Der Typ.
Substantiv, maskulin1. a) durch bestimmte charakteristische Merkmale gekennzeichnete Kategorie, Art (von Dingen oder Personen)
b) Individuum, das einem bestimmten Typ, Menschenschlag zuzuordnen ist; Typus
2. (umgangsprachlich) [junge] männliche Person, zu der eine irgendwie persönlich geartete Beziehung besteht, hergestellt wird
[...]*Oder aber auch in anderen Worten die Art von Mensch, welche aufgrund von irgendwelchen Kriterien äußerlicher Natur Interesse erweckt.
Jeder hat einen anderen Typ, welchen er als interessant oder anziehend empfindet. Und einen Typ, der dem Vorhergenannten so gar nicht entspricht.
Nehmen wir meine Schwester: Eine junge, gestandene Frau in ihren Mittzwanzigern mit einem Faible für sportliche, gut gebaute Männer. Info am Rande: Sie führt mit dem genauen Gegenteil seit nun mehr sechs Jahre eine mehr oder minder glückliche Beziehung und steckt seit zwei Monaten mit der Nase in Hochzeitsplanungen. Oder meine Mutter, die sich bis heute nicht erklären kann, wie sie zu meinem Vater gekommen ist und das nach fast zwanzig Jahren Ehe. Ich bin die ganzen Geschichten über ihre "wunderbare" Schulzeit schon lange satt und kann alles ausnahmslos auswendig mitsprechen, wenn sie mal wieder damit anfängt, ohne mich auch nur anzustrengen.
Wie man erkennen kann ist das mit der Typsache nicht unbedingt ausschlaggebend, geschweige denn zuverlässig und Ausnahmen bestätigen die Regel. Das musste ich am eigenen Leib erfahren und ich frage mich immer noch: Warum?Die Halle war gefüllt mit Spielern und Zuschauern gleichermaßen. Auf den Rängen hatten sich die unterschiedlichen Schüler der am Turnier teilnehmendne Mannschaften versammelt und tuschelten aufgeregt untereinander oder unterhielten sich mit anderen aus den Nachbarschulen. Die Teams, welche nicht auf dem Feld standen, tummelten sich an der Seite oder den Fluren, wärmten sich auf und bereiteten sich vor. Im Hintergrund hörte man das Pfeifen der Schiedsrichter und das Aufprallen von Bällen, Zufrufe und das Quietschen von Turnschuhen.
Und in all diesem Trubel rannte ich hin und her und versuchte meinen Aufgaben als Manager des Nekoma Volleyballteams nachzukommen, indem ich mich um das Wohlbefinden der Spieler kümmerte und aufbauende, motivierende Reden schwang. Jedenfalls versuchte ich es, denn ich war nicht wirklich gut in so etwas und hatte mehr denn je das Gefühl, dass meine Worte abgestumpft und flach wirkten. Immer wieder glitten meine Blicke zur Seite, wo sich der dunkelhaarige Kapitän des Teams mit den anderen beiden Drittklässlern Kai und Yaku unterhielt, während Kenma eher teilnahmslos daneben saß und auf seinem Handy herum tippte.
Mein Herz machte einen fliegenden Satz und mein Magen zog sich zusammen und ich fragte mich wieder einmal, wie ich mich in ihn verlieben konnte- er war so was von gar nicht mein Typ. Während ich so vor mich herstarrte, riss mich ein zaghaftes Tippen auf meiner rechten Schulter aus meinen Gedanken und brachte mich zurück ins Hier und Jetzt. Den Kopf wendend erblickte ich Fukunaga, welcher zusammen mit Shibayama und Inuoka neben mir stand und mit dem Daumen auf eine Szenerie hinter sich deutete. Ich folgte der angedeuteten Richtung und erkannte Yamamoto und Lev in einer lautstarken Auseindersetzung. Lev jammerte vor sich her, während der Zweitklässler sich demonstrativ eine Lachträne aus dem Augenwinkel wischte und seinem Kouhei herzlich auf die Schultern klopfte. Fragend zog ich meine Augenbrauen in die Höhe, woraufhin Shibayama sich räusperte. "Lev hat Lampenfieber und schaukelt sich immer weiter hoch, statt sich zu beruhigen", erklärte er und zuckte ratlos mit den Schultern. Dass Yamamoto alles andere als eine Hilfe für den Mittelblocker war, konnte ich bereits erahnen, weshalb ich mich seufzend in Bewegung setzte.
"(l/n)?", hielt mich Inuoka zurück und musterte mich von der Seite, "Ist alles in Ordnung? Du siehst irgendwie...besorgt aus."
Kopfschüttelnd tätschelte ich seinen Oberarm. "Alles bestens. Ich schätze, Lev geht es im Moment wesentlich schlechter..."
Aus der Richtung der beiden konnte man deutliches Stimmengewirr hören; die anderen waren nun auch dazu gestoßen, um nach dem Rechten zu sehen.
"Mir ist schlecht!"
"Lev, reiß dich zusammen! Du wirst doch nicht-?!"
"Schnell, schafft ihn jemand auf die Toilette!"
Erneut überkam ein Seufzen meine Lippen, ehe ich mir ein Handtuch und eine Wasserflasche schnappte und mir einen Weg zu dem Pulk bahnte. Das Babysitten meiner Geschwister war ein Spaziergang dagegen.
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Haikyuu!! - To Go [OS Sammlung]
Fanfiction»Einmal Fanfiction zum Mitnehmen, bitte!« [Reader Insert] [OS-Sammlung]