will ich wissen was du nach der Sperrstunde gemacht hast?'' Lachend setzt sich Fred neben mich auf die Couch. ,,Und wo ist George? Ihr beide macht doch nichts getrennt.''
,,Wir haben im Kerker ein paar Überraschungen für die nächste Zaubertränkestunde versteckt und weil Filch dann kam, haben wir uns getrennt. Wenn er in den nächsten zwanzig Minuten nicht auftaucht wurde er erwischt, aber das glaube ich nicht.'' Grinsend schüttle ich den Kopf. ,,Zum Glück hab ich morgen kein Zaubertränke.''
,,Naja dich würde ja nichts treffen, da wir in der ersten Stunde Snape haben,'' erwidert Fred.
,,Das vielleicht nicht, aber ich will Snape nicht an dem Tag haben, an dem ihr ihm irgendeinen Streich gespielt habt.'' Lachend stimmt Fred mir zu. ,,Und was machst du hier so spät?''
,,Ich kann nicht schlafen, deswegen lese ich hier noch ein bisschen,'' antworte ich seufzend. Erst jetzt fällt mir das Stück Pergament in Freds Hand auf. ,,Was ist das?'', frage ich und zeige auf das Pergament. ,,Oh das, meine Liebe, ist die Liste von Ravenclaws, die gerne ein paar unserer Nasch- und Schwänzleckereien probieren würden.'' Verwirrt sehe ich ihn an. ,,Das musst du mir erklären.''
,,Du weißt ja das George und ich an unseren Nasch- und Schwänzleckereien arbeiten, aber wir können das nicht immer an uns testen, das nimmt uns wertvolle Zeit die wir brauchen. Also haben wir rumgefragt, wer umsonst testen will. Ein Freund aus Ravenclaw hat dann angeboten sich in seinem Haus umzuhören und uns dann eine Liste gegeben.'' Erstaunt sehe ich mir die Liste an, auf der wirklich ein paar Namen stehen. ,,Ich weiß ja, das ihr beinahe über all Freunde habt, aber ich kann mir trotzdem nicht vorstellen wie ihr mit einem Ravenclaw abhängt,'' sage ich lachend und gebe ihm die Liste zurück. ,,Ach was, Brandon ist eigentlich ganz okay.'' Was? Hat er gerade wirklich Brandon gesagt? ,,Brandon?'', frage ich gespielt unwissend und hoffe er merkt es nicht. ,,Ja, Brandon Daniels. Irgendwann hat er sich mit George und mir mal unterhalten und seit dem reden wir öfters mal, nichts besonderes.'' Nachdenklich schaue ich ins Feuer. Ich könnte tatsächlich Fred fragen ob der mir Brandon mal vorstellt, aber ich will es nicht zu offensichtlich machen. Ich will nicht das Fred und George wissen, das ich ihn attraktiv finde, sonst ziehen die mich damit noch auf. Oder schlimmer, sie sagen es ihm. Wobei, wenn ich den beiden sage, das ich nicht will das sie ihm irgendwas in der Richtung erzählen, dann würden sie das auch nie machen. Die beiden sind einfach nicht so und ich könnte ihnen wirklich alles anvertrauen. Also, wie stelle ich das jetzt am besten an? ,,Stehst du etwa auf den Kerl?'' Erschrocken sehe ich ihn an. ,,Du stehst echt auf den,'' lacht Fred laut und ich schlage ihm auf den Arm. Verdammt, ich bin wirklich schlecht darin sowas zu verstecken. ,,War es so offensichtlich?'', frage ich seufzend. ,,Eigentlich nicht, aber dann bist du total abgeschweift und mir war klar worüber du nachdenkst,'' antwortet er. ,,Also, stellst du ihn mir vor?'', frage ich direkt. Ich meine, jetzt wo er weiß, das ich an Brandon interessiert bin, kann er mir ja auch gleich helfen. ,,Was kriege ich dafür?'', fragt er provokant. Stöhnend lasse ich mich zurückfallen. Fred und George sind wirklich meine besten Freunde, aber die zwei sind auch knallharte Geschäftsmänner. Wenn man etwas von ihnen will, wollen sie was zurück, auch wenn man ein Freund ist. Zum Glück sind sie leicht zufrieden zu stellen, wenn sie denjenigen mögen, mit dem sie Geschäfte machen. Plötzlich geht mir ein Licht auf und ich grinse ihn triumphierend an. Ich weiß was ich ihm geben kann und das wird mir sogar Spaß machen. ,,Also?'', fragt Fred abwartend. ,,Ich gebe dir Nachhilfe in Kräuterkunde.'' Irritiert sieht Fred mich an und mein Grinsen wird breiter. ,,Ich hab mitbekommen wie du mit George und Lee geredet hast. Du brauchst in Kräuterkunde mindestens ein A um das Jahr zu schaffen. Ich interessiere mich nicht für deine Noten, aber ich will nicht dass du das Jahr wiederholen musst. Also ich helfe dir in Kräuterkunde und du hilfst mir mit Brandon. Deal?'' Fred zieht beide Augenbrauen hoch und sieht mich beeindruckt an. ,,Nicht schlecht, muss ich schon sagen. Na gut, deal. Die Nachhilfe kann ich wirklich gebrauchen. Aber sei bei Brandon vorsichtig, er kann ein ziemlich großer Idiot sein.'' Fred sieht ein wenig unsicher aus, wahrscheinlich wird es das erste Mal sein, das er Nachhilfe bekommt. ,,Dann lass uns morgen direkt anfangen mit lernen, das ist wichtiger als Brandon. Und macht dir keine Sorgen wegen ihm, ich kann auf mich aufpassen.''
,,Okay, so machen wir's. Bis zum Weihnachtsball dauert es sowieso noch ein bisschen,'' erwidert er grinsend. ,,Zum Weihnachtsball will ich ihn auch gar nicht. Eigentlich früher. Ich will ihn vorher besser kennen lernen, sonst hab ich beim Weihnachtsball ein Date das mich nervt,'' antworte ich lachend und Fred steigt mit ein. Gerade will Fred noch etwas sagen, als George den Raum betritt. ,,Ich dachte schon du wurdest erwischt,'' lacht Fred als George sich zwischen uns fallen lässt. ,,Wurde ich auch fast. Ich musste 'ne Menge Umwege gehen, aber dann hab ich es doch noch geschafft. Filch hat aber auch nicht aufgegeben,'' seufzt George und legt seinen Kopf in den Nacken. ,,Alles klar, Jungs. Es ist spät, ich gehe langsam mal ins Bett,'' sage ich zu den beiden und stehe auf. ,,Wir sehen uns dann Morgen. Und Fred, sechs Uhr in der Bibliothek,'' wende ich mich noch an Fred und gehe dann zurück in den Schlafsaal. Leise schleiche ich zum Bett und mache es mir gemütlich. Schon nach wenigen Minuten bin ich eingeschlafen.

Die nächste Woche vergeht nur langsam. Fred und ich lernen so oft es geht. Anfangs dachte ich echt, dass es schwer wird, weil Fred die Grundlagen fehlten, aber mittlerweile hat er sich schon enorm verbessert. In seinem ersten Test hat er sogar ein M geschafft. Das ist zwar immer noch nicht wirklich gut, aber besser als das gesamte letzte Jahr. Mit Brandon haben wir uns noch nicht beschäftigt, weil ich der Meinung bin, das Freds Noten im Moment wichtiger sind und wir auch noch genügend Zeit haben. Leider ist heute schon Halloween, was heißt das die zwei anderen Schulen kommen. Das ist aber nicht das Schlimme. Das Schlimme ist, das es jetzt nicht mal mehr zwei Monate bis zu Weihnachtsball sind und sich zwischen Brandon und mir immer noch nichts geändert hat. Seufzend sitze ich also beim Frühstück und stochere in meinem Rührei rum. ,,Okay, ich habe einen Plan was Brandon betrifft,'' sagt Fred, der plötzlich neben mir aufgetaucht ist. ,,Wirklich? Und der wäre?'', frage ich interessiert. ,,George und ich wollten morgen mit Brandon nochmal die Liste durchgehen, bevor wir mit unserem Zeug dann zu den Leuten gehen. Du kommst einfach mit und irgendwie werdet ihr schon ins Gespräch kommen. Und wenn das nicht klappt, fällt mir schon was ein.''
,,Wow, ein Monsterplan,'' antworte ich lachend, nicke dann aber. ,,Okay, besser als nichts. Wenn das aber bis zum Weihnachtsball nichts wird, dann schuldest du mir was!'' Damit wende ich mich von ihm ab und drehe mich zu Katie. ,,Und? Glaubst du die anderen sind cool drauf?'', frage ich im Bezug auf die anderen Schulen. ,,Ich hab gehört die Kerle von Durmstrang sollen ziemlich gutaussehend und charmant sein. Aber auch diszipliniert. Ihr Schulleiter, Igor Karkaroff, soll ziemlich streng sein. Bei Beauxbatons ist es ganz anders. Die Mädchen sollen total eingebildet sein, aber die Schulleiterin unglaublich herzlich,'' erzählt Katie. ,,Geht Viktor Krum nicht nach Durmstrang?'', frage ich dann und schaue zu Ron. Ich erinnere mich, wie er bei der Weltmeisterschaft von Viktor Krum geschwärmt hat. ,,Stimmt, wieso?'' Lachend erzähle ich ihr, was für ein großer Fan Ron ist. Fred, George und Lee mischen sich dann auch in das Gespräch ein und als Ron sich mit Harry und Hermine dann bei uns setzt, fangen wir alle an zu lachen. Die drei schauen sich nur verwirrt an, was es nur noch schlimmer macht. Als dann endlich die Zeit gekommen ist, versammeln wir uns alle draußen und warten auf die Ankunft der beiden Schulen. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Kälte, sieht man von weitem endlich etwas kommen. Es entpuppt sich als riesige Kutsche die von riesigen Pferden gezogen wird. Als die Schülerinnen die Kutsche verlassen, fallen den fast allen Jungs die Augen heraus, was Katie, Angelina und mich dazu bringt, die Augen zu verdrehen. Nur kurz danach taucht ein Schiff im See auf. Als die Jungs das Schiff verlassen, fangen viele Mädchen an zu tuscheln, was mich wieder dazu bringt die Augen zu verdrehen. Wie kann man nur so versessen auf das Aussehen von Leuten sein? Den Rest des Abends kriege ich nicht wirklich mit, da ich in meinen Gedanken versunken bin. Jetzt, wo die anderen Schulen da sind, werden die ersten ihre Namen in den Feuerkelch werfen. Im Frühjahr findet schon die erste Aufgabe statt. Ich hoffe ich kenne denjenigen, der für Hogwarts antritt nicht. Ich finde das trimagische Turnier unglaublich spannend, aber es ist immer noch lebensgefährlich. Am Abend unterhalten Katie, Angelina, Hermine und ich uns noch bis in die Nacht. ,,Also ich habe niemanden bei Durmstrang gesehen der interessant war, aber viel gesehen habe ich sowieso nicht. Ich weiß einfach nicht mit wem ich zum Weihnachtsball soll,'' seufzt Angelina. ,,Also ich finde Viktor Krum ja wirklich attraktiv, aber zum Ball will ich mit ihm nicht,'' erwidert Katie. ,,Aber auch nur weil du mit Lee gehen willst,'' werfe ich dazwischen und kriege dafür ein Kissen von Katie ins Gesicht. ,,Das hab ich wohl verdient,'' sage ich lachend und werfe das Kissen zurück. ,,Aber wir wissen doch sowieso alle, das du mit ihm gehen willst,'' verteidigt Angelina mich. ,,Also ich finde Viktor Krum wirkt ein bisschen dumm,'' greife ich das Thema wieder auf. ,,Aber attraktiv ist er wirklich,'' kommentiert Hermine. ,,Mit wem willst du eigentlich zum Ball Hermine?'', fragt Katie. Hermine zuckt nur mit den Schultern. ,,Ich weiß nicht ob ich gehe.'' Diesmal werfe ich Hermine mit einem Kissen ab. ,,Du gehst dahin! Selbst wenn du keine Begleitung hast, dann gehen wir zusammen. Das hab ich dir doch schon gesagt! Mädelsabend,'' sage ich und zwinkere ihr zu. Lächelnd wirft sie das Kissen zurück. ,,Und du Angelina? Schon jemandem im Blick?'', fragt Katie. ,,Naja, es gibt da schon jemanden,'' fängt Angelina an. Direkt liegt unsere ganze Aufmerksamkeit auf Angelina. ,,Wer ist es?'', frage ich gespannt. Angelina zögert. ,,Komm schon,'' ermutigt Katie sie. ,,Okay. Ich will das Fred mich fragt,'' sagt sie und grinst uns unsicher an. Ungläubig sehen wir uns an. ,,Fred Weasley?'', frage ich geschockt und fange dann an zu lachen. ,,Ich hätte wirklich nie gedacht das Angelina Johnson an Fred Weasley interessiert sein könnte,'' sage ich als ich mich wieder eingekriegt habe. ,,Und du bist von uns am besten mit ihm befreundet! Mach ihm klar das er mich fragen soll!'', bittet Angelina mich und guckt mich mit großen Augen an. Ergeben seufze ich und nicke. ,,Okay, ich tue was ich kann.'' Angelina umarmt mich stürmisch und ich erwidere die Umarmung, auch wenn ich mich unwohl fühle. Angelina ist eine meiner besten Freundinnen und Fred ist mit George mein bester Freund. Ich helfe Katie schon mit Lee und jetzt auch noch Angelina mit Fred. Bei Katie und Lee hatte ich nicht so ein Problem, aber bei Angelina und Fred fühle ich mich irgendwie unwohl. Keine Ahnung wieso. ,,Aber dafür ist noch Zeit. Ich bin jetzt total K.O. Ich geh schlafen,'' teile ich den anderen mit und kuschel mich in mein Bett. Die anderen reden noch ein bisschen, weswegen ich nicht einschlafen kann. Nach kurzer Zeit gehen sie dann aber zum Glück auch schlafen. Nach nur wenigen Minuten bin ich dann endlich eingeschlafen.


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