„Ja, und offensichtlich komme ich mehr als ungelegen." Eleanor verschränkte die Arme vor der Brust und ihre Miene verfinsterte sich, während sie den Blick nicht von Liam nehmen konnte. „Ich... bin mal im Wohnzimmer", meinte er und deutete mit einer fahrigen Handbewegung auf die Tür zum Wohnzimmer. Jules nickte und zog Eleanor mit in die Küche.
„Weißt du, wem du dich da an den Hals geworfen hast?"
„Ich habe mich niemandem an den Hals geworfen."
„Und warum ist Liam dann hier?"
Jules zuckte mit einer Schulter, weil sie es sich selbst nicht genau erklären konnte, warum er noch hier war. Er selbst hatte lediglich erzählt, dass er sich von seiner Freundin getrennt hatte, aber nicht darüber sprechen wollte. Seitdem hatte er das Thema gemieden und sie würde ihn auch nicht darauf ansprechen. Stattdessen würde sie einfach abwarten, was als nächstes passierte. Jules war niemand, der sich anderen aufdrängte. Weder mit ihren eigenen Problemen noch mit Hilfe, wenn jemand anderes Probleme hatte. Lieber wartete sie bis jemand zu ihr kam und ihr das Herz ausschüttete. Dass Liam hier bei ihr war und es ihm nicht gut ging, belastete sie. Gerne hätte sie ihm geholfen, ihm einen guten Ratschlag gegeben, aber leider war sie dafür die falsche Person und es war für sie noch immer fragwürdig, warum er ausgerechnet zu ihr gekommen ist.
„Du musst doch wissen, warum er hier ist."
„Na ja, er stand plötzlich vor der Tür. Betrunken und seitdem ist der hier."
Eleanor seufzte und Jules sah ihr an, dass sie mit der Antwort nicht zufrieden war. „Jules", kam es langsam von ihr, „Liam hat mit Sophia Schluss gemacht, die sich gerade die Augen ausheult und mir erzählt, wie sehr sie es bereut, dass sie gegangen ist."
„Sophia hat mit mir Schluss gemacht." Eine weitere Stimme mischte sich ein und Jules sah zur Tür, wo Liam stand mit den Armen vor der Brust verschränkt. Sein Blick war auf Eleanor gerichtet. „Und ich bin hier, weil Jules eine gute Freundin von mir ist und ich hier nicht ständig mit irgendwelchen Vorwürfen konfrontiert werde oder mir geben muss, wie man mir in den Arsch kriecht."
Eleanor imitierte die Haltung von Liam, indem sie auch ihre Arme verschränkte. Sie neigte den Kopf zur Seite. „Wenn Sophia mit dir Schluss gemacht hat, weshalb heult sie dann bei mir rum, dass du Schluss gemacht hast?"
Liam verdrehte die Augen. „Weil es Sophia ist", antwortete er kühl und Jules erschrak über diese Kälte in seiner Stimme. „Sie kann es nicht ertragen, dass sie die Böse ist, weshalb sie natürlich erzählt, dass ich Schluss gemacht habe. Fakt ist aber, dass sie mich verlassen hat."
„Und warum?"
Er schnaubte auf und sah Eleanor verächtlich an. „Warum wohl? Weil ich Liam Payne bin." Seine Stimme klang bitter und niedergeschlagen.
„Das ist doch völliger Unsinn." Er schüttelte den Kopf und lehnte sich kraftlos gegen den Türrahmen. „Nein und wenn wir ehrlich sind, ist es der einzig richtige Weg gewesen, den sie gehen konnte. An meiner Seite kann keine Frau glücklich werden. Wir sind verdammt, Eleanor. Verdammt dazu alleine zu sein!"
Jules erstarrte bei diesen Worten, in denen so viel Bitterkeit lag. Ihr lief ein Schauer über den Rücken. So wie Liam es aussprach klang es hoffnungslos und hätte er den Glauben daran verloren. Sie hätte ihn am liebsten in den Arm genommen um ihn zu trösten und davon zu überzeugen, dass es irgendwo jemanden gibt, der ihn aus dieser Verdammnis befreit.
„Du bist so ein Vollidiot. Genau wie die Anderen!" Eleanor schüttelte ihren Kopf und trat auf Liam zu. „Und feige. Ihr seid so feige. Du, Louis, Harry und Niall. Einzig Zayn hatte genug Mut um zu Perrie zu stehen. Er hat die Reißleine gezogen und ist nun glücklich. Ihr aber tanzt noch immer wie Marionetten herum und lasst euch von euren Fans vorführen. Es ist erbärmlich, Liam. Einfach nur erbärmlich was aus euch geworden ist." Mit gerunzelter Stirn verfolgte Jules das Gespräch zwischen Liam und Eleanor, die eine Verbindung miteinander haben mussten, die ihr bislang aber verborgen geblieben war. Vielleicht war sie eng mit Sophia befreundet und kannte daher auch Liams Gesangsverein. Dass würde auch erklären, wieso sie so aufgebracht war, ihn hier zu treffen. Da sie an dieser Stelle aber von beiden ganz offensichtlich übersehen – oder ignoriert wurde – verfolgte sie gespannt das Gespräch und machte sich gedanklich Notizen zu den Dingen, die sie sich später von Liam erklären lassen musste. So wie die Frage, woher er Eleanor kannte.
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Changing life
FanfictionLiam. Mitglied der Band One Direction. Berühmt und umschwärmt von Millionen Mädchen. Der Traum jeder Schwiegermutter. Kraftlos und ausgelaugt, dennoch mit einer großen Leidenschaft für die Musik geboren. Verliert den Boden unter den Füßen. Jules. ...