// Thirty-seven //

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Mein Herz beginnt augenblicklich schneller zu schlagen. So rasant, dass ich es in meinen Ohren pochen höre. Ich starre weiterhin das Display an. Sein Name blinkt kontinuierlich auf.

Harry wird nicht auflegen. Er hat gesehen, dass ich online bin. Ich bin nicht bereit ran zugehen. Seine Stimme zu hören. Ich kann nicht. Aus diesem Grund drücke ich auf den roten Hörer und blocke somit diesen Versuch von ihm, mich zu erreichen, ab.

Mein Herz verhöhnt mich, sagt mir, dass ich feige bin. Natürlich bin ich das. Ich liebe ihn, obwohl ich es vielleicht nicht sollte.

Wie soll ein Dealer, oder ehemaliger Dealer gut für mich sein? Ist das nicht dasselbe, als würde man als Alkoholiker in einem Spirituosengeschäft arbeiten? Wie kann ich es verantworten,so jemanden zu lieben? Er könnte mein Verderben sein. Ich bin weg von dieser Scheiße. Was ist wenn ich durch ihn wieder in solche Kreise gerate?

Doch eine Stimme in meinem Inneren lacht noch immer höhnisch, sagt mir, dass er mich liebt und er es bewiesen hat. Wie verständnisvoll er mit mir ist. Er hat mich nie zu irgendetwas gedrängt.

Mein Handy meldet sich erneut, dieses Mal ist es eine Nachricht.

Bitte geh doch ran. Ich möchte dir alles erklären. Keine Geheimnisse mehr. Ich erzähle dir alles. Alles, was du wissen möchtest. Für mich zählt nur, dass du wieder zu mir zurück kommst. Ich liebe dich. Nur dich. Bitte.

H.

Ich schlucke, doch das Gefühl, dass ich ihm Unrecht tue lässt mich nicht los. Lässt sich nicht runter schlucken. Er wird wohl nicht aufgeben, bis ich ihn erklären lasse. Aber ich bin noch nicht bereit ihm zu zuhören, die Enttäuschung, dass ich die Wahrheit auf solch einen Weg erfahren musste, ist noch zu frisch. Es würde vielleicht nur erneut in Tränen enden. Etwas Zeit benötige ich noch.

Ich entschließe mich ihm eine Nachricht zu schreiben, das bin ich ihm schuldig. Irgendwie. Harry scheint genauso zu leiden wie ich. Vielleicht sogar noch schlimmer. Ich möchte nicht darüber nachdenken.

Ich brauche Abstand, um in Ruhe über alles nach zudenken. Ich bin ein paar Tage unterwegs. Ich melde mich.

A.

Mein Überlegung ihm zu sagen, dass ich ihn vermisse, verwerfe ich. Es würde Hoffnungen bei ihm schüren, die ich womöglich nicht erfüllen kann. Ich weiß einfach noch nicht, wie es mit uns weiter gehen soll.

Das Wasser der Dusche wird abgestellt, jeden Moment wird Niall aus dem Badezimmer kommen. Bevor ich mein Telefon wieder abschalte erhalte ich eine weitere Nachricht von Harry.

Ich warte, egal wie lange. Du bist es wert. Darf ich dir trotzdem schreiben? Ich brauche das Gefühl, dass du noch ein Teil meines Lebens bist. Du musst mir auch nicht antworten.

H.

Seine Worte sorgen dafür, dass ich eine Wärme unter meiner Haut spüre. Genau das liebe ich doch an ihm. Das er seine Gefühle offen ausspricht. Nie damit hinter dem Berg gehalten hat. Noch einmal antworte ich ihm.

Ja darfst du. Gute Nacht.

A.

Wieder die Überlegung mehr zu schreiben, ihm zu sagen, dass ich ganz genauso empfinde und doch kann ich es nicht. Etwas hindert mich daran, ihm so einfach zu verzeihen. Ein Etwas, das ich nicht beschreiben kann. Vielleicht ist es meine Vergangenheit die mich zurückhält. Ich habe schon ein Mal geliebt und musste am Ende fast mit meinem Leben dafür bezahlen. Diese Erfahrung hat mich geprägt.

„Die Dusche hat gut getan, auch wenn es ewig gedauert hat, bis ich die richtige Temperatur hatte. Die Leitungen hier scheinen wirklich noch aus der Zeit des wilden Westen zu stammen."

Upstairs to Hell || Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt