Ich schaue auf das kleine in Leder gebundene Notizbuch, dass mir seit gut einem Jahr als eine Art Tagebuch dient.
Obwohl Tagebuch nicht der richtige Begriff ist, es ist einfach eine Ansammlung von Gedanken, die ich nicht sortieren kann und auf Papier bringen muss.
Es fällt mir leichter die Dinge zu ordnen, wenn ich sie vor mir sehe. Diese Momente, in denen mir alles zu viel wird, ich einfach keine Ruhe bekommen, weil mich zu viele Sachen beschäftigen, sind in den vergangenen Monate immer weniger geworden.
Aber jetzt, wo Harry in mein Leben getreten ist und es völlig durcheinander wirft, muss ich mir die Zeit nehmen und in mich gehen um zu verstehen, was mit mir passiert.
Ich blättere durch das Buch. Einzelne Seiten sind lose, zwischen drin immer wieder kleine Zettel mit kurzen Gedanken.
Selten habe ich ein Datum zu den Einträgen geschrieben, da das Datum oft keine Rolle gespielt hat. Ich beschäftige mich manchmal tagelang mit verschiedenen Szenarien und male mir alle möglichen Abläufe aus. Bis es irgendwann einfach zu viel wird und ich diese Gedanken nur los werde, in dem ich sie aufschreibe.
Der junge Mann, mit den grünen Augen, hat mir so viel Stoff zum nachdenken gegeben. Doch nicht nur er ist schuld.
Ich bin über mich selbst erschrocken, wie ich auf ihn reagiere, dass ich mich so schnell für ihn begeistern konnte.
Ich mir schon jetzt nicht mehr vorstellen kann, wie es wäre, wenn ich ihn nicht kennen würde, wenn er nicht in mein Leben getreten wäre. Diese Vorstellung macht mir auf eine gewisse Weise Angst.
Ich war schon einmal soweit, mich komplett auf einen Mann einzulassen, ihm mein Herz, meine Seele und meinen Körper zu schenken. Am Ende wurde alles mit Füßen getreten, weil ich nicht wahr haben wollte und nicht gesehen habe, was wirklich los ist. Das ich diesem Typen egal war.
Doch auf der anderen Seite beruhigt es mich auch.
Es beruhigt mich, dass ich nicht, wie befürchtet, verlernt habe mich auf einen Menschen einzulassen.
Niall war auch ein Fremder, auf den ich mich eingelassen habe. Ihm meine Vergangenheit anvertraut habe. Am Ende wurde ich mit einem Freund belohnt, der für mich wie ein Bruder ist. Dem ich jeder Zeit mein Leben anvertrauen kann und für den ich alles tun werde.
Zweifel bleiben trotzdem, denn Niall ist etwas anderes für mich, als Harry. Der Blonde ist ein Freund, da wird nie mehr sein. Er sieht gut aus, ohne Frage und doch verbindet uns keine sexuelle Anziehung. Er ist mir viel zu wichtig. Das was wir haben, würde ich niemals für eine schnelle Nummer aufs Spiel setzten. Wir haben Beide, auf der körperlichen Ebene kein Interesse aneinander.
Vermutlich ist das der Grund, warum unsere Freundschaft so gut funktioniert. Dies ist der entscheidende Unterschied zwischen Harry und Niall.
Bei Harry ist es mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nur ein Freund ist. Er war von Anfang an mehr. Ab dem ersten Moment, als ich ihn sah und mein Puls sich beschleunigte, wusste ich es.
Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass ich mich immer noch Hals über Kopf für jemanden begeistern kann. Ich Schmetterlinge spüre und das Gefühl genieße. Einfach glücklich sein kann. Mich wie ein verliebter Teenie in meinen Tagträumen verlieren kann. Ich mir eine rosige Zukunft ausmale, auch wenn die Vorraussetzungen alles andere als rosig sind.
Es ist die Hoffnung auf ein Happy End, die das mit mir macht.
Ich habe schon immer an ein gutes Ende geglaubt.
Aber muss man nicht für jedes Happy End einen Preis bezahlen?
Ich erinnere mich an meine Kindheit zurück. "Ariel - Die Meerjungfrau", war einer meiner Lieblingsfilme. Die Geschichte der rothaarige Nymphe, welche ihren Prinzen trifft und endlich als Mensch leben darf. Ihre Beine erhält, die sie sich so lange gewünscht hat, um endlich unter den Menschen leben zu können. Doch, wenn man darüber nachdenkt, welchen Preis hat sie bezahlt, damit sie ihren Prinzen heiraten kann?
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Upstairs to Hell || Harry Styles
FanfictionSie war am Ende und schaffte den Absprung. Er ist mittendrin und kennt keinen Ausweg. Sie ist für ihn das Licht, er für sie die Dunkelheit. Beide zusammen sind sie nicht gut füreinander. Cover by @Little_Ophelia written by @Gummiwatte