Changing life

Von mehr als einem Kuss und dem schmalen Grat der Freundschaft

„Batman und Batwoman gegen den Rest der Welt!" Lachend legte Liam den Arm um die Schultern von Jules und betrachtete sich mit ihr im Spiegel. Sie grinste schwach und zupfte an dem schwarzen Anzug, den sie trug. „Wir sehen so was von cool aus", lachte sie und drehte sich um sich auch von hinten zu betrachten.

„Ja, du siehst echt heiß aus." Jules stutzte bei diesen Worten und sah Liam an. „Was denn? Das war ein Kompliment. Die Kerle werden so was von auf dich abfahren. Ich werde dich an mich binden müssen." Sie lachte auf und schüttelte den Kopf. „Vergiss es, Liam." Er schmunzelte und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Spiegelbild vor ihm. „Ich finde trotzdem, dass du heiß aussiehst."

„Liam." Sie löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück. „So was sagt Andy. Aber du nicht. Du solltest Cheryl heiß finden. Nicht mich." Damit wandte sie sich ab und verließ den begehbaren Kleiderschrank. Sie hatten sich vor dem Spiegel aufgebaut um sich in ihren Kostümen zu betrachten. Liam seufzte leise und sah ihr hinterher. Er hatte ihr nur ein Kompliment machen wollen, tatsächlich hatte sie aber recht: er sollte sie nicht so heiß finden. Mit Daumen und Zeigefinger kniff er sich in den Nasenrücken und versuchte seine Gedanken zu ordnen.

Das Läuten der Türglocke riss ihn aus seinem Versuch das Bild von Jules in ihrem Outfit zu verdrängen. Er schüttelte den Kopf und verließ das Zimmer um zu seiner Begleitung zu stoßen, die bereits die Tür geöffnet hatte. Kurz warf sie ihm einen Blick zu, ehe sie schon raus ging. Er schnappte sich den Haustürschlüssel, schob ihn in seine Hosentasche und trat nach draußen. Die Tür hinter ihm fiel ins Schloss und er lief die wenigen Meter zum Wagen, der sie an diesem Abend fahren wollte. Jules saß längst auf der Rückbank und als er zu ihr stieß, sah sie ihn aus großen Augen an. „Es ist wahnsinnig riesig hier drin", gab sie erstaunt von sich, woraufhin Liam leise lachte und nickte. „Ja."

„Wahnsinn", brachte sie von sich und streckte ihre Beine aus. Er grinste und gab dem Fahrer ein Zeichen loszufahren. Eine halbe Stunde später hielt der Wagen vor einem der nobelsten Hotels in ganz London. Jules lehnte sich vor und spähte an Liam vorbei nach draußen. „Warum stehen da so viele Menschen?", fragte sie leise. „Und warum haben die alle Kameras in der Hand?" Er lachte leise. „Scheinbar hat sich rum gesprochen, dass hier heute eine Party stattfindet. Bereit? Wir rennen schnell durch und dank der Masken erkennt uns niemand, Batwoman." Er drehte sich zu ihr und zog ihr langsam die Maske über die Augen. Jules blinzelte und nickte schwach. „Los! Retten wir Gotham vor den Schurken." Sie lachte leise und Liam öffnete die Tür. Er stieg aus und hielt Jules die Hand hin. Sie kraxelte hinter ihm her aus dem Wagen und richtete sich auf. Liams Hand haltend lief sie neben ihm her hoch auf das Hotel zu. Die Maske verschaffte ihr ein angenehmes Gefühl von Anonymität. Als sie durch die weiten Flügeltüren schritt, atmete sie tief durch, doch lange blieb ihr nicht Zeit um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen, da führte Liam sie zum Aufzug, der sie in eine der oberen Etagen brachte.

„Sie haben die Dachterrasse gemietet", murmelte Liam. „Offensichtlich wollen sie hier echt eine richtig gute Party machen", bemerkte er und griff wieder nach der Hand von Jules als sich die Türen öffneten. Durch einen kleinen Flur traten sie hinaus auf das Dach des Gebäudes.

Jules schnappte nach Luft. Der Ausblick auf das nächtliche London war unglaublich. Alles glänzte und funkelte als wäre es mit Sternenstaub überzogen. „Wow", brachte sie hervor und erst auf dem zweiten Blick nahm sie die Gäste der Party wahr, die sich in den unterschiedlichsten Kostümen zeigten. Die gesamte Terrasse war mit bunten Lichtern geschmückt. Eine Tanzfläche zeichnete sich durch einen kleinen Parkettboden ab vor dem ebenfalls eine kleine Bühne, sowie ein DJ-Pult aufgebaut war. Laute Musik wummerte aus den Boxen und fuhr ihr direkt in den Bauch hinein. Sie klammerte sich an Liam. „Das ist megacool", stieß sie leise hervor, was Liam leise zum Lachen brachte. „Komm mit!" Statt ihre Antwort abzuwarten, zog er sie mit sich zu einer der vielen Bars, die aufgebaut waren und bestellte süße Cocktails. Jules griff nach ihrem Glas und nippte daran. Die Süße des Saftes breitete sich in ihrem Mund aus und der Alkohol trat erst zum Vorschein als sie schluckte. Dennoch stieß sie genüsslich die Luft aus. „Lecker", kam es von ihr und sah zu Liam, der nickte. „Unwahrscheinlich gut." Er legte eine Hand auf ihren Rücken und schob sie sanft weiter. „Hast du schon jemanden erkannt?", fragte er leise. Sie schüttelte ihren Kopf und drehte sich zu ihm. „Du?" Auch er schüttelte den Kopf, woraufhin sie leicht grinste. „Dann haben sich alle ziemlich gut verkleidet, was?" Er lachte und nickte. „Offensichtlich."