Der Name

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Es klapperte irgendwo links in der Ecke und wollte gar nicht mehr aufhören damit. Verschlafen drehte sie sich um und wollte langsam und vorsichtig die Augen öffnen, um sich an die ätzende Helligkeit zu gewöhnen. Doch das Schauspiel was sich in der Ecke abspielte musste sie einfach hellwach erleben. Der Mann, der sie gestern mehrfach beschützt hatte und dessen Name sie immer noch nich wusste, kämpfte mit 2 Tabletts. Er balancierte das eine ruhig auf der linken Hand, das andere jedoch wackelte unermüdlich hin und her, während er mit dem Fuß versuchte die Tür zu schließen. Als er es endlich geschafft hatte, schien es ihm etwas unangenehm, das sie ihn dabei die ganze Zeit beobachtet hatte. Er platzierte die beiden Tabletts auf dem Bett vor ihr. "Ich hab Frühstück mit gebracht.", meinte er zu ihr. "Das seh ich, danke." Er hatte so viel mit gebracht, das sie eine ganze Mannschaft damit verpflegen könnten, dachte sie, war aber sehr froh etwas essen zu können, ihr Magen dankte es ihm auch. Sie verschlang eins der zich Croissants und bemerkte erst dann, das er sich weiter weg auf den Hocker nahe der Tür gesetzt hatte.
"Wollen sie denn gar nichts essen?", er schüttelte nur den Kopf und beobachtete weiter.
Während sie einiges in sich hineinstopfte wurde es ihr zu öde mit dem stillen Beobachter. Sie hatte Fragen und zwar jede Menge. Die musste er ihr heute beantworten.
"Also,", begann sie,"wie sieht der Plan für heute aus?" "Wir warten." "Und worauf?" Er zuckte mit den Achseln,"bis etwas passiert."
Ungläubig blickte sie ihn an. "Bis etwas passiert? Was soll denn bitte schön noch passieren?! Diese Leute haben versucht uns umzubringen, verletzt haben die sie schon."
Er reagierte nicht darauf. Das machte sie echt sauer. Er wollte das sie ihm vertraute, erzählte ihr allerdings nichts.
"Kann ich dann wenigstens ihren Namen erfahren? Oder woher sie kommen? Wer hat sie her geschickt? Woher wussten Sie das Hydra hinter mir her war?" Die Fragen sprudelten nur so aus ihr heraus, doch gestern hatte er eben keine davon beantwortet.
"Niemand hat mich hergeschickt."
"Das ist alles?", fragte sie ihn sauer. Er nickte.
"Ich muss hier raus.", murmelte sie leise und schnappte sich ihre Tasche um damit im Badezimmer zu verschwinden. Ein starker Arm hielt sie allerdings kurz davor an. Sie drehte sich um und sah ihn wütend an. "Was haben sie vor?" Wollte er wissen. Genervt schlug sie ihre Arme in die Höhe,"mich frisch machen! Herrgott!", schimpfte sie und stapfte von dannen.
Sie ging tatsächlich duschen und machte sich fertig, heckte aber einen Plan aus, wie sie schnellst möglich verschwinden konnte. Sie hatte ursprünglich vor gehabt aus dem Badezimmer Fenster abzuhauen, doch aus dem 4. Stock auf den harten Betonboden aufprallen oder zermatschen werden wollte sie auch nicht.
Sie verließ das Bad wieder und ging an dem Fremden vorbei, welcher wieder auf dem Hocker neben der Tür saß.
Sie schmiss ihre Tasche in die Ecke. "Ich werde mir die Umgebung ansehen.", mit diesen Worte ging sie wieder an ihm vorbei. Sie erwartete Protest oder dergleichen, doch er stand nur auf und machte Anstalten ihr zu folgen.
Da es wahrscheinlich sowieso nichts gebracht hätte mit ihm darüber zu diskutieren, das sie allein gehen wollte, lies sie es gleich sein. Sie konnte sich so zumindest in aller Ruhe einen Fluchtplan überlegen.
Sie verließen das Gebäude, allerdings nich ohne mit dem älteren Hotelier noch ein paar kurze, unnütze Sätze gewechselt zu haben. Draußen angekommen war das Wetter herrlich. Für Anfang Herbst war es noch recht warm und das obwohl sie umgeben von Schatten waren, welche die riesigen Tannen des Waldes um sie herum warfen.
Ohne einen Plan liefen sie geradewegs in den Wald hinein. Sie gab die Richtung und das Tempo vor, er blieb wie ihr 2. Schatten einige Meter hinter ihr. Sie war darüber sehr froh, denn so konnte er ihre Blicke nicht genau sehen, wusste nicht welche Stellen Sie sich genauer ansah und einprägte.
Irgendwann waren sie an einer kleinen Hütte mitten im Wald angekommen. Die Tür dieser war weit geöffnet, im inneren befanden sich viele Menschen. Sie unterhielten sich, aßen und lachten.
Der Mann hinter ihr war genervt, er hatte zwar geahnt das es anstrengend sein wird, aber das sie nur vor laufen würde und dann auch noch bergauf, damit hatte er nicht gerechnet. Seine Seite schmerzte dadurch stark und eigentlich wollte er sich nur hinsetzten. Er musste allerdings auf sie aufpassen, Hydra hatte schon oft genug gezeigt das sie überall waren.
Die Frau blieb stehen und beobachtete die Menschen in der Hütte. Sie wirkte ein wenig verloren, wie sie da so einsam stand, dachte er sich. Er ging ein paar Schritte auf sie zu, was sie wohl aus ihren Tagträumen riss. Leicht erschrocken drehte sie sich zu ihm um, als der Schreck verflog, sah sie traurig aus.
"Ist alles in Ordnung? Haben Sie etwas?", fragte er sie besorgt. "Sie haben eine Kugel für mich eingefangen, wir sind geflohen, haben einen alten Mann angelogen und teilen uns ein Zimmer! Trotz alledem kenne ich noch nicht ein mal ihren Namen! Und sie scheinen jede Menge über mich zu wissen." Machte sie ihrem Ärger Luft. Genervt Atmete sie aus und reichte ihm die Hand," ich bin Pandora."
Er zögerte kurz. Es hatte ihn irgendwie getroffen, das sie so bedrückt war, nur weil sie seinen Namen nicht kannte. Er ergriff mit der rechten Hand die ihre,"James.", antwortete er.
Sie lächelte ihn freundlich an und bemerkt dann erst, das seine Wunde aufgegangen sein müsste. Der Pullover den er gestern Abend wohl sporadisch durch gewaschen hatte, fing wieder an sich leicht zuverfärben. Er folgte ihrem Blick.
"Ach verdammt.", murmelte er vor sich hin, setzte sich dann doch auf die in der Nähe stehende Bank.
Während er sich seine Wunde ansah, Pandora hatte es versucht aber er ließ sie da immer noch nicht dran, dachte sie über das gerade Geschehene nach. Er hatte ihr tatsächlich seinen Namen gesagt! Klar sie war sauer das er sich bisher mit allen Infos zurückhielt, doch eigentlich hatte sie ihm dies nur aufgetischt um nicht sagen zu müssen das sie wegen etwas ganz anderem in dem Moment schrecklich traurig wurde. Sie vermisste ihre Familie. Ihre Geschwister, Mutter, ja sogar ihren nervigen Schwager mit seinen dummen Sprüchen. Sie machte sich Sorgen ums sie, dem Kontakt mit ihnen Auszuweichen machte sie wahnsinnig.
Aber wenn Hydra tatsächlich hinter ihr her war, hatte der Fremde, James, recht. Es war richtig abgehauen zu sein.

Winter Soldier & Widowmaker - Bucky Barnes / Avengers ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt