Kapitel 29

357 4 0
                                    

    Ein paar Tage sind seit dem Besuch bei Sirius, Remus und Tonks vergangen, und seit dem hat sich nicht viel verändert. Die Angriffe der Todesser werden schlimmer und wir verbringen immer mehr Zeit im Fuchsbau, statt draußen im Garten. Gegen Abend, als wir alle im Wohnzimmer sitzen und uns über alles Mögliche unterhalten, taucht plötzlich ein Patronus auf und kündigt die Schlacht in Hogwarts an. ,,Es fängt an,'' sagt Molly ernst und steht auf. ,,Lasst uns gehen.'' Zusammen apparieren wir alle nach Hogsmead und durch den Eberkopf mithilfe von Aberforth, Dumbledores Bruder, gehen wir in den Raum der Wünsche. ,,Isabelle!'' Katie kommt auf mich zu gerannt und ich schließe sie fest in die Arme. ,,Ich bin froh die wieder zusehen, wenn auch nicht gerade wegen dem besten Grund,'' sagt sie und umarmt mich noch mal. ,,Es war einfach sicherer die letzte Zeit einfach zu Hause zu bleiben. Aber ich bin froh das es dir gut geht,'' erwidere ich. Auch Angelina kommt auf uns zu wir feiern für ein paar Minuten unsere alte Gruppe. ,,Kommt, wir müssen los,'' teilt Sirius uns mit und wir machen uns auf den Weg zur großen Halle. Gerade perfekt, als Harry aus der Menge heraus tritt, betreten wir die Halle und stellen uns hinter Harry. Snape flieht nach einem kurzen Kampf mit McGonogall. Danach geht alles relativ schnell. Die Slytherins werden in die Verließe gebracht und die Minderjährigen werden von Mr Filch und Madame Pomfrey durch den Raum der Wünsche und den Eberkopf weg und in Sicherheit gebracht. Dann wird jeder eingeteilt und bezieht Posten. Fred wird mit George woanders eingeteilt als ich. ,,Pass auf dich auf, bitte,'' hauche ich Fred ins Ohr als er mich umarmt. ,,Das werde ich. Und du aber auch auf dich.'' Besorgt gebe ich ihm noch einen Kuss. ,,Mach dir keine Sorgen, schließlich heiraten wir noch,'' sagt er lächelnd und verschwindet mit George. Ich atme tief durch und Stelle mich dann zu den anderen. Die Lehrer und erwachsenen Zauberer sprechen einen starken Schutzzauber um Hogwarts und verschaffen uns somit erst mal Zeit. Das klappt auch die erste Zeit, bis ein starker Zauber die Barriere trifft und sie langsam in sich zusammenfällt. Die ersten Todesser tauchen auf und danach liegt auf ein mal halb Hogwarts in Trümmern. Ich renne durch das Haupttor und weiter hoch. ,,Stupor!'' Die Todesser werden immer mehr und ich verliere den Glauben, das wir überhaupt noch eine Chance haben. So darf ich aber nicht denken! Schnell renne ich weiter hoch, als ich endlich Fred entdecke. Erst steht im Gang mit seinem Bruder Percy und kämpft gerade gegen Todesser. Erleichterung macht sich in mir breit. Plötzlich explodiert die Wand hinter den beiden und ich werfe einen Fluch in ihre Richtung, bevor die Trümmer einen der beiden treffen. Die Trümmer verteilen sich auf dem Boden und eine unerträglich Stille macht sich breit. Schwer atmend lasse ich mich vor den Trümmern auf die Knie sinken. Der Fluch, den ich in ihre Richtung geschickt habe um sie vor den Trümmern zu bewahren, war Confringo. Ich hoffe, ich habe ihnen nicht weh getan. Ich hoffe, ich habe sie nicht umgebracht. Ich wollte sie doch nur von der Stelle weg bekommen, damit sie nicht vergraben werden. Heiße Tränen laufen mir die Wangen herab. ,,Bitte sei nicht tot,'' flüstere ich und stehe wieder auf. ,,Bitte.'' Schnell wische ich mir die Tränen weg und renne wieder zurück. Ich darf jetzt nicht aufgeben. Ich muss weiter kämpfen, egal was passiert. Plötzlich reißt mich ein Fluch von den Beinen und schleudert mich gegen eine Wand. Stöhnend öffne ich meine Augen und suche nach meinem Zauberstab. Ich höre das dreckige Lachen des Todessers, als ich endlich meinen Zauberstab spüre. ,,Deprimo!'' Der Todesser vor mir fällt durch den Boden und ich ziehe mich schnell an der Wand hoch. Keuchend laufe ich weiter. ,,Ihr habt heldenhaft gekämpft,'' ertönt plötzlich Voldemorts Stimme wieder und ich sinke erschöpft zu Boden. ,,Aber vergeblich. Ich wünsche all das nicht. Jeder Tropfen magischen Blutes der vergossen wird ist eine schreckliche Vergeudung. Ich befehle meinen Streitkräften sich zurück zu ziehen. Nutzt ihre Abwesenheit und schafft eure Toten in Würde fort.'' Schwer atmend richte ich mich wieder auf und humple in Richtung große Halle. Die Todesser verschwinden schon einer nach dem anderen. ,,Harry Potter. Ich spreche nun direkt zu dir. Heute Nacht hast du zugelassen das deine Freunde für dich sterben anstatt mir selbst gegenüber zu treten. Es gibt keine größere Schande. Komm zu mir in den verbotenen Wald und stelle dich deinem Schicksal. Tust du dies nicht werde ich ohne Ausnahme jeden töten der versucht dich vor mir zu verbergen. Bis auf den letzten Mann, die letzte Frau, das letzte Kind.'' Die plötzliche Stille die eintritt ist beinahe schon gruselig. Auf meinem Weg zur großen Halle begegne ich niemandem. Überall liegen Trümmer, in den Wänden sind riesen Löcher und viel zu viele Leichen liegen auf dem Boden. In der großen Halle ist es auch relativ still. Man hört nur flüstern oder verzweifeltes weinen. Am Ende der Halle entdecke ich die roten Haare der Weasley und ich beschleunige meine Schritte. ,,Fred,'' hauche ich und mir laufen wieder Tränen übers Gesicht. ,,Isabelle,'' sagt er, als er mich entdeckt und ich werfe mich stürmisch in seine Arme. ,,Ich hatte solche Angst um dich,'' schluchze ich. ,,Du hast einen Sprengfluch in Percy und meine Richtung geworfen,'' erwidert er und lacht leise. ,,Ich wollte dich doch nur das weg bekommen. Mir ist nichts anderes eingefallen,'' erwidere ich und schmunzle. ,,Damit hast du uns wirklich das Leben gerettet,'' flüstert er und drückt mich fest an sich. ,,Ich hatte auch Angst um dich. Ich habe dich gesucht, aber da waren so viele Todesser.'' Als mein Herzschlag sich wieder beruhigt und meine Tränen getrocknet sind, löse ich mich von ihm und lächle ihn an. ,,Ich bin so froh das es dir gut geht,'' sage ich leise und küsse ihn sanft. ,,Ich wüsste nicht was ich getan hätte, wenn du gestorben wärst.'' Plötzlich werde ich ruckartig umgedreht und finde mich in Katies Armen wieder. ,,Dir geht es gut,'' seufzt sie erleichtert. ,,Ja. Und dir auch?'' Lächelnd nickt Katie. Auch Angelina kommt auf uns zu und ich schließe sie fest in die Arme. Als ich mich von ihr löse stößt George zu uns und auch ihn umarme ich fest. Meinen Freunden geht es gut. Sie sind alle am Leben. ,,Wo ist Sirius?'', frage ich an Fred gewandt und sein Blick wird traurig. Er deutet hinter sich, wo Sirius sitzt. Neben Remus und Tonks. Die beiden haben es nicht geschafft. Wieder schleichen sich Tränen in meine Augen und ich setze mich neben Sirius. Vorsichtig nehme ich seine Hand und lege meinen Kopf auf seine Schulter. ,,Es tut mir Leid.'' Ich höre Sirius schniefen und spüre wie er mich auf den Scheitel küsst. ,,Ich bin froh das dir nichts passiert ist.'' Traurig sehe ich ihn an und gebe ihm einen sanften Kuss auf die Wange. ,,Du schaffst das schon. Ich bin für dich da. Du bist schließlich ein Teil meiner Familie.'' Nach dem sich Sirius ein wenig beruhigt hat, stehe ich auf und erkundige mich nach den anderen. Den anderen Weasleys geht es gut und auch Katie, Angelina, Lee und Hermine haben nur leichte Verletzungen. ,,Wo ist Harry?,'' frage ich Hermine und Ron, ein wenig abseits von den anderen. ,,Er ist gegangen,'' antwortet Hermine flüsternd. Noch ein mal nehme ich sie in den Arm. Harry ist also gegangen um uns alle zu retten. Aber wenn Harry stirbt, wer bringt Voldemort dann um? Seufzend setze ich mich neben Fred, lege meinen Kopf auf seine Schulter und nehme seine Hand. ,,Ich habe Angst,'' hauche ich leise, so das nur Fred mich hört. ,,Ich weiß und ich auch,'' erwidert er leise und nimmt meine Hände in seine. ,,Aber egal was passiert, wir kriegen das schon hin.'' Schmunzelnd hebe ich meinen Kopf und sehe ihn an. ,,Wie kannst du nur so optimistisch sein?''
,,Normalerweise bist du die Optimistin,'' antwortet er lachend. ,,Ja schon, aber irgendwie ist mein Optimismus flöten gegangen,'' erwidere ich grinsend. ,,Dann müssen wir ihn wohl suchen gehen. Ich kann schließlich nicht ewig so sein. Ich bin zwar unglaublich charmant und witzig, aber der Optimismus liegt dir trotzdem besser.''
,,Unglaublich charmant und witzig? Seit wann das?''
,,Das verletzt mich zutiefst Miss Clarke,'' antwortet er und fasst sich gespielt verletzt an die Brust.
,,Das tut mir aber Leid Mister Weasley,'' erwidere ich und klopfe ihm auf die Schulter. ,,Wobei, bald ist es ja Mrs Weasley,'' flüstert er und küsst mich sanft. ,,Ich freue mich schon drauf,'' erwidere ich lächelnd. ,,Sie kommen!'', höre ich auf einmal jemanden rufen und sehe verwirrt auf. ,,Komm,'' sagt Fred direkt und nimmt meine Hand. Zusammen mit den anderen versammeln wir uns draußen und sehen wie Voldemort und seine Todesser immer näher kommen. Außerdem erkenne ich Hagrid der irgendwas in seinen Armen hält. Instinktiv drücke ich Freds Hand fester. ,,Wer ist das, den Hagrid da trägt?'', fragt Ginny mit zitternder Stimme. Ich ziehe Fred etwas weiter nach vorne um zu erkennen wer es ist. Geschockt drücke ich mich an Fred. ,,Nein,'' hauche ich leise. ,,Neville wer ist das?'', fragt Ginny wieder. ,,Harry Potter ist tot!'', verkündet Voldemort und Ginny schreit verzweifelt auf. Zum Glück hält Arthur sie fest und drück sie an sich. ,,Dummes Mädchen. Harry Potter ist tot. Von heute bis in alle Zukunft werdet ihr nur einem folgen und das bin ich,'' sagt er triumphierend. ,,Harry Potter ist tot!'', wiederholt er und die Todesser lachen hämisch, am lautesten natürlich Bellatrix. ,,Diese dreckige-,'' fluche ich wütend, doch Fred unterbricht mich mit einem mahnenden Blick. ,,Und jetzt ist der Zeitpunkt da euch zu bekennen,'' teilt Voldemort grinsend mit. ,,Tretet vor und schließt euch uns an. Oder sterbt,'' sagt er und öffnet einladend seine Arme. Niemand bewegt sich und niemand sagt etwas. ,,Draco,'' höre ich jemanden rufen und entdecke Lucius Malfoy. Mit suchendem Blick dreht sich jeder um und entdeckt Draco etwas weiter hinter uns stehen. Nur zögernd bewegt er sich auf Voldemort zu. Der schließt ihn tatsächlich leicht in die Arme und lobt ihn. ,,Gut gemacht Draco.'' Angewidert beobachte ich die Szene. Ich hatte nie viel mit Draco zu tun, aber in dem Moment tut er mir tatsächlich ein bisschen Leid. Plötzlich bewegt sich Neville und humpelt ein paar Schritte nach vorne. Verwirrt und geschockt beobachte ich ihn. ,,Oh, ich muss sagen, ich hatte mir besseres erhofft,'' sagt Voldemort und wieder lachen die Todesser. ,,Und wer bist du bitte junger Mann?'', wendet er das Wort an Neville. ,,Neville Longbottom,'' antwortet er und wieder lachen die Todesser. ,,Naja Neville, wir finden schon einen Platz für dich in unseren Reihen,'' grinst Voldemort. ,,Ich möchte etwas sagen,'' sagt Neville. Voldemort scheint seine Wut zu unterdrücken und antwortet ihm ruhig. ,,Nun denn Neville, ich bin mir vollkommen sicher das alle gebannt an deinen Lippen hängen.''
,,Das Harry tot ist änder nichts,'' fängt Neville an. ,,Hör auf Neville!'', ermahnt Seamus ihn. ,,Tag für Tag sterben Leute,'' fährt er fort und dreht sich zu Seamus um. ,,Freune, Verwandte. Ja, heute haben wir Harry verloren, aber er ist noch bei uns. Hier drin,'' sagt Neville und fasst sich ans Herz. ,,Genau wie Remus und Tonks. Sie alle. Ihr tot war nicht sinnlos!'' Neville dreht sich wieder zu Voldemort. ,,Aber ihrer wird es ein! Weil sie im Unrecht sind! Harrys Herz hat für uns geschlagen! Für jeden von uns! Es ist nicht vorbei!'', ruft er wütend und zieht plötzlich das Schwert von Gryffindor aus dem Hut, den er in der Hand hatte. Und dann geht alles ganz schnell. Harry rollt sich aus Hagrids Armen und wirft einen Fluch auf Voldemorts Schlange. Wütend feuert dieser zurück, während auf ein Mal viele der Todesser verschwinden. Fred zieht mich mit ins Schloss, als die restlichen Todesser auf uns zu kommen. Zusammen mit den anderen Weasley wehre ich Todesser in der großen Halle ab. Plötzlich taucht Bellatrix auf und greift Ginny an. Sie kann zum Glück den Fluch abwehren und Molly drängt sich vor sie. ,,Nicht meine Tochter du Schlampe,'' sagt Molly wütend und greift Bellatrix an. Bellatrix denkt sie sei stärker, doch Molly trifft sie zwei mal und sie löst sich in kleine Teile auf. ,,Das war unglaublich Molly,'' sage ich und atme erleichtert auf. Die Mörderin meiner Mutter ist tot und ja, eine gewisse Befriedigung gibt es mir. Die Todesser werden immer weniger und ich glaube wirklich wir schaffen das. Und dann verschwinden auch die letzten Todesser. Voldemort ist tot. Wir haben gewonnen. ,,Wir haben es geschafft,'' sage ich erleichtert und atme tief durch. ,,Wir haben es geschafft,'' stimmt Fred mir zu und umarmt mich. ,,Es ist vorbei,'' flüstert er erleichtert und küsst mich. ,,Und das heißt, wir können uns in Ruhe um unsere Hochzeit kümmern,'' flüstere ich lachend als wir uns trennen. ,,Ich will gar nicht daran denken. Weißt du noch wie meine Mom bei Bill und Fleurs Hochzeit abgegangen ist?'' Lachend lege ich meinen Kopf gegen seine Brust. ,,Egal. Aber ich will auch bei euch heiraten, das war wirklich schön.''
,,Und wir müssen uns eine eigene Wohnung suchen. Ich will nicht sagen müssen, das ich mit meiner Frau und meinem Bruder zusammen lebe,'' sagt Fred lachend. ,,Das machen wir. Und ich kann endlich meine Ausbildung anfangen.''
,,Du wirst eine fantastische Lehrerin.'' Lächelnd sehe ich Fred an. ,,Wir werden heiraten,'' flüstere ich breit grinsend. ,,Wir werden heiraten,'' erwidert er und küsst mich leidenschaftlich.


Mein Leben in all seinen FacettenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt