Kapitel 24

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Monat vier.

Ich wusste nicht ob es mir besser geht. Ehrlich gesagt glaube ich auch, dass mein zustand sich sehr verschlechtert hatte. Ich lag nur noch im Bett und stand nicht mehr auf. Seit tagen hatte ich niemand in mein Zimmer gelassen und die Sonne hatte ich auch nicht mehr gesehen. Perrie hatte sich große Sorgen gemacht und Liam angerufen gehabt. Er kam.

Auch er versuchte mir zu helfen, doch ich ließ es nicht zu. Mein Zimmer, mein Bett, die verstanden mich. Niemand anderes sonst.

Mindestens drei mal am Tag wurde ich geweckt. Fünf mal wurde ich gefragt ob ich gerne was Essen wollen würde und ein paar mal wurde ich gefragt, ob ich Hilfe brauchen würde. Ich antwortete nicht. Nur wenn Dublin kam und mich fragte ob er sich in mein Bett legen konnte. Da ging meine Tür auf. Mehr nicht. Sonst lag ich in meinem Bett und dachte nach. Entweder dachte ich über mein Leben nach, darüber, wie es so weit kommen konnte und was ich jetzt machen sollte. Meistens hörte ich bei diesem Gedanken auf. Ich wusste nicht was ich machen sollte und wollte mir auch ehrlich gesagt keine Gedanken darüber machen. Es war noch viel zu früh und außerdem war es auch noch zu Kompliziert. Lieber verdrängte ich alles als darüber nachzudenken.

''Stella?'', ich schaute kurz zur Uhr, sah das es bereits 21:00 Uhr war und dann wieder zur Tür. Perrie stand vor der Tür und wollte etwas mit mir machen, doch ich hatte keine Lust.

''Geh weg'', sagte ich und drehte mich wieder zur Seite. Mein Bett war mein Liebhaber geworden und ich hatte keine Kraft, ihn auch noch zu verlieren.  Deswegen schlief ich. Eine Menge und genoss es sogar irgendwie.

''Stella, komm raus, Dublin will dir was sagen'', seufzend stand ich auf, umhüllte mich in meiner Decke und öffnete die Tür. Das erste was ich sah, war Perrie, die mich traurig anschaute. Hinter ihr stand Liam, der ebenfalls zu mir schaute. Mein Kopf wanderte nach unten, wo Dublin stand und mich anschaute.

''Ist alles okay?'', fragte ich ihn und bemühte zu lächeln. Er schaute mich ein paar Sekunden an,  bevor er lächelte und ein Blatt nach oben hielt. ''Was ist das?'', fragte ich und nahm es von ihm.

Es war eine Einladung, zu einer Feier, die sein Kindergarten feierte. Die Familie sollte kommen und wir würden Picknicken. ''Kommst du mit?'', fragte er vorsichtig.

Ich dachte ein paar Sekunden nach,  bevor ich wieder zu Dublin schaute und nickte. Er schaute mich mit großen Augen an, umarmte mich kurz und rannte dann wieder weg. Bevor Perrie oder Liam etwas sagen konnten machte ich die Tür wieder zu und legte mich in mein Bett.

-

Keine Ahnung wie viele Tage vergingen, doch irgendwann spürte ich wie ich Hunger bekam. Also ging ich raus und sah das alle Lichter aus und keiner mehr wach war. So mochte ich meine Wohnung am meisten. Ich ging ein paar Schritte weiter, als mein Fuß gegen ein Papier stück kam und es nicht mehr abging. Ich hob es auf und sah das es die Einladung war, die mir Dublin vor ein paar Tagen gezeigt hatte. Vorsichtig legte ich sie zurück auf dem Boden und ging in die Küche.

''Warum seit ihr noch wach?'', fragte ich Perrie und Dublin. Das komische war, das Dublin in Perries armen lag und weinte. Er weinte doll und das zerriss mir das Herz. ''Was ist hier los?'', Dublin schaute mich dann an und verzog seine Mine.

''Es ist glaube keine gute Idee...'', fing Perrie an, doch Dublin schnitt ihr das Wort ab.

''Ich hasse dich Mummy!'', sagte er laut. Er stand von Perries schoss auf und kam in meine Richtung. ''ICH HASSE DICH'', er schlug mich mit seinen Händen und hörte nicht auf. Ich war wie eingefroren und konnte mich nicht mehr bewegen. Ich konnte nicht mehr denken, ich konnte gar nichts mehr. ''Ich hasse dich'', sagte er noch einmal und schaute mich nicht mal dabei an. ''Ich will weg von hier, ich will zu Daddy'', mehr konnte er nicht sagen, da Liam von irgendwoher kam und ihn von hinten packte.

''Wow- wow'', sagte er und hob Dublin hoch. ''Ruhig, alles gut'', ich atmete tief ein und aus. Klar denken konnte ich nicht mehr, weswegen ich einfach in mein Zimmer lief und die Tür hinter mir her zuschlug.

Meine Atmung wurde unregelmäßiger und ehrlich gesagt glaube ich bekam ich eine Panikattacke. Auf einmal kamen Tränen aus meinem Auge und ich blickte nicht mehr richtig durch. Ich sollte was ändern, dachte ich mir.

Doch wie konnte man etwas ändern, wenn man nicht dazu bereit wäre es zu tun?

Mit schnellen schritten, ging ich in mein Bad und ließ mir ein Bad ein. Als ich mir dann alle Tränen weggewischt hatte zog ich mich aus und legte mich in meine Wanne, die sich langsam fühlte.

''Stella?'', hörte ich von draußen, doch ich wollte nicht drauf antworten. Ich wollte auf nichts mehr antworten. ''Stella, komm raus. Rede mit mir''

Das Wasser fühlte sich und langsam, war sie voll genug. Voll genug, um alles zu Beenden. Voll genug, um nicht mehr nachdenken zu müssen. Ich drehte meinen Hahn zu und ließ meinen Kopf langsam, und ohne große Hektik rein ins Wasser, wo ich die Sekunden zählte. So lange, bis ich mein Bewusstsein verlor und über nichts mehr nachdenken musste.

Where's my Bad Boy? (Teil 3)Where stories live. Discover now