Am nächsten Morgen machen wir uns alle für die Trauerfeier fertig. Die letzte Aufgabe fand extra einen Tag vor dem letzten Schultag statt, damit die Champions genug Zeit haben, sich auszuruhen. Mitten in der Nacht sind Fred und ich noch mal aufgewacht und haben uns entschieden lieber in unsere Schlafsäle zu gehen. Unsere Morgenroutine verlief schweigend, im Gemeinschaftsraum redete kaum jemand und in der großen Halle war es auch erschreckend ruhig. Nach dem Frühstück wurden die Tische weggezaubert und Stühle wurden in Richtung Lehrertisch in Reihen aufgestellt. Die Decke war geschmückt mit den Wappen von Hufflepuff, deren Schüler auch ganz vorne saßen. In der großen Halle laufe ich Harry über den Weg, der mich traurig ansieht. Wortlos umarme ich ihn. ,,Es tut mir Leid was dir passiert ist Harry.'' Harry erwidert die Umarmung fest und wir setzen uns alle in eine Reihe. Dumbledore hält eine emotionale Rede, bei der mir wieder Tränen hoch kommen, die ich mir jedoch mit Kraft zurück halte. Nach der Trauerfeier versammeln sich alle Schüler draußen und verabschieden sich von ihren neu gewonnenen Freunden aus Durmstrang oder Beauxbatons. Lächelnd verabschiede ich mich von ein paar Mädchen aus Beauxbatons, mit denen ich manchmal ein wenig geredet habe. Jedoch drücke ich mich schnell durch die Menge und stelle mich an eine Treppe, von der aus man einen schönen Blick auf den See hat. Nach dem sich alle voneinander verabschiedet haben, betreten die Jungs aus Durmstrang ihr Schiff und die Mädchen aus Beauxbatons ihre Kutsche. Nach ein paar Minuten ist die Kutsche dann am Horizont verschwunden und das Schiff im See untergegangen. ,,Das nächste Jahr wird anders, als alle bisher,'' seufze ich als wir auf den Weg zum Zug sind. ,,Ich habe ehrlich gesagt ein wenig Angst davor,'' gibt Katie leise zu. ,,Wir haben Dumbledore und solange der da ist, sind wir sicher,'' sagt Fred entschieden und lächelt mich an. Nickend nehme ich seine Hand. Die Zugfahrt verläuft ziemlich normal. Fred und George machen wieder nur Unsinn, was mir aber ziemlich gut tut. Nach so einem schlimmen Ereignis, ist lachen wirklich angenehm. Am Bahnhof ist so viel los wie immer, doch meine Mutter finde ich trotzdem relativ schnell. ,,Ich verschwinde dann mal. Wir schreiben,'' verabschiede ich mich von Angelina und Katie. ,,Und wir machen irgendwas in den Ferien zusammen,'' wende ich mich an Fred und George. ,,Wir kommen dich besuchen-‚'' fängt George an. ,,-oder du besuchst uns,'' fährt Fred fort. Lachend gebe ich Fred einen Abschiedskuss und drücke George noch ein mal fest. ,,Bis dann,'' rufe ich den beiden nach und laufe auf meine Mutter zu. ,,Belly,'' begrüßt sie mich lächelnd und schließt mich in die Arme. Seufzend erwidere ich ihre Umarmung. Manchmal bin ich wie ein richtiges Kleinkind, vor allem wenn ich meine Mutter so lange nicht gesehen habe. ,,Ich habe schon gehört was passiert ist. Lass uns schnell gehen, dann reden wir,'' sagt meine Mutter und streicht mir über die Wange. ,,Wo genau wohnt dein Schulfreund, dessen Namen du mir nicht nennen willst, denn genau?'' Lächelnd nimmt sie meine Hand als wir den Bahnhof verlassen haben. ,,Grimmauldplatz Nummer 12,'' antwortet sie und appariert mit mir. Stöhnend halte ich mir den Bauch und lasse die Hand meiner Mutter los. ,,Ich kann mich damit einfach nicht anfreunden.'' Lachend legt mir meine Mutter eine Hand auf die Schulter. ,,Das wird besser wenn du erst mal selbst apparierst.'' Seufzend sehe ich mich um und suche die Hausnummer zwölf, die ich jedoch nicht finden kann. ,,Mom? Da ist keine Hausnummer zwölf.'' Lächelnd hält meine Mutter mir einen Zettel hin, den ich verwirrt annehme und entfalte.
Das Hauptquartier des Phönixordens befindet sich am Grimmauldplatz Nummer zwölf, London.
Verwirrt sehe ich meine Mutter an. ,,Das Hauptquartier des was?'' Lächelnd zeigt meine Mutter auf die Häuserreihe vor uns. Plötzlich fangen die Häuser an sich auseinander zu bewegen und machen Platz für ein weiteres. Gekennzeichnet mit der Nummer zwölf steht das Haus da, als wäre es schon immer da gewesen. ,,Komm schon, Schatz. Er erwartet uns schon.'' Hastig nimmt meine Mutter mir den Koffer ab und drückt mich zur Tür. Sie öffnet sie und geht voran. Mit offenem Mund betrete ich das Haus und schließe die Tür hinter mir. Langsam gehe ich meiner Mutter hinterher, bis wir in einem Esszimmer stehen bleiben. ,,Ah, da seid ihr ja,'' wird meine Mutter begrüßt und in die Arme geschlossen. ,,Das muss deine Tochter sein. Isabelle, richtig?'' Der Mann hält mir lächelnd seine Hand hin. Zitternd schüttle ich seine Hand. ,,Ich bin-.''
,,Sirius Black. Ich weiß,'' antworte ich für ihn und meine Mutter sieht mich an. ,,Hör zu, es ist eine lange Geschichte aber Sirius ist-.''
,,Unschuldig. Ich weiß.'' Verwirrt sehen die beiden mich an. ,,Woher weißt du das alles?'' Irritiert schüttle ich den Kopf, um einen klaren Gedanken fassen zu können. ,,Sirius Black ist dein alter Schulfreund?'', frage ich lachend und klopfe ihr auf die Schulter. ,,Nicht schlecht, Mom.''
,,Jetzt sag schon woher du weißt das er unschuldig ist,'' fragt meine Mutter weiter. Seufzend setzte ich mich an den Tisch und drehe meinen Stuhl zu ihr um. ,,Hermine hat mir alles erzählt, was letztes Jahr passiert ist. Sirius ist unschuldig und Harrys Pate, Peter Pettigrew ist der eigentliche Schuldige und noch am Leben und Remus Lupin ist ein Werwolf. War ein ziemlicher Schock als sie mir das erzählt hat, aber nach dem Stein der Weisen und der Kammer des Schreckens hätte mich das nicht wundern dürfen,'' erzähle ich ihr. Geschockt sieht meine Mutter mich an, wohingegen Sirius einfach nur in schallendes Gelächter ausbricht. ,,Du glaubst gar nicht wie viele Gedanken sich deine Mutter über dieses Gespräch gemacht hat,'' sagt er an mich gewandt und setzt sich neben mich. ,,Na ein Glück das wir uns diese ungemütliche Situation erspart haben,'' erwidere ich lachend. ,,Aber mal was anderes,'' fange ich an und sehe die beiden ernst an. ,,Was zur Hölle ist der Phönixorden?'' Gelassen geht meine Mutter in die Küche und stellt Wasser auf. ,,Das erklärst du ihr,'' ruft sie Sirius noch zu. Seufzend sieht er mich an und zuckt mit den Schultern. ,,Der Orden des Phönix ist eine Gemeinschaft die von Dumbledore gegründet wurde um gegen Du-weißt-schon-wen zu kämpfen. Nach seiner Niederlage vor dreizehn Jahren wurde der Orden fast gänzlich inaktiv, da es ja nichts mehr gab wogegen wir hätten kämpfen können. Jedoch ist er jetzt laut Harry wiedergekehrt. Auch wenn wir keine Beweise haben, glaubt Dumbledore ihm und ich natürlich auch. Also haben wir den Orden wieder zum Leben erweckt und allen Mitgliedern eine Nachricht geschickt. Die Mitglieder wirst du auch noch kennen lernen. Die Weasley müssten die Tage irgendwann kommen.'' Erstaunte sehe ich ihn an. ,,Die Weasleys?'' Sirius nickt und nimmt die Tasse Tee von meiner Mom an. Mir stellt sie auch eine hin und setzt sich neben mich. ,,Arthur und Molly Weasley sind Mitglieder des Ordens. Ihr Sohn Bill ist auch beigetreten. Wieso?'' Lächelnd sieht meine Mutter Sirius an. ,,Meine Kleine Isabelle ist mit Fred Weasley zusammen.'' Empört sehe ich sie an. ,,Mom!'' Lachend trinkt sie ihren Tee und Sirius sieht mich grinsend an. ,,Na dann ist es ja gut das die ganze Familie hier auftaucht. Aber mal eine Frage. Du hast gesagt Hermine hat die alles über meine Geschichte erzählt. Bist du auch mit Harry befreundet?''
,,Ein bisschen. Hermine ist eine meiner besten Freundinnen aber mit Harry und Ron hatte ich jetzt noch nicht allzu viel zu tun. Mit Harry in diesem Jahr schon ein bisschen mehr als sonst. Wieso kommen die eigentlich alle zu dir nach Hause?'' Lachend stellt Sirius seine Tasse weg. ,,Ich habe Dumbledore mein Anwesen für den Orden zur Verfügung gestellt, da ich viel Platz habe und hier niemand so einfach rein kommt.'' Verstehend nicke ich. Das war gerade doch etwas viel für einen Tag. ,,Belly, jetzt will ich aber mal endlich wissen wie es dir geht.''
,,Was meinst du?'', frage ich meine Mutter. ,,Wegen Cedric,'' sagt sie und sieht mich mitleidig an. Seufzend fahre ich mir übers Gesicht. ,,Wer ist Cedric?'', fragt Sirius verwirrt. ,,Er ist der Junge, der mit Harry auf dem Friedhof war und gestorben ist,'' erkläre ich ihn. ,,Aber er war auch ein Kindheitsfreund von Isabelle. Ich habe Cedrics Vater, Amos Diggory, durch meine Arbeit kennen gelernt und nach dem Tod meines Mannes, war Amos oft mit Cedric bei mir um mir ein wenig zu helfen. Cedric und Isabelle haben viel miteinander gespielt. In Hogwarts haben sie nicht viel Zeit miteinander verbracht, aber trotzdem waren sie Freunde,'' erzählt meine Mutter. ,,Mom,'' beschwere ich mich leise. Ich wollte jetzt wirklich nicht, das Sirius die ganze Geschichte kennt, nur damit ich noch mehr mitleidige Blicke zugeworfen bekomme. ,,Für Harry ist das doch viel Schlimmer. Er war schließlich dabei. Ich will gar nicht wissen wie es ihm gehen muss.'' Seufzend steht meine Mutter auf und räumt das Geschirr zusammen. ,,Das ist meine Kleine. Denkt an jeden außer sich selbst.'' Schulterzuckend lächle ich Sirius an. ,,Komm, ich zeige dir dein Zimmer.'' Sirius führt mich in den zweiten Stock und öffnet eine Tür am Ende des Flurs. ,,Hier wirst du schlafen. Ich hoffe es stört dich nicht das Ginny Weasley noch dazu kommt. Ich habe zwar eine Menge Zimmer hier, aber die meisten sind noch unbewohnbar,'' erklärt er und kratzt sich verlegen am Bart. ,,Keine Sorge, das ist okay,'' versichere ich ihm. Lächelnd stellt er meinen Koffer ins Zimmer und lässt mich alleine. Seufzend setze ich mich auf das Bett am Fenster. Warum nimmt mein Leben diese Richtung? Bis jetzt war mein Leben normal und langweilig. Ich war nie dabei wenn etwas Spannendes passiert ist und jetzt auf einmal bin ich auf eine merkwürde Art und Weise mitten drin. Mein Kindheitsfreund ist tot, Voldemort ist zurück und meine Mutter ist Mitglied des Phönixordens. Ich weiß, dass es ab jetzt gefährlich wird. Das hab ich ihm Gefühl. Und ich weiß auch, dass ich dem Orden beitreten werde, sobald ich Volljährig bin, das habe ich gerade entschieden. Was ich jedoch nicht weiß ist, wo zur Hölle diese Entschlossenheit herkommt. Seufzend strecke ich mich auf dem Bett aus und schließe die Augen. Das alles macht einen so unglaublich müde. Ich möchte gerne wissen wie es Harry geht, was Hermine macht, wann ich Katie und Angelina das Nächste mal wieder sehen werde, wann genau Fred und George hier auftauchen und was als nächstes passieren wird. Der Einzige, der gesehen hat das Voldemort zurück gekehrt ist, ist Harry. Aber wird ihm das jeder glauben? Wird das Ministerium etwas tun? Und wer ist alles Mitglied im Orden? Wird der Orden etwas tun können? Wann wird Voldemort seinen ersten Schritt tun? Werden wir gewinnen können? Müde richte ich mich auf und ziehe mir schnell meine Schlafsachen an. Der Tag war anstrengend, ich darf jetzt schon schlafen gehen. Ich hoffe die Weasleys kommen bald. Seit fünf Jahren sind Fred und George meine besten Freunde und trotzdem war ich noch nie bei ihnen zu Hause. Ich kenne Ron, Ginny und Percy. Arthur habe ich beim trimagischen Turnier gesehen. Dann gibt es da noch Molly, Bill und Charlie. Bei Charlie weiß ich nicht ob ich ihn je kennen lernen werde, da er in Rumänien mit Drachen arbeitet. Ich weiß auch das meine Mutter Arthur und Molly kennt, was es einfacher machen wird ihnen zu erzählen das ich mit Fred zusammen bin. Obwohl ich nicht mal weiß ob Fred das will oder ob er es nicht schon getan hat. Hör auf zu denken, Isabelle! Schlaf jetzt! Seufzend schließe ich die Augen und versuche meinen Kopf zu leeren. Leider funktioniert das nicht so richtig. Zum Glück übermannt mich die Müdigkeit und ich schlafe endlich ein.
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Mein Leben in all seinen Facetten
FanfictionDiese Geschichte handelt von Isabelle. Isabelle ist die beste Freundin von Fred und George, was wahrscheinlich auch erklärt warum ihr Leben keineswegs langweilig ist. Jedoch wird es ab ihrem fünften Schuljahr besonders spannend, denn das trimagische...