Perplex starrte ich auf die leichten Wellen, die durch ein vorbeifahrendes Boot entstanden waren.
"Wie soll ich die Antwort darauf wissen?", flüsterte ich fast.
"Das Leben ist echt nicht einfach. In den letzten Wochen habe ich mir nie eine bestimmte Frage gestellt; warum auch immer..." Ich blickte zu ihm. "Lieber habe ich mir darum Gedanken gemacht, niemanden zu verletzen. Auch wenn es oft nicht so aussieht, sind die Jungs wie eine zweite Familie für mich. Ich liebe jeden einzelnen und sie unterstützen mich." So einen Satz hatte ich von ihm nicht erwartet. "Wie auch immer. Diese eine Frage, die ich nie gestellt habe, kam mir plötzlich so suspekt vor. Nicht im negativen Sinne, aber trotzdem dachte ich viel darüber nach." Ich nickte, verstand aber nicht wirklich, wovon er redete.
Wir saßen noch eine Weile auf der Mauer, bis es so kalt wurde, dass ich meine Zehen nicht mehr spüren konnte. Dunkel war es auch schon geworden und am nächsten Tag musste ich schon früh zur Arbeit gehen, weshalb wir am Ufer langsam in Richtung U-Bahn liefen. Auf dem Weg dorthin redeten wir etwas, aber nicht sehr viel.
Wir blieben an einer roten Ampel stehen. Ich blickte zu Sehun, der einen Mundschutz trug, vor dem in regelmäßigen Abschnitten kleine Dampfwolken auftauchten und wieder verschwanden.
Er zog ihn ein Stück herunter, so dass ich seinen Mund sehen konnte. Er blickte zu mir und wirkte etwas nervös. Kurz leckte er sich mit seiner Zunge die Lippen, bis er sagte: "Hast du nächstes Wochenende Zeit? Ich würde dich gerne einladen." "Ja, schon." Er grinste. "Okay. Ich schreibe dir und sage dir Bescheid, wo und wann?" Plötzlich lief er in schnellen Schritten über die Straße. Sein Grinsen wollte nicht mehr verschwinden. "Warte doch!" Ich versuchte ihn einzuholen, mir gelang es allerdings nicht wirklich.In Seoul waren die Straßen zu fast jeder Zeit mit Menschen gefüllt. Erst ab 22 Uhr wurden sie etwas leerer.
Ich war verwundert darüber, weshalb es nicht so voll wie normalerweise war. Als wir an der nächsten Ampel stehen blieben, kramte ich mein Handy aus der Handtasche.
22:30 Uhr
"Oh Gott", sagte ich wohl etwas zu laut, weil es Sehun gehört hatte. "Ist alles okay?", fragte er mich deswegen. "Ja. Es ist nur schon so spät", meinte ich. Nun blickte er selbst auf sein Handy und schmunzelte. "Dann muss ich es wohl ein wenig kürzen", sagte er vermutlich zu sich selbst. "Was meinst du damit?", fragte ich ihn. Er grinste kurz, bevor er seinen Körper zu mir drehte und mich umarmte. Die Ampel schaltete sich auf grün, doch keiner von uns beiden hatte vor, über die Straße zu gehen. Passanten liefen an uns vorbei, beachteten uns kaum oder starrten uns mit einem verwirrten Blick an. Sehun drückte mich noch etwas stärker.
Und obwohl zwei Jacken uns voneinander trennten, hatte ich das Gefühl, seinen warmen Körper an meinem spüren zu können.
Ein Kribbeln kam in mir auf.
Wie tausend warme Schokoküsse
Wie eine Gutenachtgeschichte, die mich in sanfte Träume begleitet
So fühlte ich mich in diesem Moment.Wir standen an dieser einen Stelle, bis es wieder rot wurde und er anfing zu lachen. "Hey~ Was ist los?", fragte ich grinsend und nieste einmal. "Gesundheit", sagte er. "Danke." Wir grinsten uns gegenseitig an, bis er wieder anfing zu lachen. Leute zogen an uns vorbei, er griff nach meiner Hand und zog mich mit sich über die Straße.
Komischerweise gingen wir nicht in Richtung U-Bahn, sondern bogen vorher eine Nebenstraße ein.
Als Sehun stehen blieb, er etwas aus seiner Tasche holte und daraufhin die Scheinwerfer eines Autos kurz aufleuchteten, verstand ich es endlich. "Du hast ein Auto?", fragte ich ihn ungläubig. "Wir teilen es uns", meinte er und öffnete mir die Tür. Schnell stieg ich in das Auto.
Ich hatte das Gefühl, es wäre noch kälter im Auto als draußen. Sehun schaltete die Sitzheizungen an, während ich meine Tasche auf den Boden zwischen meine Beine stellte und mich anschnallte.
Warlos fuhr er durch die Stadt ohne ein bestimmtes Ziel. Mir machte das nichts aus. Ich hatte absolut keine Lust nach Hause zu fahren und mir von meiner Freundin anzuhören, wo ich nur geblieben war.
Ich mochte sie wirklich gerne, doch irgendwann reichte es mir auch. Vor allem weil ich ihr immer gesagt habe, dass ich mit Jungs nichts anfangen kann. Vor allem wenn ich etwas von ihnen will und bzw. oder andersherum. Am liebsten umging ich diese Situation und fing erst gar nicht damit an, mich ernsthaft zu verlieben. Aber natürlich war es diesmal anders.Ich wollte es mir nur selber nicht eingestehen.
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endless
Fanfiction"Oh, sorry. Das war ausversehen." "Schon gut." "Nein, nein. Ich gebe dir einen aus." "Brauchst du nicht." "Doch..." ------------------- ... ⚜ . Unsere Treffen, die Nähe, wie wir uns berührten ... Ich bereue alles, was wir getan haben. Denn durch dic...