Kapitel 17

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    Am nächsten Morgen geht es zurück nach Hogwarts. Etwas traurig verabschiede ich mich von Sirius und den anderen. Die Sommerferien waren wirklich lustig und es war mal eine nette Abwechslung nicht im Laden arbeiten zu müssen. Aber es ist schön zu wissen, das wir alle in den Weihnachtsferien wieder hier her kommen und zusammen Weihnachten feiern. Das wird mein erstes großes Weihnachtsfest und ich freue mich schon richtig darauf. Von meiner Mutter verabschiede ich mich nur mit einem kühlen Lächeln und gehe dann so schnell wie möglich nach draußen. ,,Hattest du Streit mit deiner Mutter?'', fragt Fred als er neben mir auftaucht. ,,Nein,'' antworte ich nur, doch Fred sieht mich zweifelnd an. ,,Vielleicht ein bisschen,'' antworte ich ergeben und seufze. Fest umarmt mich Fred und gibt mir einen Kuss auf den Scheitel. ,,Du machst dir zu viele Sorgen,'' murmelt er und lässt mich los. ,,Ich weiß,'' seufze ich. Als der Zug sein übliches Pfeifen von sich gibt, schenke ich meiner Mutter noch ein etwas freundlicheres Lächeln, auch wenn ich immer noch sauer bin. Das scheint meine Mutter jedoch ziemlich zu freuen und sie erwidert das Lächeln dreimal so groß. Im Zug finden Fred, George und ich zum Glück relativ schnell ein leeres Abteil in das wir uns setzen können. ,,Ihr habt es so gut. Das ist euer letztes Jahr.'' Lachend sehen die beiden sich an. ,,Und du glaubst gar nicht-.''
,,-wie glücklich uns das macht.'' Lachend betreten Lee, Angelina und Katie das Abteil und setzen sich zu uns. ,,Ihr glaubt nicht was gerade passiert ist,'' fängt Lee an, bricht jedoch dann wieder in Lachen aus. Verwirrt sehe ich Katie und Angelina an. ,,Wir haben Draco Malfoy und Pansy Parkinson beim Knutschen erwischt!'', erzählt Katie und alle fangen an zu lachen. ,,Unser lieber Draydray hat wohl endlich eine Freundin,'' lache ich. ,,Draydray?'', fragt Fred und alle müssen nur noch mehr lachen. Die restliche Zugfahrt verläuft ungefähr genauso. Um uns von den ernsten Themen abzulenken, suchen wir immer mehr Themen zum Lachen. Nach einer Weile muss ich sogar kurz das Abteil verlassen um wieder Luft zu bekommen. Als wir dann endlich in der großen Halle an den Tischen sitzen greife ich direkt beim Essen zu. ,,Das Essen hier wird doch von Jahr zu Jahr immer besser,'' seufze ich zufrieden und nehme mir ein Stück von der gigantischen Torte. ,,Das ist so lecker,'' schwärme ich mit vollem Mund und bekomme lachend von Fred einen Kuss auf die Wange.
,,Guten Abend Kinder. Es gibt in diesem Jahr im Kollegium zwei Veränderungen. Wir freuen uns Professor Raue-Pritsche wieder zu begrüßen. Sie unterrichtet im Fach Pflege magischer Geschöpfe, während Professor Hagrid vorübergehend in Urlaub ist. Heißen wir auch unsere neue Lehrerin in Verteidigung gegen die Dunklen Künste willkommen: Professor Dolores Umbridge.'' Umbridge gibt ein komisches Geräusch von sich, eine Art Räuspern gemischt mit Lachen. Prustend halte ich mir eine Hand vor den Mund um nicht laut aufzulachen. ,,Was ist denn?'', fragt George verwirrt. ,,Ihr hättet gerade mal sehen sollen wie Snape Umbridge angeguckt hat, als sie sich so komisch Geräuspert hat, oder was auch immer das war,'' antworte ich lachend. ,,Es stimmen sicher alle mit ein wenn ich der Professorin alles gute Wünsche. Wie üblich hat mich unser Hausmeister Mr. Filch gebeten daran zu erinnern-.'' Dumbledore wird unsanft durch Umbridge unterbrochen, die wieder dieses komische Geräusch macht. ,, Vielen Dank Schulleiter, für diese herzlichen Worte des Willkommens. Und es ist so wunderbar wie ihr Schüler mit strahlender und zufriedener Miene zu mir hinauf lächelt. Wir werden bestimmt alle bald wirklich gute Freunde sein.''
,,Ja garantiert,'' flüstern Fred und George zeitgleich, woraufhin ich mir das Lachen verkneifen muss. ,,Für das Ministerium für Magie ist ohne Frage die Richtige Erziehung junger Hexen und Zauberer ein Thema von zentraler Bedeutung. Auch wenn jeder Schulleiter dieser historischen Institution etwas Neues hinzugefügt hat, so ist doch Fortschritt um des Fortschritts Willen auf keinen Fall zu untersetzen. Lasst uns bewahren was unbedingt bewahrt sein will, perfektionieren was uns gelingt zu perfektionieren und Gepflogenheiten ablegen, die schleunigst verboten gehören.'' Lächelnd wendet Umbridge sich ab und setzt sich zurück an ihren Platz. ,,Was eine blöde Kuh,'' sage ich und gucke immer noch geschockt nach oben. ,,Was ist nur los mit der?''
,,Harry hat gesagt sie war bei seiner Anhörung und arbeitet für Fudge,'' informiert George mich und Fred. Harry sitzt neben Hermine, die neben Ron sitzt, der neben George sitzt, der neben mir sitzt, weswegen ich Harry nicht gehört habe. Und Fred sowieso nicht, denn der sitzt auf der anderen Seite neben mir. ,,Was? Das heißt dann doch das das Ministerium sich in die Sachen von Hogwarts einmischt! Die Mistkerle! Ich wusste Fudge würde noch Probleme machen. Mieser, kleiner-‚'' fluche ich, werde jedoch von Fred unterbrochen. ,,Ganz ruhig, Izzy. Egal wie schlimm sie wird, George und ich machen sie fertig,'' sagt er und zwinkert mir zu. ,,Hätte ich mir denken können,'' erwidere ich lächelnd. Das Abendessen neigt sich langsam dem Ende und die Vertrauensschüler versammeln die Erstklässler um sich. Langsam erheben auch wir uns und gehen in den Gemeinschaftsraum. ,,Ich kann es kaum abwarten Verteidigung gegen die Dunklen Künste zu haben,'' sage ich voller Vorfreude und kriege deswegen verwirrte Blicke zugeworfen. ,,Eben hast du dich doch noch so über sie aufgeregt,'' sagt George. ,,Ja, aber wenn sie schrecklich ist, kann ich blöde Kommentare abgeben und sie nerven,'' erwidere ich lachend und lasse mich auf das Sofa vor dem Kamin fallen. ,,Und das von einer der besten Schülerinnen aus Gryffindor,'' lacht Fred und setzt sich neben mich. ,,Ich hab die ZAGs hinter mir und meine UTZs sind erst nächstes Jahr. Das ist meine Chance um endlich mal etwas aufmüpfig zu werden,'' sage ich und zwinkere ihm zu. ,,Jetzt lasst uns aber langsam mal von was anderem reden, denn viel wichtiger ist Quidditsch. Wirst du dich als Jägerin bewerben Izzy?'', fragt Angelina. ,,Na klar! Ich muss nur wissen wann das Auswahltraining ist,'' antworte ich. ,,Ich werde mir später mal Gedanken machen,'' erwidert Angelina und versinkt schon in Gedanken. Da sie letztes Jahr ihr Kapitändasein nicht ausleben konnte, kriegen wir das wahrscheinlich alles dieses Jahr ab. Aber so sehr wie sich Quidditsch liebt, wird sie bestimmt ein guter Kapitän sein. Und genau deswegen denke ich nicht, das sie mich bevorzugen wird, sondern sie wird den nehmen der am besten ist. ,,Lasst uns schlafen gehen, ich will morgen nicht zu spät kommen,'' sagt Katie an Angelina und mich gewandt, jedoch bekomme nur ich mit was sie sagt. ,,Angelina ist voll weg,'' lache ich und wedle mit meiner Hand vor Angelinas Gesicht rum. ,,Was?'', fragt sie verwirrt und sieht mich an. ,,Wir wollen schlafen gehen,'' antworte ich und ziehe sie hoch. ,,Gute Nacht Leute,'' sage ich zu den anderen und gebe Fred noch einen Kuss. Im Schlafsaal werfe ich mich auf mein Bett. ,,Ich mache das Auswahltraining nächste Woche Samstag um ein Uhr mittags. Das hänge ich morgen dann auch aus,'' sagt Angelina an mich gewandt und ich nicke ihr zu. Ich hoffe ich schaffe es. In den Ferien hatte ich keine Zeit zu üben, aber ich denke nicht dass mir das geschadet hat. Schnell ziehe ich mich noch um und lasse mich dann wieder müde ins Bett fallen. Mit den Gedanken bei Umbridge und den gemischten Gefühlen gegenüber dem Unterricht in Verteidigung gegen die Dunkeln Künste schlafe ich ein.

Am nächsten Morgen bekommen wir unsere Stundenpläne beim Frühstück und ich sehe ihn mir an. Das erste mal Verteidigung gegen die Dunklen Künste werde ich heute in der dritten und vierten Stunde haben. ,,Ich habe in den ersten beiden Stunden Umbridge. Wann hast du sie?'', fragt Hermine, die sich neben mich gesetzt hat. ,,Dritte und Vierte,'' antworte ich mit vollem Mund. ,,Ich hoffe sie ist schrecklich, dann kann ich meine Wut an ihr auslassen,'' füge ich lächelnd hinzu. ,,Was denn für Wut?'', fragt Hermine, doch ich zwinkere ihr nur verschwörerisch zu. ,,Komm schon Izzy, wir müssen langsam los,'' hetzt Katie und zieht mich mit sich. Schnell verabschiede ich mich noch von Hermine und laufe ihr hinterher. ,,Wieso hetzt du mich denn so? Wir haben doch noch genug Zeit,'' stöhne ich müde und verlangsame meine Schritte. ,,Ehrlich gesagt wollte ich nur weg, weil Lee gerade auf mich zu gekommen ist,'' murmelt sie leise, woraufhin ich stehen bleibe. ,,Warte, was? Willst du mich verarschen? Wieso das denn?'' Zögernd sieht Katie mich an. ,,Hattet ihr Streit?'', frage ich besorgt. ,,Nein, ganz im Gegenteil. Es läuft richtig super,'' erwidert sie und erntet einen verwirrten Blick von mir. ,,Und was ist dann los? Ist es dir nicht ernst genug?''
,,Nein. Ehrlich gesagt wird es mir zu ernst,'' seufzt sie und läuft weiter. ,,Wie meinst du das?'', frage ich verwirrt und laufe neben ihr her. ,,Lee redet im Moment viel zu viel über die Zukunft. Er hat dieses Jahr seinen Abschluss, aber meiner ist erst nächstes Jahr. Er redet jetzt schon darüber, wo er mit mir hin ziehen will und das alles. Aber wer weiß ob wir dann noch zusammen sein werden? Schließlich werden wir ein Jahr lang getrennt sein,'' erzählt sie und seufzt laut. ,,Okay, jetzt bleib mal ruhig. Liebst du Lee?''
,,Ja, sehr sogar. Und das macht mir ja solche Angst,'' erwidert sie besorgt. ,,Dann musst du dir keine Gedanken machen. Ich sehe Lee an das er dich auch liebt. Er vergöttert dich sogar. Ihr werdet das Jahr ohne einander schaffen und ihr habt ja auch die Ferien. Und wegen dem zusammen ziehen musst du auch keine Angst haben. Wenn es so kommen soll dann wird es so kommen. Und wenn du in zwei Jahren immer noch nicht bereit bist mit ihm zusammen zu ziehen, dann wird er es verstehen und dir deine Zeit lassen,'' sage ich und lächle Katie ermutigend zu. ,,Du hast auch immer die richtigen Worte,'' erwidert sie und lächelt zurück. ,,Haben du und Fred noch nie darüber geredet wie es nach seinem Abschluss ablaufen soll?'' Nachdenklich zucke ich mit den Schultern. ,,Nein, ehrlich gesagt nicht. Aber ich denke das Gespräch wird noch früh genug kommen und ich freue mich jetzt schon überhaupt nicht drauf,'' antworte ich lachend und wir betreten das Gewächshaus. Da Katie mich so früh aus der großen Halle gezerrt hat, ist sonst nur Professor Sprout schon da. ,,Ah, Miss Clarke, Miss Bell, schön sie wieder zu sehen,'' begrüßt sie uns herzlich. ,,Freut uns auch Professor. Hatten sie schöne Ferien?'', erwidere ich und lächle sie freundlich an. Professor Sprout ist definitiv eine der liebsten Lehrerinnen von Hogwarts. Sie ist immer gerecht, nett und hat ein unglaublich großes Herz. ,,Wundervolle Ferien sogar. Ich bin verreist, nach Australien, und habe dort magische Pflanzen studiert. Ich habe auch welche mitgenommen und hier schon angepflanzt,'' erzählt sie begeistert. ,,Das freut mich Professor,'' erwidere ich. ,,Ich hoffe sie hatten auch schöne Ferien. Und ich wollte mich noch bei ihnen bedanken,'' sagt sie und fängt an, an irgendwelchen Pflanzen rumzufummeln. Katie hat sich inzwischen aus dem Staub gemacht und in draußen auf einen Stein gesetzt. Sie ist gegenüber Lehrern relativ schüchtern und redet nicht gerne mit ihnen. ,,Ja, ich hatte auch schöne Ferien, danke. Was meinen sie? Wofür bedanken?'', frage ich verwirrt. ,,Na das sie Fred Weasley Nachhilfe gegeben haben. Wenn sie ihm weiter helfen, wird er bestimmt gute Noten bei den UTZs bekommen!'' Ich wusste gar nicht das Professor Sprout wusste das ich Fred Nachhilfe gegeben habe, aber ich fühle mich trotzdem geschmeichelt. ,,Danke Professor. Wenn er will, dann werde ich ihm weiter helfen,'' versichere ich ihr. Nach und nach kommen immer mehr Schüler ins Gewächshaus und Professor Sprout beginnt mit dem Unterricht. Aufmerksam höre ich zu, schreibe mir und rede mit Katie. Manchmal frage ich mich wie ich so gute Noten haben kann, wenn ich doch hauptsächlich mit Katie rede. Genauso geht es ihr aber auch. Aber solange die Noten gut bleiben, werden wir auch weiter hin miteinander reden. Nach dem Professor Sprout den Unterricht beendet, machen sich alle auf den Weg zum Klassenraum von Umbridge. ,,Ich bin wirklich gespannt wie sie ist,'' sagt Katie. ,,Definitiv. Aber so wie sie aussieht und so wie sie gestern geredet hat, kann sie nur schrecklich sein,'' erwidere ich lachend. Im Klassenraum setzen Katie und ich uns in die zweite Reihe und blicken Professor Umbridge, die schon vorne steht, erwartungsvoll an. ,,Guten Morgen, Schüler. Bitte packen sie ihre Zauberstäbe weg und schlagen sie ihre Bücher bei dem ersten Kapitel auf. In diesem Jahr, werden wir alles nötige theoretisch aus diesem Buch lernen,'' fängt sie an und teilt Bücher über Verteidigung gegen die Dunklen Künste aus. ,,Theoretisch? Und wann werden wir sie anwenden?'', frage ich verwirrt. ,,Schüler melden sich wenn sie in meinem Unterricht reden,'' sagt sie zuckersüß, jedoch mit einem Ton in ihrer Stimme, der mir gar nicht gefällt. ,,Entschuldigung. Aber wie ist das jetzt mit dem anwenden,'' hacke ich nach und sehe sie fragend an. ,,Wir werden die Zaubersprüche nicht anwenden, wofür denn auch? Wir werden sie sicher und theoretisch lernen,'' antwortet sie und betont die Worte ‚sicher' und ‚theoretisch'. ,,Wie soll theoretischen lernen uns denn bitte auf einen Kampf vorbereiten?'', frage ich weiter und merke wie Umbridge langsam wütend wird. ,,Sie werden nie in einen Kampf geraten, also müssen sie sich auf keinen vorbereiten,'' antwortet sie wieder in diesem zuckersüßen Ton, der mir eine Gänsehaut beschert. ,,Ich werde nie in einen Kampf geraten? Was ist mit den ganzen Todessern da draußen, die nur so darauf warten Leute anzugreifen?'', frage ich jetzt energischer. Ich merke wie Katie eine Hand auf meinen Arm legt und mir zuflüstert, ich solle mich beruhigen und es lieber lassen. Jedoch schüttle ich ihre Hand nur ab und warte auf eine Antwort von Umbridge. ,,Wieso sollten sich die Todesser auf einmal wieder versammeln und Zauberer angreifen?'', fragt Umbridge und lächelt mich an. ,,Vielleicht weil Voldemort seine Leute wieder um sich versammelt?'' Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Todesblick in den Augen, sieht Umbridge mich an. ,,Aber wie sie wissen, ist er immer noch tot,'' erwidert sie ruhig. ,,Er war nie richtig tot und ist es jetzt erst recht nicht mehr! Er hat einen Schüler von dieser Schule umgebracht und das können sie nicht verleugnen!'' Umbridge hat immer noch ein Lächeln auf den Lippen, was mich nur noch wütender macht. ,,Cedric Diggorys Tod war ein Unfall, das wissen sie doch, oder?'' Provokant lächelt sie mich an. ,,Es war kein Unfall und das wissen sie. Aber sie leugnen das er wieder zurück gekommen ist, genauso wie der Minister. Es hätte mir klar sein müssen, das sie seine Meinung vertreten und versuchen uns dasselbe einzureden,'' antworte ich und schlage provokativ das Buch zu, was sie ausgeteilt hat. ,,Nachsitzen, Miss Clarke! Sie sollten aufpassen was sie sagen Miss Clarke, vor allem wenn es um den Minister geht,'' sagt sie wütend und zischt mir den letzten Satz leise hinterher. Die gesamten zwei Stunden sitze ich da und sehe gelangweilt eine Seite im Buch an. Eigentlich wollte ich das Buch gar nicht mehr aufschlagen, aber Katie hat mich böse angesehen und mir befohlen wenigstens so zu tun als würde ich lesen. Am Ende der Stunde teilt mir Umbridge noch mit wo und wann ich zum Nachsitzen erscheinen soll, natürlich mit einem Lächeln auf den Lippen.

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