"Soll ich dir vielleicht die Tür aufmachen?" Kyungsoo stand plötzlich neben mir. "Ähm, nein. Brauchst du nicht." Ich lächelte ihm schwach zu. Immernoch war ich ihm dafür dankbar, dass er Sehun am Vortag einfach so rausgeschmissen hatte. "Ich muss die Tür aber trotzdem aufmachen", meinte er. "Warum?", fragte ich ihn. "Weil das mein Zimmer ist?" "Ich dachte, das wäre Chanyeols Zimmer." "Ja, ist auch so. Ich und Chanyeol teilen uns eins", erklärte er. "Achso", meinte ich. "Haha, ja..." Eine unangenehme Stille entstand. "Also...ich mache sie mal auf", meinte er und öffnete die Tür langsam. Vor uns waren ungefähr 3 Quadrameter Fußboden auf unserer Ebene. Dann folgten drei Treppenstufen. Auf der höheren Ebene befand sich der Rest des Zimmer. Was mich verwunderte war, dass in der Mitte des Raumes ein riesiges Doppelbett stand; darunter ein runder dunkelblauer Teppich. "Wundere dich nicht. Wir sind nicht schwul oder so, aber Chanyeol wollte unbedingt ein 230 cm mal 230 cm Bett haben. "Hm, verstehe....schätze ich." "Jaja. Ähm, Chanyeol hat vorhin gesagt, dass er noch etwas einkaufen gehen wöllte. Er müsste bald wieder da sein." Ich nickte ihm zu. Er drehte sich von mir weg und holte eine braune Umhängetasche, die er sich über die Schulter hängte und dann sagte: "Also, wenn du willst, kannst du hier bleiben. Er wird wahrscheinlich in so 15 Minuten wieder das sein. " "Geht klar", meinte ich. "Du kannst auch auf den Balkon, wenn du willst. Ist ne ganz schöne Aussicht." "Ja. Ich werd's mir überlegen", sagte ich und er verließ das Zimmer.
Ich ging die Treppen hoch und lief rechts neben dem Bett vorbei. Dabei streichte ich über die graue Tagesdecke, die über ihm lag. Sie fühlte sich unglaublich weich, wie das Fell von einem Kaninchen, an. Schräg rechts hinter dem Bett befanden sich zwei gläserne Türen, die auf den Balkon zu führen schienen. Ich öffnete eine der beiden, es war eine Schiebetür, und betrat den nicht gerade kleinen Balkon. Links von mir war noch circa zwei Meter lang die Wand des Hauses. Auf der rechten Seite ging der Balkon bis zum nächsten Zimmer weiter. Allerdings wurden die beiden anderen Balkonteile durch Glaswände von dem Balkon, auf dem ich mich befand, getrennt. Wenn ich genauer darüber nachdachte, war es eher eine Terasse. Ich setzte mich, in der braunen Decke eingewickelt, in einen Sessel, der mit dem Rücken zur Hauswand stand. Insgesamt gab es zwei Sessel, die sich nebeneinander befanden, und eine riesige Palme auf der Terasse. Wie auch immer sie die in den 9. Stock bekommen haben. Ich lehnte mich zurück und betrachtete die Aussicht.
"Hey! Magst du unseren Balkon?" Es war Chanyeol, der mir auf die Schulter tippte. "Mhm", gab ich als Antwort zurück. "Haha. Ich auch." Er setzte sich in den anderen Sessel. Dann reichte er mir eine Dose. "Hier. Ich hoffe, du magst Cola." "Ja...ganz gerne. Danke." Zuerst herrschte Schweigen und wir tranken in aller Ruhe unsere Cola.
"Wie hat Sehun dich eigentlich rumgekriegt? Waren es Schlaftabletten?" Ich verschluckte mich an der Cola. "Was bitte?!" "Ach, war doch nur ein Scherz. So schlimm ist er auch nicht wieder." Ich blickte verwirrt in die grauen Wolken, die über Seoul zogen. "Ernsthaft. Er ist gar nicht so oberflächlich, wie du denkst." Er machte eine Pause. "Er ist ein echt guter Freund von und hat halt ein paar Macken. Man kann ihn nicht wirklich ändern, sondern sollte mit dem klarkommen, was man bekommt." "Da hast du wohl Recht", sagte ich. "Haha, naja. Ein Problem hat er, dass uns richtig ankotzt: Er macht gerne Alleingänge in Clubs oder Bars und bringt irgendwelche Frauen mit. Vielleicht kannst du uns ja bei dem Problem helfen?" Erst einige Momente später merkte ich, dass das eine Frage war. "Achso...ähm. Darf ich denn überhaupt was mit euch zu tun haben? Als Mädchen?" "Solange es nicht an die Öffentlichkeit gerät; klar", meinte er. "Ouh, okay. Dann-", begann ich. "Hilfst du uns?" "Ja." "Klasse."Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis mir endlich wieder einfiel, warum ich hier war. "Hast du etwas zum Anziehen für mich? Langsam wird es in der Decke echt warm." "Klar", meinte er, stand auf und wir verließen die Terasse.
Der Weg führte zu einem offenen Kleiderschrank in deren Zimmer. Mit nur wenigen Griffen in verschiedene Schubladen, hatte Chanyeol einen Pullover, eine lange Hose und ein paar Socken herausgeholt. Dann öffnete er eine weitere. "Ich nehme mal an, du konntest nicht deine Unterwäsche wechseln..." "Ähm-" "Hier!" Er hielt mir eine Männerunterhose entgegen. "Danke, aber-" "Nimm ruhig. Die ist neu, aber Kyungsoo hat sie nie getragen, weil er die falsche Größe gekauft hat. Die müsste dir passen." Immernoch hielt er sie mir entgegen. Perplex starrte ich auf die hellblaue, mit schwarzen Punkten besetzte H&M Unterhose. "Nimm sie ruhig." Er wedelte vor mir mit ihr herum. Ich fühlte mich so wie in einer schlechten Sitcom und hörte innerlich ein eingefügtes Lachen.
Er legte die Hose auf die restlichen Klamotten, drückte sie in meine Hand und meinte: "Ich glaube, du willst dich im Bad umziehen." Ich nickte ihm nur stumm zu. Er guckte mich etwas verwirrt an, lächelte dann aber. Ich drehte mich um und lief in Richtung Tür. "Viel Spaß!", rief er mir noch hinterher.Ich schloss die Badezimmertür hinter mir und lehnte mich gegen sie. "Puuuh." Ich atmete tief aus und legte die Klamotten neben das Waschbecken. Dann wickelte ich mich aus der Decke.
Wahrscheinlich bin ich für die die Verrückte....wer läuft schon tagsüber in einer Decke eingewickelt durch die Wohnung, wenn es gefühlt 40 Grad sind?
Dann roch ich an meinem Shirt. Es stank fürchterlich. "-Hier ist noch ein Handtuch, falls du duschen willst. Hatte ich ganz vergessen." "Aaaah!" Ich schrie wie am Spieß. Und fuchtelte wild mit den Armen durch die Luft. "Was zur Hölle machst du hier?!", schrie ich Chanyeol an. "Handtuch?" Er zog die Augenbrauen hoch. "Schon verstanden, aber warum kannst du nicht anklopfen?!" "Sprich nicht so mit mir, schließlich wohnst du nicht hier!" Ich schrecktezusammen. Er war wirklich aufgebracht. "Also, wie gesagt. Hier ist dein Handtuch...und zieh dir in meiner Nähe gefälligst etwas anderes an!" Er kratzte sich am Hinterkopf und drehte sich um. "Das macht mich noch wahnsinnig." Dann schloss er die Tür. "Was soll die ganze Scheiße?! Irgendwann sehen sie mich noch in Unterwäsche...", redete ich vor mich hin, während ich mich auszog, die Anziehsachen in dem Regal unter dem Waschbecken platzierte und das Handtuch an einen von vier Haken neben der Tür zur Dusche hängte. Dann betrat ich den kleinen Raum.
Angenehm warmes Wasser lief an mir herunter. Ich wusch meine Haare mit einem der vielen Männershampoos, die ich gefunden hatte. Es roch angenehm nach Kirsche. Wenn ich so darüber nachdachte, irgendwie schwul.
Wem das wohl gehört?
Dann fand ich noch einen Damenrasierer in der Dusche und fing sofort an zu lachen.
Und sie rasieren sich die Beine, oder was?!
Hahahahaa.
Dann entschied ich mich, ihn zu benutzen, da meine Beine schrecklich aussahen.Gerade als ich vertieft darin war, jedes einzelne Haar zu stutzen, hörte ich, wie die Tür aufging. Ich verfiel in Schockstarre.
"Ach Scheiße. Das kann doch jetzt nicht war sein", fluchte ich leise vor mich her. Die Person pfiff und ich hörte, wie ein Wasserhahn aufgedreht wurde.
Bitte sei der Wasserhahn vom Waschbecken...
Natürlich war es nicht so. Das Wasser lief und lief und ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Moment an einer Lungentzündung sterben könnte, da es in dem kleinen Raum eiskalt wurde. "Kann Sehun nicht lüften, nachdem er geduscht hat?", hörte ich dir Person sagen."Someone call the doctor...", hallte es durch das Bad.
Jetzt singt er auch noch...aber es klingt nicht schlecht.
Ich hörte dem Gesang zu und mir wurde allmählich bewusst, wer im Bad war.Kyungsoo.
Er trällerte noch ein wenig, bis ich hörte, wie er sich in die Badewanne setzte.
Wie lange wird er wohl brauchen?
Und dann dachte ich, ich würde mich verhören:
"Bist du verrückt?!"
"Yes, you can call me monster"
*quak quak*
"Oh, nein. Erwürdiger Lord Chan!"
*quak quak*Es waren eindeutig diese Quietscheenten, die kleine Kinder beim Baden benutzten. Aber was machte er damit? Lord Chan? Wtf.
Ich musste grinsen.
Irgendwie war es ja auch süß.Gefühlte Stunden vergingen, bis ich hörte wie er aus dem Wasser stieg.
Endlich. Ich dachte schon, er übernachtet darin.
Komischerweise bekam ich nur einige Momente später mit, wie eine Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde.
Zieht er sich in seinem Zimmer um?
Ich machte mir darüber keine weiteren Gedanken und spähte vorsichtig aus der Badezimmertür.
Niemand zu sehen.
Tatsächlich schwimmten zwei Enten auf dem dunkelblauen Badewannenwasser. Eine davon war orange, die andere lila. Merkwürdigerweise lagen anscheinend firsche Anziehsachen auf einem kleinen Holzhocker neben der Badewanne. Ich betrachtete das Bad weiter, so alsob ich noch irgendetwas Interessantes finden könnte, bis ich an der Tür ankam.Und dann passierte etwas, was ich gerne vermieden hätte.Der Türgriff wurde von außen hinuntergedrückt und ich verfiel in komplette Panik.
Nur schnell das Handtuch nehmen, dann wird es schon nicht so peinlich.
Doch das Handtuch war wie vom Erdboden verschluckt...
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Fanfiction"Oh, sorry. Das war ausversehen." "Schon gut." "Nein, nein. Ich gebe dir einen aus." "Brauchst du nicht." "Doch..." ------------------- ... ⚜ . Unsere Treffen, die Nähe, wie wir uns berührten ... Ich bereue alles, was wir getan haben. Denn durch dic...