"Ich weiß nich-" "Warum plötzlich so schüchtern? Vorhin warst du doch noch so selbstbewusst." "Ja, aber...", stammelte ich. "Willst du oder willst du nicht?" "E-erst will ich wissen, was letzte Nacht passiert-" Die Tür ging auf und Chanyeol kam herein. "Es gibt Essen. Kommst du?" "Klar." Sehun drehte sich um. "Also, was ist passiert?" "Wenn du die Antwort wissen möchtest, dann komm mit." Ich lief den beiden hinterher.
Der Weg führte ins Wohnzimmer. Wenn man rechts um eine Ecke bog, fand man sich in einer offenen Küche mit langem Tisch wieder. Vier andere Leute saßen schon an diesem und betrachteten mich kritisch. Es waren Baekhyun, Chen, Xiumin und Suho. "Ähm, hallo", sagte ich nervös. "Bist du eine von Sehun?" "Was bitte?" "Du weißt schon, Sehun. Groß, schlank, schwarze Haare. Der Typ, der neben dir steht." "Ich weiß, wer Sehun ist." "Das ist Hana. Die, die nicht gut im Trinken ist." "Achso", sagte Suho. "Also keine von ihm." "Warum von ihm? Was soll die Scheiße?", fragte ich sie sichtlich verwirrt. "Essen ist fertig!" Es war Kyungsoo, der das sagte. Lauter kleine Schüsseln wurden von ihm und Luhan auf dem Tisch verteilt. "Du kannst dich hier hinsetzen", meinte D.O. und zog einen Stuhl zurück. "Danke", sagte ich und setzte mich auf diesen. Ich spürte, wie die Blicke der anderen mich förmlich durchbohrten. Dann hörte ich eine laute Lache. "Die Kartoffel ist wieder da. Wie geil!" Es war Kai, der schon wieder fast am sterben war. Ich trug immernoch meine Jacke und vielleicht hatte ich ja auf irgendeine bizarre Art und Weise Ähnlichkeiten mit einer.
Als alle am Tisch saßen und begannen zu essen, wurde ich plötzlich mit Fragen bombardiert:
"Wie alt bist du?"
~Baekhyun
"Woher kommst du?"
~Kyungsoo
"Wo wohnst du?"
~Chanyeol
"Bist du lesbisch? Das ist echt ungewöhnlich, wenn nicht."
~Kai
"Warst du schon immer eine Kartoffel?"
~Chanyeol
"Wohnst du alleine?"
~Sehun
"Gehst du gerne ohne zu klopfen in fremde Bäder?"
~Chen
"Wie hat Sehun dich rumgekriegt?"
~Suho"Könntet ihr etwas langsamer sprechen? Ich bin kein Profi in koreanisch." Verständnislos guckten sie mich an. "Aha", sagte ich nur. "Also?", meinte Baekhyun. "Also, ich bin zwanzig und komme aus Deutschland. Ich wohne so ziemlich auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt und nein, ich bin nicht lesbisch. Warum sollte ich?" "Weil du nicht nackt oder in Unterwäsche rumgelaufen bist?" Es war eine Gegenfrage von Kai. Ich guckte ihn verwirrt an. "Außerdem ist Sehun nicht der Typ für ausländische Mädchen." "Aha." Ich war etwas sauer und irgendwie verletzt. "Hör auf. Nur weil sie normalerweise in Unterwäsche durch die Wohnung laufen, heißt das nicht, dass ich keinen Spaß mit ihr hatte", erklärte Sehun mit seinem ruhigen Ton. "Was bitte?! Du Perversling! Was hast du mit mir gemacht?" Ich griff nach meiner Handtasche und wollte ihm gerade damit auf den Kopf schlagen, als Chanyeol mich stoppte. "Hey, lass sie doch. Sie hat allen Grund dafür. Ich hatte definitiv schon eine Menge Spaß mit ihr", versuchte Sehun Chanyeol zu beruhigen, der wütend aussah. Ich konnte allerdings absolut nicht nachvollziehen, wie er ihn damit beruhigen wollte. "Ich frage dich nochmal. Was hast du mit mir gemacht?" Mir wurde die Situation zunehmend peinlicher. Alle starrten uns an. Er beugte sich zu mir. Wieder waren seine Lippen direkt neben meinem Ohr. "Sshhhhh." Er pustete in mein Ohr. "Lass das", sagte ich laut. Er lachte. "Alter, ich habe nichts Schlimmes getan. Ich vergewaltige doch keine ohnmächtigen Kinder und nehme sie mit nach Hause! Bin doch kein Kinderschänder." Er lachte lauter. "Ich bin zwanzig, okay?! Sehun, hör auf zu lachen!" "Nenne mich gefälligst Oppa, wenn du mit mir redest." Schlagartig war sein Blick wieder ernst. "Du bist doch irre", murmelte ich. "Was hast du gesagt?", fragte er. "Du, ich meine ich. Ich bin schon erwachsen. Ich weiß, was Körperkontakt ist und kann mit sowas umgehen und mich kontrollieren." Er nickte nur und zog die Augenbrauen hoch. "Und keine Ahnung, ob ich schon immer eine Kartoffel war. Woher soll ich das wissen? Nein, ich wohne nicht alleine sondern mit einer Mitbewohnerin zusammen. Ich gehe normalerweise nicht in fremde Bäder, wenn jemand drinnen ist. Aber woher sollte ich denn wissen, dass du gerade auf dem Klo warst? Und ich war betrunken, okay?" "Beruhige dich", sagte Sehun. Er war mir schon wieder gefährlich nahe. "Dann sag', dass ich kein Kind bin." Wütend starrte ich ihn an, sofern das bei seinem ausdruckslosen Blick möglich war. "Bitt-"
Das merkwürdigste Gefühl, dass ich jemals hatte stieg in mir auf. Sehun...küsste mich. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. "Sehun, lass es! Guck' dir doch an, wie verstört sie ist." Er hörte aber nicht auf. Sehuns Lippen waren leicht rissig und komischerweise ziemlich kalt. Und ich konnte sofort merken, dass er nicht selten jemanden küsste. Das war aber auch das einzige, was ich bemerkte, da er sich sofort wieder von mir entfernte. "Hahaha. Und du bist schon erwachsen? Alter, sie dir dein Gesicht an?" "Sehun, was sollte das?!" Es war Kai. Er war anscheinend wirklich wütend. "Ein Kuss vielleicht?", meinte Sehun. "Du weißt genau, was ich meine!" "Nein." Kann man diesen Typen überhaupt irgendwie aus der Fassung bringen?
"Sehun?", fragte Kyungsoo. "Was?" "Geh." Es war komplett still am Tisch. Niemand traute sich, etwas zu sagen. Und Sehun? Er blickte D.O. so an, als ob er ihn jeden Moment umbringen könnte. Doch er stand auf, sagte "잘먹었습니다 ("Ich habe gut gegessen")" und verließ die Küche. Plötzlich hatte ich Mitleid mit ihm. Ich konnte es mir selbst nicht erklären. "Entschuldigung", sagte ich und stand ebenfalls auf. "Gehe nicht", sagte Chanyeol, doch ich hörte nicht auf ihn und lief schon in Richtung Wohnzimmer.Ich klopfte an seine Tür. Keine Reaktion. Ich klopfte wieder. Nichts.
Gerade als ich das dritte Mal klopfen wollte, ging die Tür. "Was?" "Sorry. War nicht so gemeint." "Mhm." Er öffnete die Tür noch ein Stück. "Komm' rein." Ich lief an ihm vorbei. "Eigentlich bin ich nur gekommen, um noch ein paar Sachen von mir zu holen. Du weißt scho-" "Weiß ich nicht." "Sehu-" "Nenne mich Oppa." Ich seufzte. "Oppa?" "Ja? Was willst du?" Dieser Typ strengte mich echt an. "Meine Klamotten, die du mir geklaut hast." "Such' sie doch." Ich hörte ein Klickgeräusch und sah zu, wie Sehun die Tür zuschloss und den Schlüssel in seine Hosentasche steckte. "Was-" "Hol' in dir." Er hatte meinen BH in der Hand und hielt ihn ausgestreckt in die Luft. "Das ist doch nicht dein Ernst", sagte ich. "Sehe ich so aus, als ob ich gerade Scherze machen würde?" Ich lief auf ihn zu, aber gab keine Antwort. Ich versuchte, den BH zu kriegen, aber Sehun war fast ein Kopf größer als ich. Das bedeutete: keine Chance. "Ach komm schon, nur noch ein Stück." Er stellte mich echt lächerlich dar. Ich versuchte, seinen Arm herunterzuziehen. "Gib' ihn mir." "Dafür musst du aber noch ein Stück näher an mich heran." Er grinste mich verdammt dreckig an. Es war die übernächste Stufe von einem normalen dreckigen Grinsen. Er zog mich an sich, sodass sich unsere Körper berührten. "Ehy, lass das-" "Willst jetzt den BH? Dann zeig' mir, was du drauf hast." Ich guckte ihn entsetzt an, ehe er sich zu mir beugte und mich wieder küsste. "Komm schon. Streng' dich für deinen Oppa an." Er drückte mich noch näher an sich und senkte seinen linken Arm. Dann küsste er mich, noch länger; intensiver.
Dieser Typ macht mich fertig...
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endless
Fanfiction"Oh, sorry. Das war ausversehen." "Schon gut." "Nein, nein. Ich gebe dir einen aus." "Brauchst du nicht." "Doch..." ------------------- ... ⚜ . Unsere Treffen, die Nähe, wie wir uns berührten ... Ich bereue alles, was wir getan haben. Denn durch dic...