Kapitel 5

532 11 2
                                    


    ,,Ach, nur reine Neugierde. Zum Beispiel Katie und Angelina. Haben die schon jemanden?'' Ach so, jetzt verstehe ich. Lächelnd sehe ich ihn an. ,,Ja, allerdings. Ich glaube ich gehe jetzt besser.'' Schnelle stehe ich auf und streiche mein Kleid glatt. ,,Was meinst du?'' Gespielt verwirrt sieht Brandon mich an, er versucht nicht mal zu verstecken das er lügt. ,,Ich weiß doch wieso du mich wirklich eingeladen hast. Wegen Katie und Angelina.'' Zögernd steht er auf und will mir seine Hand auf den Arm legen, die ich aber direkt wieder abschüttle. ,,Hör mal, ich hab doch nur gefragt,'' Ungläubig sehe ich ihn an. ,,Ja, du hast gefragt. Und wenn ich mit Nein geantwortet hätte, wärst du direkt zu einen von beiden gelaufen. Ich verschwinde jetzt.'' Wütend drehe ich mich um. ,,Komm schon, Isabelle.'' Brandon hält mich am Arm fest und ich drehe mich seufzend um. ,,Was?''
,,Kannst du sie nicht nochmal fragen ob eine von beiden lieber mit mir gehen würde?'' Ungläubig sehe ich ihn an. Wütend befreie ich meinen Arm aus seinem Griff und will schon gehen, als mir etwas einfällt. ,,Weißt du was Brandon?'' Hoffnungsvoll sieht er mich an. Ich drehe mich zu ihm um, lächle ihn an und schlage ihm dann mit der Faust ins Gesicht. ,,Leck mich.'' Danach verlasse ich schnell den Raum, damit Brandon bloß nicht sieht das mir Tränen in die Augen steigen. Wie konnte ich nur so dumm sein? Nein, wie konnte er nur so dumm sein? Eiskalt hat er mich benutzt. Schnell renne ich zum Gemeinschaftsraum. Ich werde sicher nicht wegen so einem Idioten weinen! Der Idiot hat es gar nicht verdient dass ich ihm hinter her trauere. Im Gemeinschaftsraum sehe ich mich erst mal um, nicht das ich noch jemandem in die Arme laufe. Natürlich sitzen die anderen auf der Couch vor dem Kamin. Katie sitzt bei Lee auf dem Schoß und Angelina ganz nah bei Fred. Anscheinend hat er sie wirklich gefragt. George sitzt daneben und scheint Witze über die vier zu machen, so wie er mit den Augen rollt. Und Hermine sitzt mit Ron und Harry in der Ecke an einem Tisch. Ich atme tief durch und blinzle die Tränen weg. Trotzdem versuche ich mich an den anderen vorbei zu schleichen, was natürlich nicht funktioniert. ,,Izzy! Komm doch zu uns,'' ruft Katie. ,,Nein, lieber nicht. Ich wollte mich ein bisschen hinlegen,'' versuche ich auszuweichen. ,,Ach komm ,es ist Samstag. Du hast doch heute ausgeschlafen,'' lacht Angelina. ,,Wie war dein Date mit Brandon?'', fragt Fred. Zögernd gehe ich Richtung Treppe. ,,Ich bin wirklich müde.'' Verwirrt sehen die fünf mich an. ,,Izzy?'', fragt Fred verwirrt. ,,Du hattest Recht Fred. Er ist wirklich ein Idiot,'' antworte ich lachend und renne die Treppen hoch. Wieder kommen mir die Tränen und ich gehe ins Badezimmer. ,,Reiß dich zusammen Isabelle. Du heulst doch sonst nicht so rum!'' Aber irgendwie ist es nicht nur Brandon, weswegen ich gerade so fertig bin. Aber ich will nicht wahr haben, was ich gerade eben gefühlt hab! Ich war eifersüchtig. Aber nicht darauf, das meine Freunde fast alle jemanden haben, sondern auf Angelina. Ich freue mich für Katie und Lee und für Hermine und Viktor. Aber Angelina und Fred? Fred ist mein bester Freund und jetzt geht er mit einer meiner besten Freundinnen zum Ball. Aber was ist wenn die beiden zusammen kommen? Bei dem Gedanken zieht sich meine Brust zusammen. Es kann doch nicht wirklich sein, das ich für Fred mehr empfinde als nur Freundschaft. Oder? Nein. Niemals! Stöhnend setze ich mich auf den Boden und lehne mich gegen die Badezimmertür. ,,Das hier ist doch kein dämlicher Teeniefilm!'' Ein Klopfen reißt mich aus den Gedanken. ,,Izzy? Geht es dir gut? Wir machen uns Sorgen um dich.'' Gedämpft höre ich Katies Stimme durch die Tür. Seufzend stehe ich auf und gucke in den Spiegel. Noch ein mal tief Luft holen und los geht's. Ich öffne die Tür und sehe in die besorgten Gesichter von Angelina, Katie und Hermine. ,,Mir geht's gut. Was sollte sein?'' Lächelnd gehe ich an den dreien vorbei und setze mich auf mein Bett. ,,Naja, du klangst unten nicht so gut. Und dann hast du noch gesagt Brandon sei ein Idiot. Was ist passiert?'' Lächelnd drücke ich mich an den Dreien vorbei. ,,Nichts ist passiert. Brandon hat sich einfach nur als Idiot entpuppt. Ich kannte ihn halt nicht, war ja klar das er nicht so ist wie ich es mir vorgestellt hatte.'' Zusammen gehen wir die Treppe runter, zurück zum Gemeinschaftsraum. ,,Also gehst du nicht mit ihm zum Ball?'', fragt Hermine. ,,Nein, sicher nicht. Ich gehe alleine hin,'' antworte ich gelassen. Für mich war es von Anfang an kein Problem alleine zu gehen. ,,Bist du dir sicher?'', fragt Katie unsicher. ,,Ja, ganz sicher. Macht euch keine Gedanken mehr.'' Im Gemeinschaftsraum angekommen, blicken Fred, George und Lee uns erwartungsvoll an. ,,Die drei konnten ja nicht mit hoch kommen. Und wir dachten schon sonst was wäre passiert,'' sagt Angelina und zuckt entschuldigend mit den Schultern. ,,Hey, wir gehen jetzt essen. Kommt ihr mit?'', fragt Fred und kommt mit George und Lee auf uns zu. Die anderen Nicken, doch ich schüttle den Kopf. ,,Ich bleibe hier, hab keinen Hunger.'' Unsicher sehen Angelina, Katie und Hermine sich an, nicken dann aber. Gerade als ich mich auf die Couch setze kommt George und setzt sich neben mich. ,,Was gibt's George?''
,,Das sollte ich lieber dich fragen.'' Fragend sehe ich ihn an. ,,Stell dich nicht dumm, Izzy. Was ist da mit Brandon passiert? Und ich gehe nicht, bevor du es mir nicht erzählt hast!'' Lächelnd sehe ich George an. Er ist wirklich unglaublich lieb. Seufzend fahre ich mir durchs Haar. ,,Er wollte durch mich nur an jemand anderen ran kommen,'' erkläre ich und hoffe das George sich damit zufrieden gibt. ,,Idiot,'' murmelt George und sieht mich mitleidig an. ,,Hör auf mich so anzusehen,'' lache ich und schlage ihn leicht gegen die Schulter. ,,Mir geht's gut. Wirklich.'' Nachdenklich sieht George mich an. ,,Ich weiß wahrscheinlich sogar wieso.'' Verwirrt sehe ich ihn an. ,,Wie meinst du das?'' Lächelnd legt George einen Arm um meine Schulter. ,,Da du jetzt ja keine Begleitung für den Ball hast, frage ich dich in aller Freundschaft ob du mit mir gehen willst, denn ich bin leider auch allein. Nur weil wir nicht so sind wie Katie und Lee, heißt das noch lange nicht, das wir keinen Spaß haben dürfen,'' sagt George und zwinkert mir zu. Grinsend lehne ich mich an ihn. ,,Klingt super. Und nach einer Menge Spaß.'' Lachend steht George auf. ,,Das wird super. Dann schließen wir uns den anderen am besten an. Um acht im Gemeinschaftsraum, haben sie schon abgemacht. Langsam kriege ich aber auch hunger, ich verschwinde.'' George wuschelt mir noch ein mal durch die Haare und dreht sich dann um. Lachend sehe ich ihm nach. ,,Ach und Izzy?'' George sieht mich ernst an, woraufhin ich ihm nur einen fragenden Blich zuwerfe. ,,Wenn du einen Jungen magst, solltest du es ihm sagen. Er ist mit seiner Wahl vielleicht nicht so glücklich, wie es aussieht.'' Damit dreht er sich um und lässt mich alleine im Gemeinschaftsraum zurück. Was sollte das denn? Anscheinend weiß George mehr als ich, und das über mich selbst. Seufzend stehe ich auf, verlasse den Gemeinschaftsraum und mache mich auf den Weg zur Eulerei. Draußen ist es mittlerweile richtig kalt und ich laufe so schnell ich kann. Tatsächlich habe ich einen Brief von meiner Mutter erhalten. Heimlich nehme ich meine Eule mit und laufe zurück in den Gemeinschaftsraum. Ich will nicht noch mal zur Eulerei laufen, also warum meine Eule nicht mit nehmen? Sie ist übrigens ein Waldkautz und heißt Lia. In meinem Schlafsaal kuschle ich mich erst mal in meinen Pyjama und setzte mich an den Schreibtisch. Ungeduldig öffne ich den Brief und lese mir die Zeilen durch






Meine Liebe Belly,

ich hoffe es geht dir gut. In deinem letzten Brief hast du viel von dem Weihnachtsball erzählt. Hast du denn einen Jungen mit dem du hingehen willst? Ich hoffe du wirst Spaß haben, auch wenn ich dich in den Ferien vermissen werde. Ich beim trimagischen Turnier passiert niemandem etwas, denn es soll wirklich gefährlich sein. Es ist zwar noch lange hin, aber dieses Jahr werden wir die Sommerferien nicht zu Hause verbringen. Wir bleiben zwar in London, werden aber im Haus eines alten Schulfreundes wohnen. Wieso erkläre ich dir dann. Du wirst noch andere meiner alten Schulfreunde kennen lernen und ich hoffe dir macht das nichts aus. Sag mir Bescheid, wenn irgendetwas ist. Ich wünsche dir noch viel Spaß und schreib mir bald zurück. Ich vermisse dich.

In Liebe,
Mom.


Ein alter Schulfreund? Naja, ein Tapetenwechsel ist vielleicht gar nicht mal so schlecht. Vielleicht wird es sogar lustig. Meine Mutter ist wirklich manchmal wie eine Freundin für mich. Mein Vater starb als ich neun war, aber meine Mutter hat sich danach richtig für mich aufgeopfert. Das lag daran, dass ich immer sehr viel mit meinem Vater gemein hatte. Ohne meine Mutter, hätte ich seinen Tod nicht überlebt. Schnell nehme ich mir Pergament und fange an ihr zu antworten.

Liebe Mom,

ich freue mich so schnell von dir eine Antwort zu bekommen. Es gab da tatsächlich jemanden, mit dem ich gehen wollte. Leider hat sich dieser jemand als Idiot herausgestellt. Ich gehe mit George zum Ball, natürlich als Freunde, denn er hat auch niemanden. Aber ich denke es wird wirklich lustig mit ihm. Angelina geht mit Fred, Katie mit Lee und Hermine mit Viktor Krum! Kannst du das glauben? Viele Mädchen stehen auf ihn aber er scheint nur Augen für Hermine zu haben. Ich freue mich für die anderen, das sie mit jemanden gehen den sie mögen. Ich freue mich auch in den Ferien bei deinem Schulfreund zu wohnen, das wird sicher lustig. Und auch mal eine Abwechslung. Aber trotzdem kümmern wir uns um den Laden oder? Ich finde es schade dass wir uns an Weihnachten nicht sehen, aber ich schicke dir rechtzeitig dein Geschenk. Du wirst es lieben. Ich vermisse dich auch!

In liebe,
deine Belly.

Müde falte ich den Brief und gebe ihn Lia. Ich lasse sie zum Fenster raus und lege mich direkt danach ins Bett. Es war ein anstrengender und nervenaufreibender Tag. Unglaublich was einem Tag alles passieren kann. Nachdem ich mich im Bett eingekuschelt habe, denke ich nochmal über alles nach. Brandon hat sich als elender Mistkerl entpuppt, alle meine Freunde haben rosarote Brillen auf, außer anscheinend George und ich, und die Gefühle die ich für Fred habe, kann ich bei Gott nicht einordnen. Am besten schlafe ich jetzt wirklich mal eine Nacht drüber. Morgen sieht bestimmt alles schon viel besser aus.



jd

Mein Leben in all seinen FacettenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt