Kapiel 4

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Ich flog mit den Kindern nach New York und fuhr in meine alte Wohnung. Obwohl ich diese Wohnung hasste und mich an Sachen erinnerte die mir nicht gefielen. Ich war hier nur noch ein paar mal, nach der Sache mit dem Zusammenbruch. Dean und ich, waren entweder geschäftlich hier oder zum kurztrip. Da ich hier keine Zimmer für die Kinder hatten, legten sich beide sofort in mein Bett und forderten mich auf, ebenfalls mich zu ihnen hinzulegen. Lächelnd ging ich hin, legte mich in die Mitte und nahm beide in den arm. Sie umarmten mich und schliefen sofort ein. Ich wollte grade aufstehen, als ich selber bemerkte wie müde ich wurde. Langsam machte ich meine Augen zu und schlief ebenfalls ein. Nachdem ich irgendwann aufgewacht war, stand ich auf und wollte in die Küche sehen, als ich sah das Dean im Wohnzimmer saß und etwas trank. "Was machst du hier?", fragte ich ihn lächelnd und er stand sofort auf.

"Ich wollte meine Familie besuchen", sagte er lächelnd und stand auf. Er stand keinen Zentimeter von mir entfernt und kam näher. Sein Alkohol Geruch störte mich nicht, doch ich dachte daran nach, seinen Schlüssel einzusammeln. Es war ein Fehler, dass er noch einen hatte.

"Aha", ich ging einen Schritt zurück und orientierte mich. Ich war in New York, alles gut. Er lächelte und legte seine Tasse ab. Er hatte einen dunkelblauen Anzug, mit einem weißen Hemd an. Er sah gut aus, was nicht mehr zu leugnen war, doch das interessierte mich nicht mehr. Besser gesagt, es sollte mich nicht mehr interessieren. "Ich werde kurz auf die Toilette gehen... Fühl dich wie zuhause", er schmunzelte und wollte was dazu sagen, als er es doch sein ließ. Wir hatten uns oft über diese Wohnung gestritten. Es war meine und keiner konnte was anderes sagen.

Ich ging auf die Toilette und setzte mich auf mein Klodeckel. Ich musste nichts machen, doch der Gedanke Dean wieder zu sehen, brachte mich aus der Fassung. Er war zwar mein ex, hatte mich betrogen und wie Dreck behandelt, doch irgendwie liebte ich ihn immer noch. Es war nicht logisch, doch das musste es nicht sein. Wann war liebe schon logisch?

"Stella?", sagte eine leise Stimme und klopfte an. Schnell spülte ich und tat so, als ob ich meine Hände waschen würde.

"Ja?"

"Kann ich kurz rein kommen?", ich wusste nicht, weshalb es falsch wäre, also ließ ich ihn rein. Er hatte mich schon in schlimmeren Momenten, erlebt gehabt.

"Was ist?", fragte ich und schaute ihn an. Er zuckte nur mit den Achseln und kam näher. So nah, dass ich seinen Atem spüren konnte. Es war ein unangenehmes Gefühl. Doch es war zugleich auch so gut.

"Ich weiß nicht so genau", sagte er nur und zog mich an sich ran. Reflexartig schlang ich meine Arme um ihn und legte sie auf sein Haar. Er lächelte kurz und drückte seine Lippen, auf meine. Wir fingen an uns zu küssen, wurden aber nicht nur von meinem schlechten Gewissen, sondern auch von Dublin geweckt, der anfing zu weinen. "Was ist das?", fragte er und hielt mich immer noch fest.

"Dublin. Er hat Albträume", ich ließ mich von ihm los und ging ins Zimmer, wo ich versuchte ihn zu beruhigen. Aubrey war ebenfalls aufgewacht und versuchte ihn zu trösten.

"Er hat angefangen zu weinen", sagte sie völlig überfordernd und ging einen Schritt zurück.

"Ist schon gut", versucht ich so ruhig wie möglich zu sagen. "Danke Aubrey, du bist ein gutes Mädchen", sie lächelte matt und schaute wieder zu ihrem Bruder, der immer noch weinte. Ich nahm ihn in meinem Arm und drückte ihn ganz fest. Oft dauerte es nicht lang und er wurde leise, doch jetzt bezweifelte ich eher daran. Er hatte einen Jetlag und wusste nicht, wo er war. Dean kam rein und Aubrey schrie sofort ein Daddy. Auch Dublin schaute hin und heulte auf zu weinen.

"Hey, was ist los kleiner Mann?", fragte er ihn und setzte sich, mit Aubrey auf dem Arm aufs Bett.

"Ich hatte einen Traum", sagte er und hatte seinen Kopf auf meiner Brust gesenkt.

"Und was für einen?", fragte er und streichelte Aubreys Haar.

"Einen bösen", sagte er und atmete tief ein und aus. Mein kleiner junge, war für seine jungen Jahre so schlau und ich wunderte mich sehr, ob es ihn nerven würde. Er hatte nicht viele Freunde und vergrub seinen Kopf lieber in Bücher, als in andere Sachen.

"Erzählst du mir, worum es ging?", fragte Dean langsam und schaute zu mir. Dublin würde Dean nichts sagen. Obwohl er sein Vater war und obwohl er ihn liebte, wusste Dublin das er uns verlassen gelassen hatte, außerdem hasste er Holland.

"Nein", sagte er kühl und schaute dann zu mir. "Aber ich erzähle es Mama", Dean seufzte und nickte schließlich. Er kämpfte nicht mehr um ihn, weil er wusste das er nie gewinnen würde. Oft hatte ich ihn gesagt, dass er weiterkämpfen sollte, doch das tat er nicht. Er kämpfte nicht mehr um nicht und nicht mehr um seine Kinder. Alles was er tat, war die Kinder zu nehmen und nach drei Monaten, wieder zurück zu bringen.

"Okay also, großer Mann", sagte ich und klopfte auf seine Schultern. Er richtete sich auf und holte tief Luft.

Where's my Bad Boy? (Teil 3)Where stories live. Discover now