Kapitel 16

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Am nächsten Morgen stehe ich relativ spät auf. Müde schlurfe ich unter die Dusche, die mich erst so richtig wach macht. Ein zufriedener Seufzer entfährt mir als ich mir frisch geduscht neue Sachen anziehe. Zufrieden gehe ich nach unten und öffne die Tür zum Esszimmer. ,,Happy Birthday!'', höre ich alle rufen und werde direkt in den Raum gezogen. Lachend werde ich von Fred auf einen Stuhl gedrückt und vor mir auf dem Tisch steht eine Torte. ,,Oh mein Gott,'' staune ich lachend und sehe mir die Torte an. ,,Wo habt ihr die denn so kurzfristig her?''
,,Die hat Mom noch schnell gezaubert,'' antwortet Fred. Gerührt stehe ich auf und schließe Molly in die Arme. ,,Danke Molly.''
,,Für dich doch immer, Liebes. Alles Gute,'' erwidert sie und sieht mich lächelnd an. ,,Jetzt komm schon her. Es gibt Geschenke,'' sagt George und zieht mich zurück auf meinen Platz. ,,Was? Und woher habt ihr die jetzt?'' Hermine setzt sich vor mich und lächelt mich an. ,,Ginny und ich sind gestern noch zu den anderen, nach dem du eingeschlafen bist. Da haben wir dann abgemacht das wir heute direkt morgens Geschenke kaufen gehen,'' erzählt sie mir stolz. ,,Das hättet ihr doch nicht machen müssen,'' erwidere ich gerührt. ,,Oh doch. Und jetzt pack schon aus,'' sagt Fred und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Das erste Geschenk ist von Hermine und es ist ein Buch über seltene Zaubertränke. Lächelnd bedanke ich mich bei ihr und umarme sie. Ginny schenkt mir eine schöne Silberkette mit einer Feder als Anhänger. Ron schenkt mir Süßigkeiten, worüber ich mich wirklich freue weil ich nicht gedacht habe, das er mir überhaupt was schenkt. Aber er scheint sich zu freuen, das ich mich freue und das finde ich ziemlich niedlich. George schenkt mir ein Foto, auf dem er, Fred, Angelina, Katie und ich drauf sind. Und von Fred bekomme ich eine ein Armband mit blauen Steinen, von dem er auch in Exemplar trägt. ,,Damit jeder weiß das wir zusammen gehören,'' flüstert er mir ins Ohr und ich lächle ihn liebevoll an. Direkt hänge ich mir die Kette von Ginny um und lasse mir von Fred das Armband umbinden. Lachend essen wir die Torte und unterhalten uns lange. So einen bunten und fröhlichen Geburtstag hatte ich noch nie, aber es gefällt mir unglaublich gut. Als ich in die Küche gehe um neuen Tee zu holen, folgt Sirius mir und hält mich kurz auf. ,,Ich habe auch noch ein Geschenk für dich, aber ich wollte nicht das deine Mutter es sieht,'' sagt er und hält mir ein Bild hin. Das Bild zeigt eine Gruppe von Erwachsenen die lachend an einem Tisch sitzen. ,,Das sind James, Lily, Remus, dein Vater, deine Mutter und ich,'' klärt er mich auf und sieht sich das Bild lächelnd an. ,,Bist du dir sicher das du mir das geben willst?'' Lächelnd nickt Sirius. ,,Ich würde es niemandem lieber geben als dir.'' Gerührt umarme ich Sirius. ,,Danke.'' Zusammen gehen wir zurück zu den anderen und feiern weiter. Erst als Harry und Arthur zurück kommen wird die Stimmung kurze Zeit ernster. Jedoch lockert sich das schnell, als Harry erzählt wie die Anhörung abgelaufen ist. Erleichtert wird Harry von jedem umarmt oder beglückwünscht. Zusammen setzen wir uns wieder an den Tisch und Harry hält mir ein kleines Päckchen hin. ,,Du auch?'', lache ich und nehme es an. ,,Alles Gute,'' sagt er nur und ich umarme ihn dankbar. ,,Danke.'' Schnell packe ich das Päckchen aus und ziehe ein glitzerndes Haargummi aus. ,,Es ist verzaubert und umgibt den, der es trägt mit einem leichten Schutzzauber,'' erklärt Harry. ,,Wow, das ist echt super,'' erwidere ich und binde es mir sofort in die Haare. Der Rest des Tages vergeht relativ schnell. Wir feiern noch bis zum Abendessen, vor dem noch ein paar Ordensmitglieder vorbeischauen, zu denen auch Tonks, Remus und Kingsley gehören, die mir alle gratulieren. Ich kann es immer noch nicht ganz fassen, das wir den ganzen Tag gefeiert und mir so viele Leute gratuliert haben. Die letzten Jahre habe ich nichts gemacht, außer mit meiner Mom Kuchen zu essen. Und davor mit meinem Vater, haben wir auch nie was Großes gemacht. Ich habe allerdings auch nie was Großes gewollt. Trotzdem war das der beste Tag den ich seit langem hatte und ich bin den anderen wirklich dankbar dafür. Der Abend geht zu Ende und jeder geht langsam auf sein Zimmer. Gerade als ich meine Augen schließe und kurz davor bin einzuschlafen, spüre ich einen Atem direkt an meiner Wange. ,,Isabelle,'' flüstert Fred mir ins Ohr und ich drehe mein Gesicht in seine Richtung. ,,Was ist?'', flüstere ich zurück und sehe ihn neugierig an. ,,Komm mit.'' Auffordernd hält er mir seine Hand hin, die ich lächelnd ergreife. Leise schleiche ich ihm hinterher, weiter nach oben. ,,Wohin gehen wir?'', frage ich flüsternd, erhalte jedoch keine Antwort. Wir steigen weiter nach oben, bis zum Dachboden und dann durch ein Fenster. ,,Was zur Hölle hast du vor?'', frage ich noch immer flüsternd und folge ihm aus dem Fenster. ,,Gib mir deine Hand,'' erwidert er nur und zieht mich nach draußen. Wir klettern weiter hoch aufs Dach, das oben abgeflacht ist. Am Rand des Daches liegt eine Decke, umringt von Kerzen die zwei Gläser und einen Teller enthüllen. Sprachlos lasse ich mich von Fred zu der Decke ziehen, auf der wir uns dann niederlassen. Auf dem Teller liegen Erdbeeren umhüllt mit Schokolade und neben den Gläsern steht eine Flasche Wein. ,,Fred,'' hauche ich sprachlos und ziehe ihn zu mir. Wie jedes mal wenn ich ihn küsse, spielt mein gesamter Körper verrückt und ich fühle mich, als könnte mich nichts mehr runter ziehen. ,,Alles Gute zum Geburtstag,'' flüstert er lächelnd als wir uns voneinander trennen. ,,Danke. Ich hätte nie gedacht das Fred Weasley so romantisch sein kann,'' ziehe ich ihn auf und schnappe mir eine Erdbeere. ,,ich muss zugeben, das ich Hilfe von Hermine und Ginny hatte,'' gibt er lachend zu und schenkt uns Wein ein. Lachend nehme ich das Glas. ,,Es ist trotzdem von dir.'' Lächelnd stoße ich mit ihm an und nippe am Wein. ,,Denkst du dieses Schuljahr wird anders?'', frage ich etwas ernster und stelle mein Glas ab. ,,Wieso denkst du das?'' fragt Fred irritiert. ,,Voldemort ist wieder da und der Minister dreht völlig am Rad. Dumbledore und Harry werden als verrückt dargestellt. Wer weiß, ob sich nicht etwas in Hogwarts ändern wird.'' Fred rückt näher an mich heran und legt mir einen Arm um. ,,Egal was passieren wird, wir kriegen das schon hin. Der Orden tut schon was er kann, Dumbledore ist immer noch genauso mächtig wie vorher und falls trotzdem was in Hogwarts schief laufen sollte, werden wir halt irgendwas machen.'' Seufzend lehne ich mich an Fred. ,,Wie kannst du nur immer so positiv sein.'' Lachend legt Fred seinen Kopf an meinen. ,,Wie kannst du nur immer so negativ sein?''
Eine Weile sitzen wir da noch, still, und schauen einfach in den Himmel. Die Nacht ist klar und der Himmel wird von hellen Sternen erleuchtet. Nach einer Weile wird es dann doch zu spät und auch immer kälter, also packt Fred alles zusammen und wir schleichen uns zurück ins Haus. ,,Ich bring das runter. Geh du schon ins Bett,'' flüstere ich Fred zu und nehme ihm die Sachen ab. Er will schon protestieren, doch ich drehe mich um und schleiche die Treppe runter. Müde lege ich das Geschirr in die Spüle und falte die Decke zusammen. ,,Und, wie wars?'' Vor Schreck lasse quietsche ich leise auf und schlage mir eine Hand aufs Herz. ,,Du Monster! Du hast mich zu Tode erschreckt,'' meckere ich meine Mutter leise an, die nur versucht ihr Lachen unter ihrer Hand zu verstecken. ,,Tut mir Leid, aber das war gerade wirklich perfekt,'' lacht sie leise und setzt eine Kanne mit Wasser auf. ,,Du bist eine richtige Rabenmutter!,'' meckere ich weiter und hole zwei Tassen aus dem Schrank. ,,Ich bin die beste Mutter die du dir Wünschen könntest. Und jetzt sag schon, wie wars? Und was hat er überhaupt gemacht?'' Lächelnd lehne ich mich an die Spüle. ,,Er hat ein kleines Picknick mit Schokoerdbeeren und Wein auf dem Dach aufgestellt.'' Beeindruckt sieht meine Mutter mich an und nimmt schnell die Kanne vom Herd, bevor sie anfängt zu pfeifen. ,,Nicht schlecht. Er weiß wie man eine Frau beeindruckt,'' erwidert meine Mutter und schenkt heißes Wasser in die Tassen. ,,Er hat sich aber auch Tipps von Hermine und Ginny geholt,'' füge ich hinzu und lege die Teebeutel ins Wasser. ,,Das macht es doch nur besser. Er hat sich wirklich Gedanken gemacht, wie er dir eine Freude machen kann'' Zusammen mit meiner Mutter setze ich mich an den Tisch, auf dem wir eine kleine Kerze stellen. ,,Ich weiß das du ein paar Sachen deines Vaters behalten hast,'' fängt meine Mutter und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. ,,Kannst du mir das denn verübeln? Jahrelang hast du mir verboten den Raum nur zu betreten und jetzt willst du, dass ich alles, was mir von meinem Vater geblieben ist, weg schmeiße? Tut mir Leid das mir das nicht ganz so Recht ist,'' antworte ich gereizt. ,,Ich habe es dir aus einem guten Grund verboten! Wieso kannst du nicht einfach mal machen was ich dir sage?'' seufzt meine Mutter. ,,Ich mache seit Jahren doch nichts anderes. Ich habe den Raum nie betreten, ich habe dir immer sofort geholfen wenn du mich um etwas gebeten hast und ich habe dir in den Ferien immer im Laden geholfen. Ungefragt will ich hinzufügen. Und meine Noten sind schon seit meinem ersten Jahr nie schlecht gewesen.''
,,Und gerade bei dieser Sache musstest du dich mir widersetzten? Ich will nichts mehr von ihm in meiner Nähe, wieso willst du das nicht verstehen?''
,,Ich will es ja verstehen! Aber du redest ja nie mit mir darüber. Ich weiß nicht was ja nicht mal was genau mit ihm passiert ist. Du hättest mir am liebsten gar nichts gesagt. Schließlich musstest nicht nur du damit Leben das er aus dem Haus gegangen und nie wieder zurück gekommen ist.'' Schweigend spielt meine Mutter an ihrem Teebeutel herum und sieht mich nicht an. ,,Siehst du? Du kannst mir ja nicht mal in die Augen sehen, wenn es um Vater geht,'' flüstere ich enttäuscht und stehe auf. ,,Isabelle, bitte. Versuch doch mich zu verstehen,'' sagt meine Mutter verzweifelt und steht auch auf. ,,Ich will aber nicht mehr versuchen dich zu verstehen! Das tue ich nämlich fast sieben Jahren! Wieso versucht du nicht mal mit mir zu reden?'' Erwartungsvoll sehe ich meine Mutter an, doch die senkt wieder den Blick und schweigt. ,,War ja klar. Ich hätte mehr von dir erwartet,'' flüstere ich enttäuscht und verlasse die Küche. In meinem Zimmer atme ich erst mal tief durch und lege mich erschöpft hin. Das war der erste Streit den ich seit langem mit meiner Mutter hatte. Ich glaube das letzte Mal war vor zwei Jahren, als ich mir die Haare blau gezaubert hatte, weil ich das so cool fand. Meine Mutter ist damals richtig ausgeflippt, hat sie dann aber wieder braun gemacht und mir verboten sowas noch mal zu machen. Ich hab mich natürlich nicht daran gehalten, habe meine Haare aber dann zu den Ferien immer wieder normal gezaubert. Aber irgendwie ist da gerade was mit mir durchgegangen. Im Moment kann ich es am wenigsten gebrauchen das jemand Geheimnisse vor mir hat, vor allem meine Mutter. Wenn es nach meiner Mutter ginge, hätte sie mir damals wahrscheinlich gesagt mein Vater wäre einfach gegangen. Nur durch Zufall habe ich das Gespräch zwischen ihr und einem Kerl aus dem Ministerium belauscht und danach hat sie mir grob erzählt was passiert ist. Wieso versteht sie dann nicht, das ich etwas von ihm behalten will? Und wieso zur Hölle will sie seine Sachen jetzt auf ein mal loswerden? Sieben Jahre standen sie in unserer Wohnung und erst jetzt stören sie. Ich werde einfach mal ein Mitglied des Ordens fragen, wenn meine Mutter nicht dabei ist, schließlich war mein Vater auch ein Mitglied. Es muss einen Grund dafür gegeben haben, das mein Vater zu Tode gefoltert wurde und den werde ich raus finden. Erschöpft kuschle ich mich in mein Bett und verbanne die Gedanken aus meinem Kopf um endlich Ruhe zu bekommen. Wie schnell sich ein Tag ändern kann.

elandoI=ױ

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