Kapitel 28

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    Am nächsten Morgen wacht das ganze Haus erst ziemlich spät auf. Molly ist als erste wach aber das auch erst um elf Uhr. Naja, abgesehen von Arthur, der ja arbeiten gehen muss. Als ich aufwache stehe ich vorsichtig auf um Ginny nicht auf zu wecken und verlasse leise das Zimmer. In der Küche riecht es herrlich nach Kaffee und frischem Gebäck. Auf dem Tisch steht auch schon ein wundervolles Frühstück. ,,Molly, du bist wirklich unglaublich,'' sage ich grinsend und setze mich neben sie. ,,Danke Isabelle,'' erwidert sie lächelnd und legt die Zeitung auf. ,,Irgendwas Neues?'', frage ich und schütte mir erst mal eine Tasse Kaffee ein. ,,Nichts Gutes,'' erwidert sie seufzend und reicht mir die Brötchen. Dankend nehme ich mir eins und bestreiche es mit Marmelade. ,,Es wird die nächsten Monate wahrscheinlich nur Schlimmer,'' erwidere ich leise. Sirius betritt den Raum und setzt sich lächelnd neben mich. ,,Guten Morgen.'' Molly und ich begrüßen ihn und Molly reicht ihm die Zeitung. ,,Ach Isabelle, da wäre noch was,'' fängt Sirius an und legt die Zeitung beiseite. Fragend sehe ich ihn an und beiße in mein Brot. ,,Remus und Tonks haben angeboten, das wir bei ihnen unterkommen könnten. Der Grimmauldplatz ist nicht mehr so sicher wie er ein mal war und ich finde das ist eine gute Idee. Was sagst du?'' Zögernd lege ich mein Brot beiseite und sehe ihn an. ,,Also eigentlich wollte ich dir auch noch was sagen. Ich wollte bei Fred und George einziehen. Fred hat mich gestern gefragt und George hat auch nichts dagegen. Ich habe eigentlich schon zugestimmt.'' Erstaunt sieht Sirius mich an, lächelt dann aber. ,,Das ist doch fantastisch. Also machen wir es so,'' erwidert er. ,,Wo sind eigentlich die anderen?'', frage ich dann um das Thema zu wechseln. ,,Arthur ist arbeiten, Remus und Tonks sind am packen und Bill und Fleur sind schon heute ganz früh gegangen,'' erzählt Molly. ,,Verdammt, ich muss auch noch packen,'' flucht Sirius und läuft schnell in sein Zimmer. ,,Isabelle?''
,,Ja?'', antworte ich und sehe Molly fragend an. ,,Als ich heute morgen nach allen gesehen habe, habe ich gesehen das Ginny bei dir geschlafen hat. Ich wollte mich nur bedanken das du dich so um sich kümmerst. Sie tut zwar immer so, als würde ihr das alles nichts ausmachen, aber ich als Mutter merke wie besorgt sie ist. Um Harry, um Ron und um uns alle. Die Zeiten werden immer gefährlicher und ich glaube wir sind alle besorgt,'' seufzt Molly müde. ,,Molly, ihr seid mittlerweile wie eine Familie für mich und ihr seid mir alle ans Herz gewachsen. Ich bin gerne da wenn einer von euch mich braucht,'' erwidere ich und lege meine Hand auf ihre. ,,Fred hat solches Glück mit dir,'' sagt sie lächelnd und drückt meine Hand.
Nach ein paar Minuten kommt dann auch Ginny dazu und danach Fred und George. Nach dem Frühstück verabschieden sich Remus, Tonks und Sirius von uns und gehen nach Hause. Nach ein paar Stunden habe ich dann auch zu Ende gepackt, Sirius hat alle meine Sachen mitgenommen, weil er schon geplant hatte nicht mehr zum Grimmauldplatz zu gehen und ich warte im Wohnzimmer nur noch auf Fred und George. ,,Seit ihr sicher das ihr schon gehen wollt?'', fragt Molly besorgt. ,,Keine Sorge, uns wird nichts passieren. Wir kommen so oft wir können,'' versuche ich sie zu beruhigen. ,,Versprich das du ganz oft kommst,'' murmelt Ginny als sie mich umarmt. ,,Versprochen,'' antworte ich. Als Fred und George dann endlich fertig sind, reisen wir per Flohpulver in deren Wohnung. ,,Willkommen in unserem Reich,'' sagt George in einem schnöseligen Ton. ,,Ist ja nicht so, als wäre ich zum ersten mal hier,'' sage ich lachend und stelle meine Koffer ins Wohnzimmer. ,,Und wo komme ich unter?''
,,Natürlich bei mir,'' antwortet Fred und trägt meine Koffer in sein Zimmer. ,,Alles klar,'' lache ich und sehe mich um. Ich war zwar schon mal hier, aber da habe ich mich nicht so umgesehen. ,,Fühl dich wie zu Hause,'' sagt George und lässt sich auf die Couch fallen. ,,Schließlich ist das jetzt dein zu Hause,'' fügt Fred hinzu und lässt sich neben George fallen. ,,Allerdings. Das ist jetzt wieder mein zu Hause,'' sage ich lächelnd und drücke mich auch noch auf die Couch. ,,Das wird bestimmt noch lustig hier,'' lacht George und Fred und ich steigen mit ein.
Die nächsten Tage sind anstrengend. Fred und George entscheiden sich den Laden zu schließen, denn die Angriffe in den letzten Tagen werden einfach zu schlimm. Die Wohnung gegenüber von unserer auf der anderen Straßenseite wurde völlig abgebrannt. Nach dem wir den Laden gesichert haben, werden die Nächte aber auch nicht ruhiger. Meistens ist die Nacht mit lauten Schreien und hellen Feuern gefüllt. Nach zwei Wochen entscheiden wir uns zurück in den Fuchsbau zu ziehen. Molly nimmt uns nur zu gerne auf und auch Ginny freut sich nicht mehr so alleine mit ihrer Mutter sein zu müssen. Damit Ginny nicht alleine schlafen muss, bleibe ich auch weiterhin in ihrem Zimmer. Sie sagt zwar immer wieder, dass es ihr nichts ausmacht alleine zu schlafen, aber an den dunklen Rändern unter ihren Augen erkenne ich, dass sie lügt. ,,Ich will nicht das du nur meinetwegen nicht bei Fred bleiben kannst,'' seufzt sie als ich meine Sachen in ihr Zimmer bringe. ,,Ginny, das ist doch überhaupt nicht schlimm. Wir sind doch tagsüber zusammen, also können wir nachts auch mal getrennt sein. Außerdem sehe ich doch, das du die letzte Zeit nicht gut geschlafen hast. Finde dich damit ab,'' erwidere ich lächle sie danach liebevoll an und setze mich neben sie. ,,Ich bin deine Freundin und Freunde sind füreinander da.'' Seufzend legt Ginny ihren Kopf auf meine Schulter. ,,Ich mache mir solche Sorgen. Vor allem um Harry, Ron und Hermine. Seit sie bei der Hochzeit verschwunden sind, haben wir nichts von ihnen gehört. Das war natürlich klar, aber trotzdem habe ich auf irgendein Zeichen gehofft. Und jedem kann in diesen Zeiten was passieren. Und ich habe Angst vor dem nächsten Schuljahr. Mom will eigentlich immer noch nicht das ich gehe, aber ich will,'' erzählt sie. ,,Ich verstehe dich. Ich mache mir auch Sorgen um die drei. Ich wüsste nicht was ich machen würde, wenn Fred irgendwo da draußen wäre und ich nicht wüsste wo oder was bei ihm los ist. Du musst einfach vertrauen haben. Und deine Angst vor dem Schuljahr kann ich auch verstehen, aber ihr werdet das schaffen. Du bist schließlich nicht alleine. Die anderen werden sich auch zusammentun und zusammen könnt ihr euch gegenseitig beschützen.'' Seufzend richtet Ginny sich auf und lächelt mich an. ,,Wieso bist du nur so weise?'' Lachend schubse ich sie leicht. ,,Ich bin nicht weise. Ich versuche den anderen nur immer dasselbe einzureden, was ich mir immer einrede,'' erwidere ich.

Die nächsten Monate vergehen nur langsam. Ginny geht wieder nach Hogwarts, Molly ist dauerhaft besorgt, Arthur arbeitet viel und Fred, George und ich machen kaum irgendwas. Manchmal entgnomen wir den Garten, aber meistens sitzen wir einfach irgendwo rum und reden über irgendwas. Ein mal ist ein Brief von Bill und Fleur gekommen, in dem sie erzählen, das Harry, Ron und Hermine bei ihnen aufgetaucht sind. Dobby, der kleine Hauself, wurde von Bellatrix umgebracht und Harry hat ihn begraben. Anscheinend sind die drei im Anwesen der Malfoys gelandet, konnten von da aus aber wieder fliehen. Die arme Luna wurde dort gefangen gehalten und mit ihr Ollivander und ein Kobold namens Griphok. Die drei haben anscheinend irgendeinen Plan für den sie den Kobold brauchen, aber wirklich viel erzählt haben die drei nicht. Ich bin in dem Moment aber eigentlich nur froh das es den dreien gut geht und sie wissen was sie tun. Ich schreibe Ginny direkt einen Brief, aber natürlich nur so, das Todesser oder irgendjemand außer Ginny nicht verstehen worum es geht. Weihnachten haben wir nur im kleinen Kreis gefeiert und ohne Geschenke. In die Winkelgasse traut sich niemand und sonst kriegt man ja nichts schönes, außer man will weit reisen. In Feierlaune ist sowieso niemand so richtig. Trotzdem entwickelt sich der Abend gemütlich und wir haben doch alle ein wenig Spaß. Mittlerweile ist April und draußen wird es immer wärmer. Während Molly drinnen wieder irgendwo eine Stelle zum sauber machen gefunden hat, sitzen Fred, George und ich draußen in der Sonne. ,,Ich liebe den Winter, aber die Frühjahrssonne ist das schönste,'' seufze ich entspannt. ,,Ich geh mal kurz rein, bin gleich wieder da,'' sagt George und verschwindet im Haus. ,,Isabelle?''
,,Was gibt's?'', frage Ich Fred, jedoch noch immer mit geschlossenen Augen und das Gesicht zur Sonne gewendet. ,,Jetzt guck doch mal her,'' lacht Fred und ich drehe mich zu ihm. Er hat sich auf seiner Liege aufgesetzt und zu mir gedreht. Ich mache es ihm nach und setze mich so hin, das unsere Knie sich berühren. ,,Was ist los?'', frage ich irritiert. ,,Naja, da ist etwas, was ich schon lange los werden will. Wir sind jetzt seit fast drei Jahren zusammen, die Zeiten werden immer gefährlicher und ich habe das Gefühl, der Kampf geht bald erst richtig los. Da dachte ich, es ist die perfekte Zeit dafür.'' Liebevoll lächelt er mich an und nimmt meine Hände in seine. ,,Für was?'' Misstrauisch sehe ich ihn an, doch er lächelt weiter. ,,Ich liebe dich, Isabelle. Du bist die wundervollste Frau die ich kenne. Du bist witzig, mutig, verständnisvoll, hilfst wo und wann immer du kannst, du weißt immer was du sagen musst um andere aufzuheitern oder ihnen neue Hoffnung zu geben und du bist die Person mit den größten Herz die kenne.'' Sprachlos sehe ich ihn an. ,,Fred, was..?'' Fred räuspert sich, nimmt eine kleine Box aus seiner Tasche und klappt sie auf. ,,Oh verdammt,'' hauche ich und betrachte den wunderschönen Ring, den Fred mir hin hält. ,,Isabelle Clarke. Willst du meine Frau werden?'' Sprachlos und mit Tränen in den Augen nicke ich. Fred atmet erleichtert aus und steckt mir den Ring an den Finger. Noch immer sprachlos betrachte ich den Ring. Ich bin verlobt. Ich bin verlobt mit Fred Weasley. ,,Ich liebe dich,'' bringe ich dann endlich über die Lippen und falle ihm um den Hals. ,,Ich dachte schon du sagst gar nichts mehr,'' lacht Fred und drückt mich an sich. ,,Du bist wirklich die Liebe meines Lebens,'' flüstert er und sieht mich an. ,,Du bist der einzige für mich. Ich kann mir niemand anderen an meiner Seite vorstellen,'' erwidere ich und küsse ihn. Ich werde Fred Weasley heiraten. Ich könnte mir wirklich niemand anderen vorstellen. Er ist einfach perfekt. Perfekt für mich. ,,Und? Hat sie ja gesagt?'', höre ich George rufen und lache laut auf. ,,Nein,'' rufe ich laut. Lachend sehen Fred und ich George an, als der geschockt zu uns kommt. ,,Oh man, ich dachte gerade schon. Hätte mich aber auch gewundert,'' sagt er lachend. ,,Na dann: Willkommen in der Familie Schwägerin,'' fügt er lächelnd hinzu und schließt mich in seine Arme. ,,Danke.'' Nach dem George sich wieder auf seine Liege gelegt hat, klopft Fred neben sich damit ich mich hinsetze. ,,Wem hast du eigentlich davon erzählt?'', frage ich Fred und setze mich hin. ,,Nur George,'' erwidert er. Ungläubig sehe ich ihn an. ,,Echt? Dann muss ich es ja den anderen sagen!'' Schnell stehe ich auf und betrete den Fuchsbau. ,,Molly?'' Molly steht in der Küche und kocht gerade irgendwas. ,,Brauchst du was Liebes?'', fragt sie lächelnd, doch ich schüttle den Kopf. ,,Ich wollte dir eigentlich nur was erzählen,'' erwidere ich und halte ihr meine Hand hin. ,,Naja, Fred hat mich gefragt ob ich ihn heiraten will.'' Noch bevor ich den Satz beendet habe, liege ich in Mollys Armen. ,,Das ist ja wundervoll! Ach ich freue mich so für euch! Wisst ihr schon wann ihr heiraten wollt? Und wo?''
,,Molly, ganz ruhig!'', sage ich lachend. ,,Nein, wir haben uns noch keine Gedanken gemacht, schließlich sind wir erst seit ein paar Minuten verlobt. Aber ich will eigentlich erst heiraten, wenn das alles vorbei ist und davor will ich mir auch noch keine Gedanken machen,'' fahre ich fort, nachdem Molly sich beruhigt hat. ,,Das verstehe ich. Ich muss sofort den anderen schreiben!'' Lachend sehe ich dabei zu wie Molly durchs Haus rennt und Pergament und Feder beschafft. ,,Ich will dann jetzt bei Sirius vorbei schauen, das ist okay oder?'' Abwesend nickt Molly und schreibt vertieft weiter. Lachend wende ich mich von ihr habe und stelle mich in den Kamin. Einige Sekunden später stehe ich im Wohnzimmer von Remus und Tonks. ,,Isabelle? Was machst du denn hier?'', fragt Tonks erstaunt als sie mich entdeckt. ,,Tut mir Leid das ich nicht Bescheid gesagt habe das ich komme, aber das war eine ziemlich spontane Idee,'' sage ich verlegen. ,,Das ist doch kein Problem. Komm erst mal richtig rein.'' Tonks zieht mich ins Wohnzimmer und umarmt mich fest. ,,Ich bin froh zu sehen das es dir gut geht.''
,,Das kann ich nur erwidern. Wie geht es Remus und Sirius? Und Teddy?'' Als ich den Namen ihres Sohnes erwähne, leuchten ihre Augen auf. ,,Komm, ich zeige ihn dir. Er ist einfach wunderschön,'' schwärmt sie und zieht mich in die Küche. Dort sitzt Sirius und daneben steht Remus mit einem kleinen Baby auf dem Arm. ,,Isabelle? Ich wusste gar nicht das du kommen wolltest,'' sagt Sirius erstaunt und umarmt mich. ,,Das war auch eher ungeplant,'' erwidere ich und begrüße Remus auch mit einer Umarmung. ,,Er ist ja einfach nur süß,'' hauche ich und bewundere Teddy. ,,Willst du ihn mal halten?'', fragt Remus und lächelt mich an. ,,Sicher?'' Remus nickt und gibt ihn mir. Vorsichtig nehme ich ihn und sehe ihn an. ,,Hallo Teddy. Na? Dir scheint es ja gut zu gehen,'' sage ich leise zu ihm. Er ist wirklich unbeschreiblich süß. ,,Also, wieso bist du denn jetzt gekommen?'', fragt Tonks und ich gebe Remus den Kleinen zurück, der ihn in ein Bettchen im Wohnzimmer legt und zurück kommt. ,,Eigentlich wollte ich euch nur sagen das ich seit heute verlobt bin,'' erzähle ich breit grinsend und Tonks schließt mich direkt in die Arme. ,,Das ist ja wundervoll! Ich freue mich für dich.'' Dankend sehe ich sie an, als ich mich schon in Sirius Armen wiederfinde. ,,Das Fred mir auch keinen Mist baut,'' sagt lachend, wofür Tonks ihm lachend gegen den Arm boxt. ,,Die zwei sind doch perfekt für einander.'' Auch Remus kommt jetzt auch mich zu und umarmt mich. ,,Ich freue mich für euch.''
,,Danke.'' Zögernd wende ich mich wieder Sirius zu. ,,Und dich wollte ich noch was diesbezüglich fragen.''
,,Na dann frag schon,'' erwidert er grinsend. ,,Da ich weder Vater noch Mutter habe, die mich zum Altar führen können, dachte ich, ich frage den Mann, der sich das letzte Jahr wie ein Vater um mich gekümmert hat.'' Erstaunt sieht Sirius mich an. Als er nach einer Minute noch immer nicht geantwortet hat, stupse ich ihn am Arm an. ,,Sirius?'' Plötzlich umarmt er mich fest und hält mich eine Weile so. ,,Es wäre mir eine Ehre,'' flüstert er und lächelt mich an, als wir uns voneinander lösen. ,,Danke.'' Eine Weile bleibe ich noch bei den drei und unterhalte mich etwas über die Geschehnisse der letzten Monate. Als es dann aber dunkel wird, entscheide ich langsam zu gehen und verabschiede mich den ihnen. ,,Wir sehen uns bestimmt bald wieder,'' sage ich noch und verschwinde im Kamin.


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