// Epilogue //

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>> Shinedown - Second Chance


Achtzehn Monate später...

Langsam gehe ich die Straße runter. Die Sonne brennt auf meinen dunklen Haare. Ich spüre wie meine Kopfhaut, aufgrund der Hitze, anfängt zu jucken. Die langen Locken hängen mir in die Stirn. Mit meiner Hand streiche ich sie zurück, fixiere die Haare mit einer Sonnenbrille auf meinem Kopf. Eine weitere trage ich auf der Nase, um meine Augen vor der Helligkeit zu schützen. Diese merkwürdigen Angewohnheit, mit den zwei Brillen, habe ich mir angeeignet, seitdem ich meine Haare wieder länger trage. Ein Stirnband finde ich albern, um die Locken zu bändigen. Ich bilde mir ein, dass es mit einer Sonnenbrille doch deutlich lässiger aussieht.

Ich mag die kleine Stadt, durch welche ich gerade gehe. Sie ist ruhig, wirkt idyllische und hat etwas tröstliches. Es stimmt mich glücklich den Heimatort von Abigail etwas besser kennenzulernen. Hier ist sie aufgewachsen, hat eine schöne Kindheit verbracht, bis ihr Leben eine dunkle Wendung genommen hat und doch weiß ich, dass sie diesen Ort immer vermisst hat. Sie hatte wohl nur zu viel Angst, wieder zurück zukommen.

„Platz da, ich kann noch nicht bremsen", ruft mir eine aufgeregte Jungenstimme entgegen.

Bevor wir beiden kollidieren könne, springe ich zur Seite und der Kleine fährt, in einem rasanten Tempo, auf seine Rollschuhen, an mir vorbei. Grinsend sehe ich ihm hinter her. Ich möchte mich wieder abwenden und werde beinahe von einem Mann, der höchstens fünf Jahre älter ist als ich, umgerannt.

„Luke, du musst bremsen", ruft er dem Kind nach.

Ich vermute dass es der verzweifelte Vater ist, welcher es wohl für eine gute Idee gehalten hat, seinem Sohn das Rollschuhlaufen bei zubringen. Mir eine Entschuldigung zurufend eilt er seinem Nachwuchs hinterher.

Dieses Szenario erinnert mich daran, dass ich auch gerne Kinder möchte. Der Gedanke lässt mich kurz schmunzeln. Allerdings schiebe ich ihn im nächsten Moment auch wieder bei Seite.

Zu viele anderen Dinge sind in den letzten Monaten passiert. Besonders der Entzug hat mich viel Kraft gekostet. Noch immer plagt mich das Verlangen und die Versuchungen ist groß. In meiner Vergangenheit habe ich gelernt, an welchen Orten ich den richtigen Stoff bekommen kann. Es sind immer die selben Spelunken und die gleiche Art von Typen, die das Zeug verkaufen. Dennoch lasse ich die Finger von dem Stoff. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und muss noch heute mit den daraus resultierenden Konsequenzen leben.

Mein Weg führt mich an einem kleinen Blumengeschäft vorbei, welches ich betrete. Eine hellklingende Türglocke kündigt mein Eintreten an. Der Duft von frischen Rosen steigt mir in die Nase, sowie der dominante Geruch von Flieder.

Ich gehe an den frischen Blumen vorbei. Ihre schillernden Farben strahlen mir entgegen. Vor den Sonnenblumen bleibe ich stehen. Das leuchtende Gelb der Blüte, passt zu meinem Mädchen, denke ich und suche mir die fünf schönsten Exemplare aus. Am liebsten würde ich ihr alle kaufen, aber das würde sie vermutlich als übertrieben an sehen.

An der Kasse steht eine junge Frau. Ihre blonden Haare fallen ihr in leichten Wellen über die Schulter. Frech lächelt sie mich an, als ich zu ihr an die Theke trete. Sie flirtet. Ich gehe nicht darauf ein. Mein Herz gehört Abigail und so wird es immer sein. Ich bezahle die Blumen. Lehne es ab, als sie diese in Papier einwickeln möchte. Ich habe den Verdacht, sie würde diese Gelegenheit nur nutzen, um mich in ein Gespräch zu verwickeln. Danach steht mir nicht der Sinn und mit den Sonnenblumen, in der Hand, verlasse ich eilig das Geschäft. Die kleine Türklingel läutet erneut, als ich wieder auf die belebte Straße zurückkehre.

Upstairs to Hell || Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt