Where's my Bad Boy? (Teil 3)

Prolog

Nervös saß ich auf meinem Stuhl und schaute zum Tisch rüber. Meine Hände Schwitzten und ich hatte sie schon bestimmt ein paar mal an meinem Kleid abgewischt. Heute trug ich mal ein Kleid. Nach einer langen Zeit, hatte mich Perrie dazu ermutigt wieder eins zu Tragen. Es war das schwarze Kleid, mit dem Chanel in der Mitte. Ich hatte es zu einer Hochzeit mal getragen, an die ich mich nicht erinnern konnte. Dazu trug ich Pumps im Nude Look. Natürlich betonte ich dieses mal meinen Ausschnitt. Es ging hier schließlich um was wichtiges. Wir hatten uns auf keine Anwälte geeinigt. Dafür waren wir viel zu Schlau gewessen und hatten ebenso, viel zu viel Erfahrung. Erst letzten Monat, hatte ich eine Frau vertreten, die ihren Mann bis aufs letzte ausgenommen hatte. Es fühlte sich komisch an. Selber hier zu sitzen und darauf zu warten, dass jemand kommen würde und mit uns verhandeln würde. Ich hatte zwar die Scheidung eingereicht, doch jetzt war ich mir nicht mehr so sicher. Dean hatte etwas schlimmes getan, natürlich... Doch wer machte keine Fehler?

Atmend schaute ich zur Tür und sah, dass der Anwalt rein kam. Jemand musste unsere Verhandlungen aufschreiben und er war bis jetzt der einzige, denn wir gefunden hatten. Er war Mitte fünfzig und lächelte nie. Nicht mal, als sich Dean ausversehen Kaffee übergeschüttet hatte und aussah wie Dublin, der Nachts Albträume bekam. ''Miss Adams'', sagte er ohne eine Mine zu verzehren und streckte mir die Hand aus. ''Freut mich sehr Sie zu sehen. Sie sehen wunderschön aus'', ich stand auf und schüttelte seine Hand.

''Sehr lieb von Ihnen'', erwiderte ich und setzte mich wieder hin. Dean kam meistens zu spät. Entweder hatte er in unserer Firma zu tun, oder er schlief mit Mädchen. Seine neue Flamme hieß Holland. Sie war hübsch und total anderes, als wir alle zuvor. Sie war nicht nur verdammt Hübsch, sondern auch noch gebildet, außerdem, hatte sie eine Nette Art, die man einfach nicht hassen konnte. Er kam irgendwann rein und sah so aus, wie ich ihn erwartet hatte. Verwirrt. Er hatte zu hundert Prozent Sex gehabt. Er strahlte richtig, was sich nicht zu einem Termin, wie diesem gehörte.

''Hallo'', sagte er und gab zuerst dem Anwalt, dann mir die Hand. ''Das Schwarze Chanel Kleid?', sagte er lächelnd und öffnete einen Knopf seines Anzugs. Lächelnd setzte ich mich wieder hin und stellte fest, das meine Hände nicht mehr schwitzten.

''Okay'', sagte unser Anwalt und öffnete seine Akte. ''Das letzte mal, haben wir uns darauf geeinigt, das Miss Adams die Firma S&D in London bekommt und Mister Benz in Los Angeles. Das ganze vermögen, das sich in denn letzten vier Jahren, angesammelt hat, wird aufgeteilt. Die Kinder, so haben Sie beide entschieden, werden jeweils jede drei Monate zu jedem anderen gebracht. Nach der Verhandlung wird Miss Adams die Kinder bekommen und dann wandern sie weiter zu Mister Benz'', ich hörte ihm aufmerksam zu und nickte. All diese Punkte, hatten wir in drei Sitzungen besprochen und ich kannte alles mittlerweile auswendig. ''Wenn alles soweit gut ist, könnten wir heute unterschreiben'', er holte aus seiner Tasche, unsere Papiere raus und reichte sie uns. Dean nahm seins zuerst, ich zögerte ein wenig.

Was mich erstaunte, war das Dean seins nicht mal durchlas. Er unterschrieb sofort uns reichte seins weiter. Erstaunt und mit leichten Mund offen schaute ich ihn an. Wie konnte er all das wegwerfen? Ich war mittlerweile 33 und hatte mein ganzes Leben mit ihm verbracht. Es tat weh zu sehen, wie er alles so schnell wegwarf. Wir hatten es nicht mal richtig versucht gehabt. ''Stella?'', fragte er mich und holte mich aus meinen Erinnerungen wieder. ''Könntest du bitte etwas schneller machen? Ich habe noch einen Termin'', er leckte sich auf die Lippe und signalisierte mir, dass es mit Holland war. Kopfschüttelnd nahm ich das Papier und unterschrieb so heftig, dass das Blatt etwas riss.

''Ich hole die Kinder um 20:00'', sagte ich und stand wütend auf. Wenn er es nicht wertschätzte, dass ich mein Chanel Kleid trug, sollte es halt jemand anderes machen.