Ein gleichgültiger Blick von Chanyeol. "Ah, du hast dich umgezogen. Kann ich jetzt bitte rein?" Stille. "Hallo-o? Ich will duschen." Immernoch ausdruckslos guckt er mich an. "Äh-" "Ja, äh?" "Also-" "Wenn du nicht sofort raus gehst, werde ich mich nicht kontrollieren können. Hatte lange keinen Frauenkontakt mehr. Also geh jetzt besser raus." Nervös biss er sich auf die Unterlippe. Er machte einen kleinen Spalt frei. Ich schlüpfte durch ihn hindurch, doch noch während ich das tat, bekam ich Gänsehaut. Sein Oberkörper. Warm. Etwas trainiert; athletisch. Seine Hose. Seine Shorts. Seine BOXERSHORTS. Oh Gott. Etwas...großes...in ihnen, dass anscheinend mehr Platz brauchte. Nicht drüber nachdenken, Hana. Beherrsche dich. Aber- kein Aber. Tief durchatmen.
Mein ganzer Körper fing an zu zittern. Er hielt meinen Arm fest. "Spiel nicht mit mir." Ich drehte mich zu ihm um und nickte hektisch. "Verstanden?" Ich nickte wieder. "Fein." Er tätschelte meinen Kopf. Was war mit ihm denn falsch?
"Da drüben geht's zum Ausgang." Er deutete in eine Richtung. "Deine Jacke hängt da im Kleiderschrank." Dann schloss er die Badezimmertür. Ein riesiger Haufen Irrer; das sind sie. EXO. Die sind doch alle bekloppt.
Ich schnappte mir meine Jacke und verließ die Wohnung. Ich lehnte mich gegen sie und atmete tief ein. Dann schaute ich mich im Gang um und suchte nach irgendeiner Möglichkeit ins Erdgeschoss zu kommen.Unten angekommen verließ ich sofort das Gebäude. Endlich fühlte ich mich wieder wie ein normaler Mensch. Nicht so herabgestuft. Ich schaltete mein Handy ein und machte das GPS an, weil ich keine Ahnung hatte, wo ich war. Ein Taxi zu rufen kam mir nicht in den Sinn, weil ich dafür nicht mein Geld verschwenden wollte. Wenig später betrat ich einen kleinen Supermarkt, holte mir Ramen und aß sie auch gleich dort.
"Irre, alles Irre. Was soll man schon von Stars erwarten? Man muss ja irre werden. Vor allem wenn man mit so vielen Leuten zusammen wohnt, die alle einen an der Klatsche haben", redete ich vor mich auf deutsch hin. Ich merkte wie der Kassierer mich komisch anguckte. Klein, etwas ründlich und mit einem drei-Tage-Bart war er bestückt. Er musste im die 45 sein. Mit einem übertriebenen Lächeln guckte ich ihn an. Sofort wendete er den Blick ab. "Diese Jungen Leute. Kein Benehmen. Die sollen erstmal richtig koreanisch lernen und nich in irgendeiner Sprache vor sich herfluchen." Der hat doch keine Ahnung, was in meinem Leben passiert. Ich fluche ja nicht mal. Die restliche Soße schlürfte ich aus der Plastikschüssel, bevor ich sie in einen kleinen weißen Plastikmülleimer warf. "Auf Wiedersehen, Ajusshi (Anrede für einen mittelalten Mann). Achso, ich konnte alles verstehen." Wieder guckte er mich komisch an, aber ich reagierte dieses Mal nicht darauf und verließ den Supermarkt. Wieder atmete ich tief ein und aus. "Was für ein Leben. Naja, es ist wenigstens spannender als in Deutschland."
Den ganzen Weg zur nächsten U-Bahn Station guckten mich die Leute noch komischer an als normalerweise. Kein Wunder. Es waren um die 30 Grad und ich trug einen Trenchcoat. Geschlossen. Warum? Weil ich keinen BH anhatte und man durch das Shirt einfach alles durchsehen konnte. Was hatte ich überhaupt für einen BH angehabt? Den von H&M? Haaalt. ICH HABE KEINEN BH AN?! Abrupt blieb ich stehen. Was hat dieser Bastard mit mir gemacht?! Sofort drehte ich mich um, doch ich hatte komplett vergessen, wie der Weg zurück zu ihnen war. Aus meiner Jackentasche kramte ich den Zettel hervor. Darauf stand eine Nummer. Sofort tippte ich sie in mein Handy ein. Ich wollte eine Erklärung. Nicht dass er mich noch am Ende...vergewaltigt hat oder sonst was. Außerdem hatte ich meinen teuersten BH angehabt, den ich von Leo letztes Jahr als Spaßgeschenk zum Geburtstag bekommen hatte. Er war um die 80 Euro wert und ich wollte nicht, dass er mich einfach so verlässt; so bescheuert es auch klang. Ein langes Tuten erfolgte, nachdem ich auf den Anrufknopf gedrückt hatte. "Hallo-" "WAS HAST DU MIT MIR GEMACHT, DU PERVERSER?! HASST DU GAR KEINE HEMMUNGEN?!", schrie ich. "Gaaanz ruhig. Wer bist du?" Ich dachte, ich wäre im falschen Film. "Sehun, lass den Scheiß!" Langsam wurde ich noch wütender. "Sehun? Ich bin nicht Sehun. Hat dieser kleine Heuchler dir meine Nummer gegeben?" "J-ja." Was war hier los?
"Okay. War klar. Ich bin nicht von EXO, falls du das jetzt denkst. Ich bin Taemin." "Wer?" Ich konnte ihn nicht richtig verstehen. "Taemin von SHINee?" "Waas bitte?!" Ich mochte Kpop sehr und EXO war schon immer eine meiner Lieblingsgruppen gewesen, aber SHINee blieb an der Sptize. "SHINeeeee! Kennst du die Gruppe nicht?" SHINee. Verdammt, SHINee. Taemin von SHINee. Und ich hatte seine Nummer auf meinem Handy. "Doch, doch, doch", antwortete ich ihm. "Gut. Also, ich schicke dir seine Nummer. Er hat das schonmal gemacht. Sowas macht ihm echt Spaß. Und WEHE du schickst irgendjemandem diese Nummer weiter." "Mhm", meinte ich nur. Ich war definitiv überfordert. "Und richte ihm aus, dass ich ihn umbringen werde, wenn ich ihn das nächste Mal sehe." "Ja-", wollte ich gerade noch sagen, als ich ein Tuten hörte. Ich blickte in den Himmel. "Was soll ich nur mit meinem Leben machen. Kann mir das irgendjemand mal sagen?" Anstatt einer Antwort erhielt ich nur wieder merkwürdige Blicke von Passanten, die an mir vorbeiliefen. Mein Handy vibrierte. Eine Nachricht von Teamin:
Das ist die Nummer:
+82 *** 234****
Vergiss ihm nicht zu sagen, dass ich ihn umbringe.Ich wählte die Nummer. Gerade wollte ich etwas sagen, da sprach schon jemand: "Hallo, Kartoffel. Hier ist nicht Sehun sondern Chanyeol. Sehun ist gerade in unserem Trainingsraum trainieren. Unser Manager ist schon wieder weg." "Aaah, Chanyeol..." Warum hatte Sehun meine Nummer eingespeichert? "Was ist?", fragte er. "Hast du etwas vergessen?" "Ja, also-" "Was denn?" "Musst du nicht wissen. Ich würde nochmal kurz vorbeikommen, wenn das geh-" "Klar." Er liebt es anscheinend, Leute einfach zu unterbrechen. "Wo bist du denn?", fragte er. "Weiß ich nicht genau. An einer Ampel, die nicht sehr weit von einer U-Bahnhaltestelle entfernt ist." Ich nannte ihm den Namen von dieser. "Okay. Es wird so 20 Minuten bis hierher zu Fuß dauern, ist aber der unkomplizierteste Weg." Er nannte mir die Adresse und sofort ging ich los. Ich merkte, wie es langsam dunkler wurde. Wie lange habe ich bloß geschlafen?
Ich klingelte an der Wohnungstür und sofort wurde mir diese von einem desinteressierten Xiumin geöffnet. "Du bist es wieder." "J-ja, hallo." Ich lächelte ihn zaghaft an. Er erwiderte es allerdings nicht. "Wenn du Sehun suchst, er ist im Trainingsraum da drüben." Es war der Raum mit der milchigen Tür, hinter der ich zuvor Baekhyun in einer meiner Meinung nach sehr fragwürdigen Stellung gesehen hatte. "D-danke." Ich verbeugte mich vor Xiumin. "Ach, lass das. Pass nur auf dich auf." Warum macht hier jeder so komische Andeutungen?
Ich höffnete langsam die Tür. Niemand zu sehen. Ich lief ein Stück in den Raum hinein und betrachtete die ganzen verschiedenen Sportgeräte, die in ihm standen. Wow. Dann entdeckte ich einen Trainingsplan:
-Lay, Chen, Suho und D. O. mussten insgesamt 7 Stunden in der Woche trainieren.
-Baekhyun und Chanyeol 8 Stunden
-Kai, Sehun und Xiumin allerdings 14 Stunden pro Woche
"Oh, Gott wie viel", nörgelte ich vor mich hin. "Das würde ich ja nie durchhalten." Sehun trainiert 14 Stunden pro Woche. Bei dem Gedanken an seinen Körper wurde mir ganz heiß. "Wie sieht sein Oberkörper wohl in Wirklichkeit aus?" Ich biss mir auf meine Unterlippe. "Das wüsstest du wohl gerne." Abruppt drehte ich mich um. Meine Augen wurden größer. Das verschwitzte Shirt an ihm macht mich wahnsinnig. "Finde es doch heraus..."
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endless
Fanfiction"Oh, sorry. Das war ausversehen." "Schon gut." "Nein, nein. Ich gebe dir einen aus." "Brauchst du nicht." "Doch..." ------------------- ... ⚜ . Unsere Treffen, die Nähe, wie wir uns berührten ... Ich bereue alles, was wir getan haben. Denn durch dic...