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Geschockt sehe ich ihn an. Ich habe ihn eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. >>Owen.<< Ich habe ihn zuletzt gesehen als ich entführt wurde und er mir einen Heiratsantrag gemacht habe. Ich bin wie erstarrt. >>Sophia. Lange nicht gesehen.<< Er grinst und ich bin voll kommen verwirrt. Er klatscht bei einem der Jungs ein. >>Ich glaube ich muss dir noch was erklären. Die anderen sind gerade noch beschäftigt die Wachen dort weg zu locken. Ihr sichert das Gelände hier.<< Er zerrt mich wieder in den Garten und ich verstehe es immer noch nicht. Er kratzt sich verlegen am Hinterkopf. >>Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Erstmal ich bin auch bei den Rebellen. Mein Vater und ich haben uns schon lange hier eingeschlichen. Der Heiratsantrag war nur gefälscht. Ich musste mir irgendwas einfallen lassen damit du dich von der Menge entfernst. Was übrigens super geklappt hat.<< Sein Kopf fliegt zur Seite und er hält sich die Wange. >>Wofür war das?<< Er sieht irritiert aus. >>Weißt du was du mir für einen Schock versetzt hast. Ich habe geglaubt das du das ernst meinst. Mach so was nie wieder. Und was ist mit deinem Bein?<< >>Ist schon wieder verheilt aber Liam musste dort rein schießen sonst hätte man mich auch verdächtigt. Außerdem wird so was garantiert nicht mehr vorkommen. Ich habe nämlich schon seit Jahren eine Freundin.<< Erleichterung macht sich in mir breit. >>Ich muss dann jetzt auch wieder los.<< Er rennt durch den Garten und verschwindet in der Dunkelheit. Ich gehe rein wo meine Truppe schon auf mich wartet. Wir laufen zu dem Bild meiner Mutter aber ich laufe weiter. Wer weiß ob Gefahren von dort lauern. Meine Truppe sieht sich verwirrt an sagt aber nichts. Auf dem Weg zu meinem Ziel begegnet uns zum Glück keiner und wir kommen unbeschädigt in meinem Zimmer an. Ich entferne den Teppich und ziehe an einem Griff. Sofort springt die Tür auf und ich klettere runter. Die Truppe folgt mit leise. Das sie keine Fragen stellen verwundert mich. Ich spähe in die Sicherheitskammer und sehe meinen Vater und Großvater dort stehen. Natürlich von Wachen beschützt. Noch drehen mir alle den Rücken zu und ich kletter weiter nach unten. Sie unterhalten sich. Es scheint keine friedliche Diskussion zu sein. Ich winke der Truppe zu und sie schleichen auch herunter. Manchmal frage ich wir dämlich Wachen sind. Das sie uns einfach nicht bemerken. Ich richte meine Waffe auf einer der Wachen und endlich scheint mich jemand bemerkt zu haben. Sofort werden Waffen gezückt und auf mich gezeigt. Aber wir sind in der Überzahl. Überlegen grinse ich sie an. >>Ich denke wir sind in der Überzahl. Lasst die Waffen fallen!<< Mein Großvater sieht mich überrascht an und mein Vater hat nur weit aufgerissene Augen. Er versucht etwas zu sagen aber da spüre ich auch schon einen harten Schlag auf meinem Hinterkopf. Sofort wird alles schwarz vor meinen Augen und ich kippe nach vorne. Lautes Lachen ist zu hören. Mehr bemerke ich nicht mehr.

Mein Kopf dröhnt und die Stimmen, die zu hören sind machen es nicht besser. Langsam öffne ich meine Augen und mein Blick ist noch zu verschwommen. Ich kneife nochmal meine Augen zu und öffne sie wieder. Jetzt ist mein Blick klar. Ich will mir an den Hinterkopf fassen aber ich kann meine Hände nicht bewegen. Ich versuche es aber meine Hände werden dadurch nur aufgescheuert. Auch meine Beine lassen sich kein Stück bewegen. Also schaue ich mich hier um. Ich bin immer noch am gleichem Ort. Ein paar Wachen stehen hier noch aber alle anderen sind verschwunden. Meine Truppe ist auch nicht hier. Wer hat mir eigentlich diesen Schlag verpasst? Meine Truppe war doch nur hinter mir. In was für eine Falle bin ich hier getappt? Ich versuche meine Fesseln zu lösen aber es klappt einfach nicht. Die Wachen beobachten mich grinsend. Seufzend lehne ich mich zurück. Die Wand ist nicht gerade bequem. >>Was macht ihr mit mir?<<,frage ich aber bekomme keine Antwort. Ich versuche es weiter. Sie geben aber keinen Ton von sich. Meine Truppe hatte mich verraten. Besser ging es doch nicht. Verräter in den eigenen Reihen. Mein Großvater muss gegangen sein. Lässt er mich töten? Ich hatte ihn schließlich auch hintergangen. Ob meine Freunde in Sicherheit sind? Wenn sie nicht wussten das Verräter unter uns sind. Haben sie keine Chance. Schnell schaue ich mich um. Ich musste sie warnen wenn es nicht schon zu spät war. Ein paar Meter von mir liegt tatsächlich ein Messer. Ich schaue zu den Wachen. Sie scheinen beschäftigt zu sein und drehen mir den Rücken zu. Wie dämlich konnte man sein und das Messer dort liegen lassen. Ich rutsche leise über den Boden. Es ist anstrengend und ich bleibe immer wieder sitzen wenn sich jemand umdreht. Sie scheinen es nicht zu bemerken. Ich lächle leicht. Ich schnappe mir das Messer und nehme den Griff zwischen meine Zähne. Zum Glück waren meine Hände nicht hinterm Rücken gefesselt. Sonst hätte ich keine Chance gehabt. Vorsichtig fange ich an meine Hände zu lösen. Wenn sich jetzt einer von den Wachen umdreht bin ich geliefert. Doch die scheinen sich überhaupt keine Sorgen zumachen. Sie unterschätzen mich gewaltig. Endlich habe ich es geschafft meine Hände zu befreien. Ich strecke sie. Es sind leichte Schürfwunden zu erkennen. Darum kümmere ich mich später. Ich löse auch meine Fußfesseln. Dann stehe ich auf und schleiche mich von hinten an die Wachen dran. Es sind drei und ich muss den Überraschungseffekt ausnutzen. Sonst bin ich geliefert und kann vergessen hier raus zukommen. Ich vergesse jetzt einfach das ich echt schlecht im Nahkampf bin. Ich nehme den nächsten Gegenstand und lasse ihn mir voller Wucht auf einen der Wachen knallen. Er kippt ohne jegliche Regung zu Boden. Sofort werden die Wachen auf mich aufmerksam und sind für einen kurzen Moment überrascht. Aber auch nur kurz da stürmen die beiden schon auf mich zu. Ich weiche den Schlägen aus. Nicht gerade einfach wenn man von zwei Wachen umzingelt wird. Das Messer habe ich noch immer umklammert. Ich werfe es und es trifft die Schulter von einem der Wachen. Blut spritzt und er schreit. Ich renne zum Ausgang und versuche die Tür auf zu bekommen. Es gelingt mir fast aber dann spüre ich etwas hartes an meinem Kopf. Eine Waffe. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Im nächsten Moment wird sie mir auch schon mit voller Wucht gegen den Kopf geknallt. Ich gehe zu Boden und bewege mich nicht. Meine Hände gleiten zu meinem Kopf. Ich spüre etwas flüssiges und fluche. Mir ist leicht schwindelig und ich bin nicht bereit aufzustehen. Ich könnte es nicht mal. Ich werde an einem Arm über den Boden geschleift und dann an einem Stuhl gefesselt. Die Wache sieht mich grinsend an und zieht die Fesseln stramm. Finster sehe ich ihn an. Ihn scheint es nicht zu stören. Er rüttelt die andere Wache wieder wach und zieht das Messer aus der Schulter der anderen Wachen. Der krümmt sich vor Schmerzen und ein kleines Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Er bemerkt es und will auf mich zustürmen. In seinem Blick liegt purer Hass. Doch der andere hält ihn zurück und redet auf ihn ein. Er beruhigt sich wieder und ein weiterer finsterer Blick wird mir zugeworfen. Ich wende den Blick ab und schaue durch die Gegend. Mein Blick fällt auf die Treppe. Die direkt in mein Zimmer führt. Ich könnte mich in diesem Moment selber ohrfeigen. Warum hatte ich nicht nachgedacht. Anstatt mich auf drei Wachen zu stürzen. Ich hätte mich einfach wegschleichen können. Liam wäre jetzt schon längst hier raus und würde die anderen warnen. Ich hatte einen sehr großen Fehler begangen. Jetzt würde ich nicht mehr hier wegkommen. Meine Chance war verstrichen. Ich hatte es vermasselt und verglich mich schon wieder mit Liam. Ich sollte damit aufhören. Schließlich bin ich nicht er. Trotzdem machte ich mir Vorwürfe und schreckliche Übelkeit machte sich in mir breit. Komm wahrscheinlich von der Wunde am Kopf. Dort wurde ich jetzt schon zweimal getroffen. Ich spüre immer noch wie Blut aus meiner Wunde tropft. Leicht übel ist mir auch. Im nächsten Moment wird die Tür von außen geöffnet und mein Großvater kommt mit ein paar Wachen hinein. Sofort funkel ich ihn an. Doch zu meinem erstaunen kommt noch eine Person in den Raum. Sie lächelt siegessicher. >>Großmutter!<< Verwirrt sehe ich sie an. Sie kommt auf mich zu und streichelt meine Wangen. >>Sophia. Du bist so naiv und dumm. Hast du echt gedacht das du die Menschen retten kannst. Die meisten deiner Freunde müssten tot sein. Als die anderen Rebellen sie auf einmal angegriffen haben. Sie total überrascht waren und somit ihr Todesurteil unterschrieben.<< Ich schlucke. Das konnte nicht ihr Ernst sein. >>Was meinst du?<< >>Hast du mir nicht zugehört. Das ist alles schon lange geplant. Es verläuft alles wie es sollte. Nur deine spontanen Ideen waren manchmal etwas unerwartet. Aber was erzähl ich da. Ich sollte vom vorne anfangen. Wie das hier alles zu Stande gekommen ist.<< Ich rüttel an meinen Fesseln und mein Großvater grinst zufrieden. Meine Großmutter gibt den Wachen irgendein Zeichen und sie verschwinden. >>Dann erzähl ich dir mal alles. Eine andere Möglichkeit bleibt dir nicht.<< Sie fängt an zu lachen und mein Großvater stimmt mit ein. Wütend schaue ich sie an. >>Du weißt wohl das deine Mutter mit deinem Vater zusammen gekommen ist. Sie hat dadurch alles ruiniert. Wir wussten nicht das die beiden sich wirklich verlieben würden. Eigentlich war deine Mutter nur ein Lockvogel für deinen Vater. Dein Großvater hatten es schon fast geschafft. Alle unter unsere Kontrolle zubringen. Leider hat es dann nicht mehr funktioniert. Dein Vater hat deinem Großvater nicht mehr vertraut und wir mussten uns was aus denken. Alles nur wegen deiner Mutter. Als Zoe dann noch auf die Welt gekommen ist. Habe ich es geschafft das sie mir Zoe überlässt. Sie ist auch wieder öfter zu den Rebellen gekommen. Was ich für gut empfand aber als du dann auch noch auf die Welt gekommen bist. Konnte ich sie ihr nicht mehr wegnehmen. Du warst ein schrecklicher Fehler. Dich sollte es gar nicht geben! Du hast unser ganzen System zerstört! Sie hatte es deinem Vater auch sofort erzählt. Daran war nichts mehr zu ändern. Also gab es einen Rebellen Angriff. Dabei haben wir auch deine andere Großmutter umgebracht. Ich konnte sie noch nie leiden. Deinen Vater und die anderen haben wir in dem Glauben gelassen das deine Mutter tot ist. Dein Vater hat wieder angefangen deinem Großvater zu vertrauen. Was gut für uns war. Wir haben dann auch dieses wunderbare Mittel erfunden. Sofort hatten wir alle unter Kontrolle. Auch dich. Menschen sind so leichtgläubig. Man muss nur so tun als könnten sie einem voll und ganz vertrauen.<< Wieder schleicht sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Ihr Blick ist bei diesen Worten kalt. >>Aber dann haben wir bemerkt das das Mittel langsam nicht mehr bei dir anschlägt. Du hast immer weiter deinen Willen durchgesetzt. Also haben wir entschlossen dich aufzuklären und zu entführen. Es war eine gute Idee. Sonst hättest du wahrscheinlich noch im Schloss rumgeschnüffelt und hättest alles aufgedeckt. Deine Taten bei den Rebellen waren für mich aber auch ziemlich überraschend. Viel zu eigenwillig. Genau wie deine Mutter. Nun kennst du die Geschichte und niemand wird sie von dir erfahren. Weil du gleich nie wieder aufwachen wirst. Gift ist immer eine schöne Weise. Man kann es schlecht nachweisen. Was für eine Tragödie. Die anderen Rebellen können wir alle töten. Für sie interessiert sich sowieso keiner.<< Ich bin sprachlos. Meine eigene Großmutter und mein Großvater hatten so etwas zu Stande gebracht. Nur um vollkommen Macht um die Menschen zu haben. Wie gierig kann man sein. Meine Mutter hatte selber geschrieben. Das man seiner Familie nicht trauen kann. Hätte ich mal auf sie gehört. Auch wenn es nur geschrieben war. Ich rüttel wieder an meinen Fesseln aber diesesmal sehe ich keinen Ausweg für mich. Das war es also mit mir. Mein Großvater holt eine Spritze heraus und ich kann nichts dagegen tun. Ich wehre mich mit allen Kräften aber es hilft nichts. Wie konnte ich in so eine Lage geraten. Das erste Mal in meinen Leben habe ich richtig Angst und diese lähmt mich auch als mein Großvater auf mich zu kommt. Mir schwirren so viele Gedanken in meinen Kopf aber zugleich ist er leer. Wie fixiert kucke ich auf die Spritze und meine Atmung beschleunigt sich. Im nächsten Moment fange ich an zu schreien.

System Error (Sophiam Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt