I trust you - Kageyama (Kisses)

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Es war laut. Zu laut für meinen Geschmack.
Die Geräuschkulisse innerhalb der Halle und auch davor schien beinahe alles zu vereinnahmen und meine Ohren fühlten sich überladen. Überall vernahm man Gespräche -von Zuschauern, Schülern der antretenden Schulen, die ihre Mannschaft anfeuerten, oder auch von den Spielern selber. Es wurden aufmunternde oder motivierende Phrasen ausgetauscht, in manchen Ecke besprach man eifrig tuschelnd ein paar letzte Details und Strategien vor den Spielen und diverse Mädchengruppierungen diskutierten angeregt und teilweise auch schrill über die anwesenden Spieler und wen sie ansprechend oder nicht so ansprechend fanden. Vermischt mit dem Quietchen der Turnschuhe auf dem Hallenboden, dem Aufschlagen der Bälle und dem Anpfeifen und Kommentieren des Schiedrichters schien alles zu einem einzigen, lauten und kopfschmerzverursachenden Tumult zu verlaufen. Ich wusste schon, warum ich größere Tuniere eher mied.
Suchend huschte ich zwischen den Massen an Schülern, Eltern und Geschwistern hindurch, presste meine Gestalt zwischen den ein oder anderen bunten Trikots vorbei und war erleichtert, als ich in einen der kleineren Seitengänge einbiegen konnte. Hier schien die Luft nicht mehr zum Schneiden dick und das Atmen fiel mir deutlich leichter als zuvor. Ein kleines Messingschild an einem der Wände neben den zahlreichen Türen wies die einzelnen Räume als Umkleiden aus, welche der Reihe nach durchnummeriert zu sein schienen. Prüfend huschten meine Augen hinab auf das Display meines Handys, auf welchem ein Chatverlauf geöffnet war.

3.
Nummer 3.
Umkleide Nummer 3.

Nachdenklich ließ ich meinen Blick über die Türen und die passenden Schilder daneben gleiten auf der Suche nach der Umkleide des Karasuno Volleyballteams, während ich die Nummer immer wieder wie ein Mantra vor mich hin murmelte.
"Aha!" Froh darüber den gesuchten Raum endlich gefunden zu haben, stoppte ich vor einer der blau gestrichenen Türen und klopfte kurz, um auf mich aufmerksam zu machen. Ein dumpfes "Herein!" drang aus dem Inneren zu mir vor, weshalb ich die Klinke nach unten und die Tür nach innen drückte, um den Raum zu betreten. Es waren nicht alle Mitglieder des Clubs versammelt und nur wenige von ihnen bedachten mich eines Blickes. Offenbar waren sie alle in ihrer eigenen kleinen Welt, um sich auf das bevorstehende Spiel gegen Aoba Johai vorzubereiten, ihre Gedanken zu sammeln und die Nerven etwas zu beruhigen. Auch, wenn ich mir bei letztem nicht ganz so sicher war, da ich Hinata in der Ecke des Raumes entdeckte, das Gesicht in einer sehr ungesunden Farbe und beinahe traumatisiert vor sich hin murmelnd. Yachi kniete neben ihm und versuchten den rothaarigen Jungen nach bestem Gewissen gut zuzureden.
Sugawara, welcher neben Sawamura auf einer der Bänke saß und bis gerade eben noch Aufzeichnungen von diversen Aufstellungen und Spielplänen begutachtet hatte, bedachte mich mit einem freundlichen Lächeln.
"Hallo (l/n). Was kann ich für dich tun?"
Ihm war wohl aufgefallen, dass mein Blick suchend über die Anwesenden Clubmitglieder schweifte, da ich die Anwesenheit einer bestimmten Person eigentlich erwartet hatte. Dankbar nickte ich ihm zu. "Ich bin auf der Suche nach Kageyama. Eigentlich war ich mir sicher, dass er hier sein würde..."
"Bis gerade eben war er das auch noch." Auch Suga schien von der Abwesenheit des dunkelhaarigen Setters bis gerade eben nichts mitbekommen zu haben.
"Er wollte sich etwas zu trinken besorgen, weil ihm das Wasser wohl nicht gut genug war", schaltete sich Tsukishima dazwischen, welcher das Gespräch wohl überhört hatte. Den schneidenden Unterton in seiner Miene ignorierend bedankte ich mich für dich Auskunft und verließ die Umkleide, um mich auf die Suche zu machen. Auf meinem Weg hierher hatte ich einen einzigen Automaten mit einer größeren Auswahl an Getränken bemerkt, welcher direkt in unmittelbarer Nähe zu den Kabinen lokalisiert war.
Und tatsächlich wurde ich fündig.
Auf dem Boden neben der Maschine sitzend, erkannte ich den bekannten schwarzen Schopf meines Freundes, die Beine an den Körper angezogen und einen kleinen Getränkekarton in der Hand.
"Tobio!"
Scheinbar überrascht meine Stimme zu vernehmen hob er den Blick, welchen er bis gerade eben noch auf den Boden vor sich gerichtet hatte.
"(f/n)..." Seine Stimme schien erstaunlich leise im Vergleich zu seiner sonst recht direkten Art, während er einladend auf den freien Platz zu seiner Rechten klopfte und mir bedeutete mich dort niederzulassen. Wie geheißen ließ ich mich zu Boden sinken, die Beine im Schneidersitze gefaltet und den Oberkörper entspannt gegen die Wand hinter mir gelehnt. Augenblicklich umfasste er meine Hand mit der seinen und verschränkte unsere Finger, das Getränk zwischenzeitlich achtlos zur Seite verbannt. Kälte durchströmte meine Fingerspitzen, als seine Haut die meine berührte und ich fragte mich, wie langer er hier schon auf dem Boden sitzen musste.
"Wie lange bist du hier schon?"
Er antwortete nicht und zuckte stattdessen nur vage mit den Schultern, den Blick auf unsere verschränkten Hände konzentriert. Der Setter war niemand, der seine Emotionen offen zur Schau trug, doch eines wusste ich: Er war nervös. Sehr sogar. Es waren die kleinen Dinge, die darauf hindeuteten, wie es in seinem Inneren aussah. Die Handfläschen waren leicht feucht, seine Hände zitterten kaum merklich, seine Augen schienen unruhig hin und herzuhuschen, obwohl es so aussah, als würde er einen bestimmten Punkt fixieren.
Ich wollte etwas tun, irgendetwas, um ihn ein wenig zu beruhigen und Mut zuzusprechen. Allerdings wusste ich auch, dass die Jungs guten Grund hatten nervös zu sein. Aoba Johsai war ein starker Gegner, welchem sie im letzten großen Turnier absolut unterlegen waren, trotz aller Anstrengung. Aber ich wusste auch, dass das Team hart trainiert hatte, um sich zu verbessern, neue Strategien auszubauen und den Teamgeist zu festigen. Aufmunternd drückte ich seine Hand.
"Weißt du, ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr da draußen großartig sein werdet."
"Nicht, wenn wir nichts gegen Oikawas Aufschläge unternehmen können." Frustriert zog er die Augenbrauen zusammen. Vorsichtig manövrierte ich meine andere Hand zu seinem Kinn und zwang seinen Blick mit seichtem Druck in meine Richtung.
"Hey, hör mal. Ja, Aoba Johsai ist stark und, ja, Oikawa hat's wirklich drauf. Aber-" Meine Worte schienen ihn zu irritieren und er wollte gerade etwas einwenden, doch ich ignorierte es und fuhr unbeirrt fort. "Aber ihr seid ein gutes Team. Es ist nicht deine Aufgabe alleine gegen Oikawa anzukommen. Noch ist es einzig die Aufgabe des Liberos. Niemand steht alleine auf dem Feld und zusammen werdet ihr das schaffen. Ihr habt hart trainiert."
Nach wie vor schien Kageyama nicht wirklich überzeugt, allerdings schaffte er es dennoch sich ein seichtes Zucken der Mundwinkel abzuringen und das zeigte mir, dass meine Worte ihn wenigstens in irgendeiner Art und Weise berührten.
"Kageyama! Es geht gleich los!" Hinatas Stimme durchdrang den Flur und ich konnte in einiger Entfernung den Rotschopf ausmachen, der wild gestikulierend auf sich aufmerksam zu machen versuchte. Auch er schien sich etwas gefasst zu haben. Offenbar hatte Yachi gute Arbeit geleistet.
"Ich komm ja schon! Schrei hier nicht so rum, du Idiot!", grummelte der Schwarzhaarige neben mir, während er sich langsam erhob und etwas Dreck von seiner Sporthose klopfte.
"Du schreist doch auch!", erwiderte Hinata maulend.
Auch ich hatte mich zwischenzeitlich wieder erhoben und hielt Kageyama mit einem kurzen Zupfen am Stoff seiner Trainingsjacke noch für einen Moment zurück.
"Hey, vertraust du mir? Ihr schafft das sicherlich! Das wird ein gutes Spiel."
Diesmal schlich sich ein vollkommenes Lächeln auf seine Lippen, als er sich ganz zu mir umwandte und nach meinem Arm fasste. Langsam führte er meine Hand an seine Lippen, nur, um mir kurz darauf einen kurzen Kuss auf die Handinnenfläsche zu hauchen.
"Kageyama!"
"Ja doch!"
Zufrieden blickte ich seiner davon joggenden Gestalt hinteher, die Hand, welche seine Lippen zuvor noch berührt hatten, gerührt an meine Brust gedrückt.

Kuss auf die Handinnenfläche -Ich vertraue dir


Anmerkung der Autorin:

Please don't kill me.
Ich weiß, es ist eine kleine Ewigkeit her, dass ich das letzte Mal hier aktualisiert habe. Und ich möchte mich auch nicht wirklich rausreden. Natürlich gab es Gründe, aber größtenteils lag es einfach an meiner Unlust zu schreiben. Ja, ich lebe noch und ja, ich werde dieses Buch auch weiterhin fortsetzen und in der Zukunft hoffentlich etwas aktiver sein. Dieser OS ist der Auftakt zu einer kleinen Serie, die ich machen möchte (und außerdem war ein OS zu Kageyama schon längst überfällig).

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Haikyuu!!: Haruichi Furudate
Reader: Du
Story: Meins


Haikyuu!! - To Go [OS Sammlung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt