Alles Nötige hatte ich eingepackt. Proviant, Geld, eine Taschenlampe, ein wenig Kleidung- sogar etwas zum Verarzten für den Notfall und noch andere Kleinigkeiten, für alle Fälle. Aber weder mein Proviant, noch mein Geld würden ewig reichen, weswegen ich eine schnelle Lösung finden musste. Mit jedem Schritt, den ich tat, war ich mir immer unsicherer, ob es wirklich eine so gute Idee war, wegzulaufen. Würde ich es schaffen, auf mich allein gestellt zu sein? Oder würde ich irgendwann pleite sein und nicht mehr weiter wissen? Ich hatte etwas Angst, komplett auf mich allein gestellt zu sein, aber eine andere Wahl blieb mir nicht, wenn ich dieser Hölle endlich entkommen wollte.
Ich war die ganze Nacht im Regen unterwegs, bis ich eine kleine Höhle in einem großen Wald fand, in der ich mich geschaffen niederließ. Die ganze Zeit über Stock und Stein zu tanzen war anstrengender, als ich gedacht hatte. Das Dorf, aus dem ich kam, war nur von dichten Wäldern umgeben, weshalb ich auch schwer einen alternativen Weg hätte einschlagen können, der weniger anstrengend gewesen wäre. Ich wollte mich aber lieber noch ein wenig ausruhen, bevor ich meine kleine Reise fortsetzte, zudem ich hoffte, dass der Regen in der Zeit endlich aufhören würde. Mittlerweile waren nämlich auch all meine Kleider klitschnass. Doch mir blieb nichts anderes übrig, als mich so in den Dreck zu setzten und sie an der feuchten Luft trocknen zu lassen. Für ein kleines Feuer war das Holz in der Gegend viel zu durchnässt. Mein Plan war es, zuerst mal nach der nächsten Stadt Ausschau halten, um wenigstens einen besseren Schlafplatz, als eine Höhle zu sichern. Zumindest fürs Erste. Ich wusste zwar, wo ich ungefähr die nächstgelegene Stadt finden konnte, nachdem ich meine Karte studierte, doch ich war mir nicht sicher, wie lange ich bis dorthin unterwegs sein würde.
Es vergingen auch einige Tage, seitdem ich abgehauen war und mich durch den Wald kämpfte, wobei ich mich vor dem rutschigen Moos am Waldboden immer ziemlich in Acht nehmen musste, bevor ich deswegen noch den Boden küsste. Die grünen Blätter der Bäume tanzten wie immer in der warmen Brise, welche mich ab und zu durch die Pollen leise zum Niesen brachte, die deswegen durch die Luft getragen wurden. Doch seit ich am heutigen Tag aufgestanden war, fühlte ich mich aber generell schon ziemlich schlapp und müde. Deshalb beschloss ich nach einigen Stunden Marsch auch schon wieder eine kleine Pause einzulegen und setzte mich an eine große Eiche, nachdem ich meinen Rucksack neben mir abgestellt hatte. Ich wollte lediglich kurz meine Augen schließen, mich ausruhen, schlief aber schneller wieder ein, als mir lieb war.
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Eine längere Zeit schon saß er auf eine der vielen Eichen, die am Waldrand standen und angelte ein wenig in einem entfernteren Teich, um ein kleines Päuschen einzulegen. In der Hoffnung, sich ein wenig von seinem harten, täglichen Training erholen zu können, verweilte er dort, bis keine Fische mehr anzubeißen schienen. Die frische Luft, das Rauschen des Windes und die tierischen Bewohner, die ihn wie zu Hause fühlen ließen, genoss er danach trotzdem noch in vollen Zügen, ehe er sich seine kleinere Angel über die Schulter schwang und von Baum hüpfte, um dann letztendlich wieder auf dem kleinen Weg zu landen, der aus dem eingetretenen, bewachsenen Waldboden bestand. Er hielt lediglich noch mal kurz inne, nur um den vertrauten Duft des Waldes am frühen Morgen einzuatmen, wonach er dann endgültig seinen Rückweg antrat. Sein Weg führte ihn zwar aus dem Wald heraus zur Himmelsarena, die im östlichen Teil des Kontinents gegenüber von der Republik Padokea, wo sein bester Freund Zuhause war, lag, doch er wurde in gewisser Weise aufgehalten. Sein Blick fiel nämlich auf einen Baum, nahe des Waldrandes. Der Baum war nicht das Interessante, aber das, was sich dort befand, umso mehr. Ein Mädchen, bestimmt in seinem Alter, lehnte an diesen und schien sehr fest, wenn auch nicht gerade friedlich, zu schlafen.
»Einfach so hier zu schlafen ist eine sehr schlechte Idee.« Der Junge näherte sich dem blassen Mädchen und hockte sich vor sie hin, ehe er sie neugierig musterte. Er fragte sich, wie man auf die Idee kam, hier einfach ein Schläfchen zu halten. Was wäre, wenn sie einfach jemand überfallen würde?
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𝙃𝙪𝙣𝙩𝙚𝙧 𝙓 𝙃𝙪𝙣𝙩𝙚𝙧 || 𝙒𝙤𝙣𝙖𝙘𝙝 𝙨𝙞𝙚 𝙨𝙞𝙘𝙝 𝙨𝙚𝙝𝙣𝙩
FanfictionWarnung: Gewalt Killua x Oc Schon lange fasziniert Nia Imakuro das, was sich außerhalb ihres armen Dorfes befindet, von dem sie bislang nur in sämtlichen Büchern gelesen hat. Aber auch unzählige Geschichten über Freundschaft, Liebe und Vertrauen hab...