First Snow - Bokuto

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Gemütlich.
Das war das Erste, was mir in den Sinn kam, als ich mich genüsslich von der einen Seite auf die andere räkelte und die warme Decke höher über die Nasenspitze zog, um diese im flauschigen Stoff des Bettbezuges zu vergraben. Ich mochte Wochenenden in der Winterzeit. Einkuscheln und Ausschlafen. Anschließend im dämmrigen Licht des Winterhimmels Kaffee trinken und den Morgen genießen.
Doch, noch ehe ich meine Gedanken eines entspannten Start in den Tag weiter verfolgen konnte, wurde ich abrupt aus dem dämmrigen Zustand gerissen.
"(n/n)! Hey, (n/n)!"
Ich versuchte die energetische Stimme zu ignorieren und hielt meine Lider betont geschlossen.
"Bist du wach?! (n/n) aufwachen!"
Das Ignorieren fiel mir schwerer als gedacht. Was größtenteils daran lag, dass er mir direkt von der Seite in mein Ohr brüllte und schließlich beschlossen hatte mich sanft bei den Schultern zu rütteln und mir mit einem Finger in die Wangen zu pieksen, um meine Aufmerksamkeit zu erhaschen.
"(n/n)...ich weiß, dass du mich hören kannst."
Grummelnd gab ich schließlich nach und wälzte mich schnaubend auf den Rücken, ehe ich ein Auge nach dem anderen langsam öffnete und in die strahlenden bernsteinfarbenen Iren meines Freundes blickte.
"Ah, guten Morgen." Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er bemerkte, dass ich tatsächlich wach war und ihm die verlangt Aufmerksamkeit schenkte. Erneut überkam ein Brummen meine Lippen und ich zog missmutig die Augenbrauen zusammen.
"Was?!" Meine Stimme klang noch rau und verschlafen, aber nicht minder bitter und grantig. Ich hasste es so unsanft aus dem Schlaf gerissen zu werden. Bokuto ließ sich allerdings davon wenig beirren und lächelte mir stattdessen weiterhin zu, ehe er sich kurz zu mir beugte, um mir einen leichten Kuss auf die Wange zu geben.
"Das musst du dir ansehen", drängte er freudig, ehe er seinen Körper wieder auf seine Seite des Bettes gleiten ließ und mir somit Raum gab, mich aufzurichten, darauf bedacht, dass die wärmende Decke nach wie vor meinen Körper bedeckte. Langsam gewöhnten sich meine Augen an das morgendliche Licht und meine Sicht wurde klarer. Mit der rechten Hand wischte ich mir einmal über die Augen, um den restlichen Schlaf daraus zu vertreiben und strich mir anschließend eine der verirrten und wohl sehr zerzausten Strähnen aus der Stirn, die vorwitzig in mein Sichtfeld gefallen war. Der Hellhaarige hatte sich unterdessen dem Fenster zugewandt, welches in der Wand neben dem Bett eingelassen und von Innen leicht beschlagen war.
"Was soll ich mir ansehen?", erkundigte ich mich, als ich leicht näher an ihn heranrückte, in der Hoffnung mir zusätzlich zu der Bettwärme noch etwas Körperwärme zueigen machen zu können. Fragend ließ ich mein Kinn auf seiner Schulter nieder. Im Gegensatz zu mir war Bokuto bereits vollständig eingekleidet in einer dunklen Jogginghose und einem grauen, weihnachtlich anmutenden Pullover, welchen ich ihm zum letzten Weihnachtsfest geschenkt hatte. Meine Augen folgten seinem Blick nach draußen, doch außer Weiß konnte ich nicht viel erkennen.
"Es schneit. Da, sieh mal!" Begeistert wie ein kleines Kind streckte er seine Arme aus, um mit dem Zeigefinger auf den Mischmasch aus Weiß und Grau zu deuten. Blinzelnd kniff ich die Augen zusammen. Und tatsächlich erkannte ich bei genauerem Hinsehen ganz deutlich die kleinen, zierlichen Flocken, die vom Himmel segelten. Sie waren nicht dick, aber dicht und über Nacht hatte sich bereits einiges an Schnee auf der Wiese des Gartens und den umliegenden Dächern der Nachbarhäuser angesammelt.
"Wir könnten nachher einen Schneemann bauen! Oder, uh, die anderen einladen und eine Schneeballschlacht machen? Wie früher. Vielleicht ist der Teich im kleinen Park auch schon zugefroren. Du läufst doch so gerne Schlittschuhe!" Er zählte immer mehr Aktivitäten auf, die ihm in den Sinn kamen und schien Feuer und Flamme für seine Ideen. Es war faszinierend seine Miene erstrahlen zu sehen, als er mir von sämtlichen Plänen erzählte, dass ich nicht anders konnte, als leise zu lachen. Verwundert huschten seine braunen Iren in meine Richtung. "Wieso lachst du? Habe ich etwas Falsches gesagt?"
Ich schüttelte leicht den Kopf, immer noch leise vor mich hin glugsend. "Oder, du könntest noch ein bisschen mit deiner Freundin kuscheln und dafür verspreche ich dir nachher alles zusammezusuchen, um den besten Schneemann der gesamten Stadt zu bauen?"
Er überlegte gar nicht erst lange, sondern grinste mir nur erfreut entgegen. "Den coolsten?"
"Den coolsten! So cool, wie das Ass, welches ihn bauen wird", versicherte ich ihm kichernd.
"Hey, hey, hey! Da kann Kuroo sicher nicht mithalten!", erwiderte er stolz und in seinem üblich lauten Tonfall, ehe er mich in eine stürmische Umarmung zog, sodass wir ungeschickt rücklings zurück in die Kissen fielen. Dabei geriet die Decke um meinen Körper in Mitleidenschaft und wurde ans Ende des Bettes geschleudert. Zitternd machte meine Haut Kontakt mit der noch recht kühlen Luft des Zimmers und ich erschauerte.
"Mann, Bokuto, du Idiot!" Winselnd versuchte ich mich wieder möglichst schnell in die wärmende Umarmung der Decke zu flüchten.
Der Hellhaarige lachte daraufhin nur, begann damit die Decke nach oben zu ziehen und über uns beide zu legen, während er mich in den Arm nahm und so nah wie möglich an seinen Körper heranzog. Wohlig seufzend bettete ich meinen Kopf auf seinem Arm und vergrub meiner Nase in der kleinen Kuhle zwischen Hals und Schultern.
"Ich liebe dich, (f/n)", murmelte Bokuto in meine Haare hinein und gab mir einen leichten Kuss auf den Scheitel.
"Ich liebe dich auch, Kōtarō."

Und, ehe ich mich versah, driftete ich langsam wieder in den Schlaf.


Anmerkung der Autorin:

Ich wünsche euch frohe Weihnachten und entspannte, gemütliche Feiertage! Lasst es euch gut gehen! :3
Und ehrlich, weil ich es viel zu selten erwähne: Vielen lieben Dank an all die Leser, Votes und Kommentare. Als Autor freut es einen immer. (:

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Haikyuu!!: Haruichi Furudate
Reader: Du
Story: Meins


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