Die Zeit bis zu Dumbledores Beerdigung ist erdrückend. Ganz Hogwarts ist erfüllt von Trauer und liegt in Schweigen. Bei der Beerdigung vergieße ich die Tränen, die ich am Abend seines Todes so stark zurück gehalten habe. Fred ist mir eine riesige Stütze und ich wüsste schon gar nicht mehr was ich ohne ihn tun würde. Ich weiß auch das er traurig ist, weswegen ich so gut wie möglich versuche ihn nicht allzu sehr zu beanspruchen. Als Dumbledores Phönix dann am Ende anfängt zu singen, bricht es mir beinahe das Herz. Schweren Herzens verabschiede ich mich nach der Beerdigung von Fred und mache mich mit Sirius auf den Weg zum Grimmauldplatz. Auch wenn es riskant war her zu kommen, wollte Sirius auf keinen Fall die Beerdigung verpassen. Das kann ich gut verstehen. Als wir im Haus ankommen mache ich uns erst mal einen Tee. ,,Was ist jetzt eigentlich diese Sache von der du mir erzählen wolltest?'', frage ich als ich unsere Tassen auf den Tisch stelle und mich ihm gegenüber setze. ,,Achso. Also wir werden Harry bei ihm zu Hause abholen und ihn zum Fuchsbau bringen. Der Fuchsbau ist perfekt gesichert. Weder durch apparieren, noch durch Flohpulver kommt man herein. Außerdem hat Harry noch die Spur auf sich, weswegen ihr mit Besen, Thestralen und so weiter reisen werden. Unser Plan ist, Teams zu bilden von denen mindestens einer aussieht wie Harry. Harry selbst weiß noch nichts davon und ich glaube auch nicht das es ihm gefallen wird. Leider darf ich nicht mit, denn irgendjemand muss ja auf Molly und Ginny aufpassen und Moody dachte ich wäre perfekt dafür. Naja, und weil ich immer noch gesucht werde,'' seufzt Sirius. ,,Wenigstens passiert dir dann nichts. Und wo bin ich in diesem Plan?'' Noch ein Seufzer kommt über Sirius Lippen. ,,Hör auf hier so rum zu seufzen,'' ziehe ich ihn auf. ,,Moody hat dich mit eingeplant. Du wirst ebenfalls in ein Team eingeteilt. Mir gefällt das ja gar nicht aber er ist der Meinung das wäre eine gute Idee. Und da ich nicht dein Vormund bin, darf ich dir nichts vorschreiben,'' sagt er. Stimmt. Molly würde es mir natürlich trotzdem verbieten, aber diesmal würde ich sogar ihr widersprechen.
Die Tage bis zu Harrys Eskorte vergehen schnell. Wir bringen unsere Sachen in den Fuchsbau und bereiten alles vor. Wir sind gerade bei Harry angekommen und versammeln uns in seinem Wohnzimmer. Als ich meine Sachen in den Fuchsbau gebracht habe, habe ich auch endlich Bill und Fleur kennen gelernt. Bill ist wirklich nett und auch Fleur ist anders als erwartet. Sie ist ein herzlicher Mensch und ich freue mich wirklich für die zwei. Moody hat Harry gerade eingeweiht, das einige von uns Vielsafttrank schlucken werde, woraufhin er sich natürlich total aufregt. War ja nicht anders zu erwarten. ,,Das Zeug zu nehmen, ich zu werden. Nein!'', sagt Harry wütend. ,,Keiner von uns ist da scharf drauf alter,'' sagt Fred. ,,Ja, wenn etwas schief läuft bleiben wir auf ewig bebrillte, schmächtige Blödmänner,'' fügt George hinzu. Grinsend schlage ich den beiden gegen die Schultern. ,,Ihr seid solche Idioten!''
,,Wir sind alle Volljährig Potter und bereit das Risiko einzugehen.'' Ein relativ kleiner Mann meldet sich mit einem Räuspern zu Wort. ,,Ehrlich gesagt, wurde ich ja dazu genötigt. Mundungus Fletcher, Mister Potter. Ich war schon immer ihr größter Bewunderer,'' schleimt er. Er ist der Einzige hier den ich so gar nicht kenne und ich frage mich warum Moody ihn unbedingt mit nehmen musste. ,,Klappe Mundungus!'', herrscht Moody ihn an und wir richten unsere Aufmerksamkeit wieder auf ihn. ,,Also Granger, wie besprochen,'' sagt er an Hermine gewandt, die Harry schnell ein paar Haare ausreißt. ,,Verdammt Hermine,'' brummt er wütend. Vorsichtig lässt sie Harrys Haare in die Flasche fallen und alle, die sich in Harry verwandeln werden, stellen sich nebeneinander. ,,Falls einer von euch noch nie Vielsafttrank getrunken haben sollte: Es schmeckt wie Koboldpisse,'' teilt Moody uns mit und reicht Fred die Flasche. ,,Du scheinst da ja Erfahrung zu haben Mad-Eye,'' erwidert er schmunzelnd. Moody sieht ihn jedoch nur starr an. ,,Ich wollte nur die Stimmung auflockern,'' seufzt er, trinkt einen Schluck und gibt die Flasche an George weiter. Direkt wird er ein gutes Stück kleiner und verändert langsam sein Aussehen. ,,Das ist so gruselig,'' sage ich leise lachend zu Fred und George. ,,Wow, wir sehen gleich aus,'' sagen Fred und George synchron, wofür ich ihnen gegen den Hinterkopf schlage. ,,Jetzt komme ich da wenigstens dran,'' lache ich während sie sich über den Kopf reiben. ,,Nein, noch nicht,'' sagt Moody jedoch und wirft einen Haufen Klamotten in die Mitte. Jeder schnappt sich welche und zieht sich um. Es ist ziemlich gruselig mehreren Harrys beim umziehen zuzugucken. Während die anderen sich umziehen, teilt Moody uns die Aufteilung mit. ,,Schön, teilen wir uns in Zweiergruppen. Jeder Potter bekommt einen Beschützer. Mundungus, du hältst dich an mich, auf dich habe ich ein besonderes Auge. Wir sind eine ungerade Zahl deswegen nehme ich dich auch noch mit, Clarke.'' Schnell nicke ich und drücke mich von der Wand ab, an die ich gelehnt war. ,,Und Harry?'' Ein synchrones Ja kommt von allen Harrys. ,,Der echt Harry. Wo zum Henker steckst du?'' Harry tritt vor und macht sich bemerkbar. ,,Du fährst mit Hagrid.'' Ich halte Ausschau nach Fred, jedoch erkenne ich ihn jetzt wirklich nicht mehr. Als wir nach draußen gehen, zieht jemand an meinem Ärmel. ,,Fred?'', frage ich und bekomme eine Nicken als Antwort. ,,Es ist so komisch dich so zu sehen,'' sage ich lachend und schnappe mir meinen Besen. ,,Kriege ich noch einen Abschiedskuss?'', fragt er und grinst mich an. ,,Sicher nicht wenn du aussiehst wie Harry. Außerdem sehen wir uns ja gleich wieder,'' antworte ich und zwinkere ihm zu. Schmollend zieht er ab und geht zu seinem Vater. Wir stellen uns in unseren Teams zusammen und warten auf Moodys Signal. ,,Auf zum Fuchsbau,. Wir treffen uns da. Wir starten auf drei!'' Ich steige auf meinen Besen und hebe ein Stück ab. ,,Eins!'' Nervös atme ich noch ein mal tief durch. ,,Zwei!'' Ich klammere mich fest an meinen Besen und blicke eine letztes Mal zu Fred. ,,Drei!'' Er lächelt mir zuversichtlich zu und zischt ab. Moody, Mundungus und ich warten bis alle weg sind und fliegen dann auch los. Unerwartet werden wir direkt von Todessern angegriffen und müssen uns den Weg frei kämpfen. ,,Stupor!'' Ich werfe mit allen Flüchen um mich, die mir gerade einfallen und schalte ein paar Todesser aus. Es sind aber so viele das es gar nicht auffällt. Plötzlich taucht tatsächlich Voldemort zwischen schwarzem Rauch auf und unser Harry, also Mundungus, disapperiert sofort. Panisch suche ich Moody und fliege so nah an ihn heran wie möglich. ,,Mundungus ist weg!'', rufe ich ihm zu. ,,Ich weiß,'' ruft er wütend zurück und unser Kampf geht weiter. Ich entdecke Bill und Fleur etwas weiter von uns entfernt. Plötzlich sehe ich wie Moody neben mir abstürzt und ich fliege ihm nach. Ich erwische seinen Arm und versuche ihn oben zu halten. Leider ist er zu schwer und wir werden immer noch von Todessern angegriffen. Das Gewicht wird mir zu viel und ich stürze mit Moody zu Boden. Ich schlage hart auf und mir wird kurz schwarz vor Augen. Stöhnend richte ich mich auf und krieche zu Moody. ,,Moody? Komm schon! Wach auf!'' Verzweifelt schüttle ich seinen Körper, aber er reagiert nicht. Moody ist tot. Ein Geräusch erweckt meine Aufmerksamkeit und ich lausche angestrengt. Wir liegen in einer hohen Wiese, was mir ein wenig Schutz bietet. Auf ein mal taucht ein Todesser vor mir auf und grinst mich dreckig an. ,,Stupor,'' schreie ich, doch der Todesser wehrt meinen Fluch gekonnt ab. Panik durchflutet meinen Körper. Ich wehre einige Zauber von ihm ab, als eine Explosion mich von den Beinen reißt. Mein ganzer Körper tut weh und ich wage es gar nicht mich zu bewegen. Jedoch ist die Panik stärker als der Schmerz und ich richte mich schnell wieder auf. Vor mir liegt der Todesser, tot. Hat er sich gerade selbst in die Luft gejagt? ,,Vollidiot,'' hauche ich fassungslos. Von weitem sehe ich, wie sich mehr Todesser nähern. Schnell greife ich mir meinen Besen und setze mich drauf. ,,Es tut mir Leid,'' sage ich leise an Moody gewandt und fliege los. Erst beim fliegen machen sich der Sturz und die Explosion bemerkbar. Eine Platzwunde am Kopf, meine rechte Seite vom Gesicht ist mit Kratzern überseht und wahrscheinlich habe ich am ganzen Körper blaue Flecke und Blutergüsse. Meine Besen ist auch noch halb kaputt und ich habe Probleme gerade zu fliegen. Bis zum Fuchsbau hält er noch durch, aber den letzten Meter falle ich zu Boden. ,,Verdammt nochmal. Wieso muss das auch gerade mir passieren,'' fluche ich und stehe stöhnend auf. Schnell humple ich auf das Haus zu und klopfe an der Tür. Von innen höre ich schnelle Schritte und Molly öffnet mir die Tür. ,,Oh mein Gott, Isabelle! Wir dachten schon das Schlimmste,'' sagt sie mit Tränen in den Augen und drückt mich fest an sich. ,,Au, danke Molly, mir geht's gut,'' erwidere ich lächelnd. ,,Jetzt komm erst mal rein.'' Sie zieht mich ins Haus und schließt die Tür hinter mir. Anstatt eines herzlichen Willkommens, bekomme ich als Begrüßung einen Zauberstab ins Gesicht. Remus sieht mich misstrauisch an. ,,Remus!'', herrscht Molly ihn an. Jeder hat eine Sicherheitsfrage, um zu erkennen ob man auch wirklich man selbst ist. ,,Der Brief, den dein Mutter dir hinterlassen hat, enthielt welche Information?'' Ich erinnere mich noch wie wir über die Frage geredet haben. Mir ist einfach nichts eingefallen, was man mich hätte fragen können. Als ich die Idee mit dem Brief hatte, sahen die anderen mich zweifelnd an, weil diese Information ziemlich persönlich ist und es mich immer noch runter zieht über sie zu reden. Aber ich habe darauf bestanden diese Frage zu nehmen. ,,Den wahren Grund für den Tod meines Vaters,'' antworte ich und Remus atmet erleichtert auf. ,,Wir dachten du wärst tot, nach dem was Bill gesehen hat,'' erzählt er und umarmt mich kurz. Auch Tonks umarmt mich fest und lächelt mich an. ,,Ich bin froh das es dir gut geht.''
,,Wo sind die anderen?'', frage ich und Molly führt mich ins Wohnzimmer. Auf der Couch liegt George mit Blut am Kopf und mit geschlossenen Augen. ,,Ihm geht es gut, keine Sorge,'' flüstert Molly mir zu und geht zu George. Fred dreht sich zu mir um und schließt mich mit Tränen in den Augen in die Arme. ,,Ich dachte schon du wärst tot,'' haucht er mit brüchiger Stimme. ,,Bill und Fleur haben gesehen wir du mit Moody abgestürzt bis und das euch ein Todesser gefolgt ist,'' erzählt er und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich dachte ich hätte dich verloren,'' flüstert er und drückt mich wieder an sich. ,,Mir geht's gut,'' beruhige ich ihn und schenke ihm ein warmes Lächeln. Langsam lässt Fred mich los und Sirius schließt mich in die Arme. ,,Du hast uns allen einen ziemlichen Schreck eingejagt,'' lacht er erleichtert als er mich los lässt. Auch Hermine, Harry, Ron, und Fleur umarmen mich. Bill legt mir eine Hand auf die Schulter und sieht auch erleichtert aus. Als letztes setze ich mich noch neben George, der müde seine Augen öffnet. ,,Izzy, mach das ja nie wieder,'' flüstert er leise. ,,Ich versuchs,'' antworte ich lachend und streiche ihm über den Kopf. ,,Jetzt komm aber mal her, Liebes. Wir müssen deine Wunden versorgen,'' sagt Molly zu mir und setzt mich in der Küche auf einen Stuhl. Fred folgt uns und setzt sich neben mich. Lächelnd nehme ich seine Hand. Sein besorgter Ausdruck im Gesicht will einfach nicht verschwinden. Molly versorgt meine Platzwunde und desinfiziert die Kratzer. Sonst habe ich wirklich nur blaue Flecken und Blutergüsse, und gegen die kann sie nichts machen. Mit einem Lächelnd verlässt sie den Raum und lässt uns alleine. Seufzend drehe ich mich zu Fred und nehme seine Hände. ,,Mir geht's gut Fred. Ich weiß, du hast dir Sorgen gemacht. Es tut mir Leid. Aber es ist alles gut ausgegangen,'' versuche ich ihn aufzumuntern und küsse ihn sanft. ,,Aber es hätte auch schlimm ausgehen können,'' flüstert er. Lächelnd wische ich ihm eine Träne weg, die seine Wange herunter läuft. ,,Aber das ist es nicht. Es hätte viel sein können, aber was ist, das ist. Und ich bin hier, du bist hier und alle anderen sind hier. Bis auf Moody,'' sage ich leise und der Gedanke an Moody lässt einen Klos in meinem Hals entstehen. Mitleidig sieht Fred mich an und zieht mich auf seinen Schoß. Ich lege meine Arme um Fred und kuschle mich an ihn. ,,Tut mir Leid, das du das mit Moody sehen musstest. Was ist eigentlich genau passiert?'' Seufzend streiche ich ihm über den Rücken. ,,Als Voldemort kam, ist Mundnungus verschwunden. Ich bin schnell zu Moody geflogen, als er plötzlich abstürzte. Ich bin ihm nach und hab ihn festgehalten, weil ich dachte ich könnte ihm vielleicht noch helfen. Er war aber zu schwer und so bin ich mit ihm abgestürzt. Am Boden musste ich mich erst mal aufrichten und hab versucht Moody zu helfen, aber er war schon tot. Auf ein mal kam ein Todesser und ich hab versucht ihn abzuwehren. Dann hat er irgendeinen Sprengzauber abgefeuert, der mich von den Beinen gerissen hat. Als ich aufgestanden bin, hab ich gesehen das der Idiot sich selber in die Luft gejagt hat. Ich wollte Moody eigentlich helfen, ihn irgendwo hinbringen, aber es kamen mehr Todesser. Also bin ich auf meinen Besen gestiegen und losgeflogen,'' erzähle ich und löse mich von ihm. Hinter uns haben sich die anderen versammelt und haben anscheinend interessiert zugehört. ,,Ich denke wir sollten jetzt alle schlafen gehen,'' bricht Molly die Stille und wir stimmen ihr alle zu. George wird in sein Bett gebracht, Bill und Fleur teilen sich Bills altes Zimmer, Remus und Tonks schlafen in Charlies altem Zimmer, Sirius schläft in einem leer geräumten Raum, Harry wie immer bei Ron und ich wie immer bei Ginny und Hermine. Naja, ich ändere meine Pläne spontan und gehe hoch zu Fred und George. ,,Fred?'', flüstere ich so leise ich kann, um George nicht zu wecken. ,,Komm her,'' antwortet er leise und ich kuschle mich zu ihm ins Bett. Er legt seinen Arm um mich und drückt mich an sich. Ihn so nah bei mir zu haben, gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, das mich schnell einschlafen lässt.
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Mein Leben in all seinen Facetten
FanfictionDiese Geschichte handelt von Isabelle. Isabelle ist die beste Freundin von Fred und George, was wahrscheinlich auch erklärt warum ihr Leben keineswegs langweilig ist. Jedoch wird es ab ihrem fünften Schuljahr besonders spannend, denn das trimagische...