▫Dance --- Wow, Fantastic Baby

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(in dem Kapitel passiert nicht so viel. Ich mag es aber trotzdem ganz gerne:D)

Die Jalousien waren halb herunter gelassen und der Couchtisch, welcher sich zuvor zwischen den beiden Sofas befunden hatte, war zur Seite geräumt. Das ganze Zimmer war in blaue und lilane Töne getaucht, welche von den vielen LED-Lichterketten, die sich überall im Zimmer befanden, ausgelöst wurden. Außerdem war der Fernseher angeschaltet. Kai kam um die Ecke, die zur Küche führte. "Ah, du bist da." Er trug zwei Wasserflaschen und stellte sie auf dem Regal neben dem Fernseher ab. Er kratzte sich am Hinterkopf. "Die Klamotten scheinen dir ja etwas zu groß zu sein", meinte er. "Aber das ist nicht so schlimm." Er grinste. Unter dem Fernseher im Regal war ein kleiner Spalt, in dem sich eine Playstation und eine Wii U befanden. Kai schaltete die Wii U an und sagte: "Also, wir haben Wii Fit U, Wii U Sports Connection und Just Dance 2016. Was möchtest du spielen?" Ich betrachtete die drei Hüllen. "Du kannst es dir aussuchen. Du hast mich zum Spielen eingeladen, also überlasse ich es dir." Kai fing plötzlich sehr stark an zu grinsen. Mir war es fast schon unheimlich. "Gut, wenn du meinst", sagte er und räumte zwei der Spiele zurück in den Schieber. In der Weile hatte ich mir schon eine Fernbedienung geschnappt und mich auf eines der beiden Sofas gesetzt.

Das Spiel begann und Musik ertönte. Er hatte sich Just Dance ausgesucht. Irgendwie fand ich es gut, dass wir nur tanzen mussten und dabei Sport machten, allerdings hatte ich Angst vor Kai und seinen Tanzskills. "Willst du das erste Lied aussuchen?", fragte er mich. "Gerne", meinte ich und scrollte über die Songliste. "Hier, das hier." Er schaute auf den Bildschirm und fing an penetrant zu grinsen. "Gut, nehmen wir das." Er klickte auf das Lied und wir stellten uns nebeneinander in Position.

So *** that little mouse
'cause I'm an albatroz

Ich musste zugeben, dass es wirklich Spaß machte, mit Kai zu tanzen. Und ich merkte auch, wie sehr er sich auf die Bewegungen konzentrierte.

Weitere Lieder folgten und zunehmend bekam ich Seitenstechen.
Gerade als das nächste Lied aufhörte, wollte ich sagen, dass ich eine Pause machen wöllte, doch Kai kam mir zuvor.
"Ich würde sagen noch 5 Runden und dann hast du dein Training für heute geschafft." Er grinste mich an. "Aber ich kann nicht me-" "Kein Aber. Wenn du jetzt eine Pause machst, kommst du aus dem Rhtythmus raus." Genervt guckte ich ihn an, doch er beachtete meinen Blick kaum und klickte auf das nächste Lied.
Ich raffte mich wieder zusammen und stellte mich neben ihn.

Ich lag auf dem Boden.
Meine Füße taten weh, genauso wie meine Lunge und meine rechte Hand vom Fernbedienung halten.
Natürlich hatte mich Kai bei fast jeder Runde geschlagen und es hatte trotzdem Spaß gemacht, allerdings fühlte ich mich gerade so, alsob ich jeden Moment sterben könnte.
Ich hatte das Gefühl, dass ich innerlich kochen würde, so heiß war mir.
"Du hast es geschafft, aber wenn du willst, können wir gerne noch eine Run-" "NEIN!" Kai fing an zu lachen und lief in Richtung Küche. Ich hörte, wie Besteck klapperte und vermutlich die Kühlschranktür aufgemacht wurde.
Wenige Augenblicke später kam er mit zwei Schüsseln wieder und stellte sie neben dem Fernseher ab. Allerdings konnte ich nicht sehen, was in ihnen war, da ich immernoch gekrümmt auf dem Boden lag. "Steh' bitte mal auf, damit ich den Tisch zurückschieben kann", sagte Kai zu mir. Ich stand auf und schmiss mich sofort auf eines der Sofas. "Du musst ja echt fertig sein", meinte er und stellte die beiden Schüsseln nun auf den Tisch. Dann lief er zu den Lichtschaltern und stellte die LEDs auf ein angenehmes grün-blaues Licht. Er setzte sich auf die andere Couch und griff nach der Fernbedienung, die er zuvor ebenfalls auf den Tisch gelegt hatte. Dann nahm er sich eine der beiden Schüsseln und löffelte sich etwas in den Mund. "Du kannst ruhig auch etwas essen", meinte er und blickte zu mir. Langsam richtete ich mich auf und griff nach der anderen Schüssel. In ihr waren drei Eiskugeln sowie etwas Sahne. "Oh wow. Das sieht lecker aus", meinte ich, woraufhin mich Jongin angrinste. Ich probierte etwas von der ersten Kugel. Es war Schoko gewesen. Die andere schmeckte nach irgendeiner Mischung aus Himbeere und Mango. "Das Eis ist echt gut", sagte ich. "Ja, finde ich auch." Er schaltete den Fernseher zu normalem TV um. "Hast du Bock, Running Man zu gucken?" Ich nickte ihm zu.
Und so saßen wir gefühlte Stunden auf den Sofas und guckten diese Show. Es war die Episode mit BTS. Ich musste zugeben, dass ich BTS mochte, allerdings waren sie mir irgendwie im gesamten zu jung, auch wenn ich selbst erst 20 war. EXO einfach mehr meinem Geschmack.

"Macht sich deine Mitbewohnerin eigentlich keine Gedanken, wo du die ganze Zeit bist?", fragte mich Kai, als gerade Werbung im Fernsehen lief. "Naja, momentan ist sie gar nicht da, sondern in Jinan in Nordchina und besucht einen Teil ihrer Familie", erklärte ich. "Achso, verstehe", meinte Kai. "Hast du Hunger?" "Ein bisschen", antwortete ich. Im nächsten Moment grummelte mein Bauch. "Ah, ich sehe schon", sagte er zu mir, stand auf und schaltete das normale Licht an und sagte zu mir, dass ich ihm in Richtung Küche folgen solle.

"Ich bin nicht der beste Koch, deswegen würde ich sagen, dass wir einfach instant Nudeln essen." Ich willigte ein.

"Wo sind eigentlich die anderen? Es ist so ruhig hier?", fragte ich. Ich schlürfte etwas von der Suppe. "Sehun ist entweder immernoch im Trainingsraum oder in seinem Zimmer, Chanyeol ist vermutlich im Studio und alle anderen sind in der Stadt oder im Entertainment Building", erklärte er. "Ah, verstehe." "Wir haben gerade zwei Wochen frei, deswegen macht jeder, was er will." Er stand auf und stellte seine Schüssel in die Spühlmaschine. "Ich glaube, ich sollte mal duschen gehen", meinte er. "Du kannst ja hier bleiben oder zu Chanyeol oder Sehub gehen." Ich nickte ihm zu. "Wenn du zu Chanyeol willst, musst du einmal den Gang fast bis zur Wohnungstür laufen. Die allerletzte Tür links führt in einen kleinen Raum. Da müsste er sein." Wieder nickte ich ihm zu und lief ihm nach, bis er ins Bad ging und ich rechts abbog.

Ich klopfte an der Tür.
Allerdings hörte ich keine Reaktion von den anderen Seite, weshalb ich leise die Tür öffnete. Hinter ihr verbarg sich ein wirklich ziemlich kleiner Raum mit einem Keyboard sowie haufenweise Regalen mit verschiedenen Ordnern, ein Mikrophon und ein Notenständer, drei Hocker, ein Tisch und ein Drehstuhl, auf dem Chanyeol saß.
Er hatte Kopfhörer auf, weswegen er mich vermutlich nicht gehört hatte. Leise schloss ich die Tür hinter mir und setzte mich neben ihm auf einen der Hocker. Als er mich immernoch nicht bemerkte, tippte ich ihn auf die Schulter.
Er zuckte kurz zusammen und drehte sich zu mir um. Dann fing er an zu lächeln. "Was machst du hier?"
Ich gab darauf keine Antwort, da ich es selbst nicht wirklich wusste. "Einfach so?", fragte er. "Ja, kann man so sagen." "Hm. Wenn du schonmal hier bist, will icj dir etwas zeigen." Er drehte denn Stuhl und rollte auf ihm zu dem Keyboard. "Komm mal her", meinte er und so setzte ich ich auf den Hocker, der vor dem Keyboard und rechts neben Chanyeol stand.

Er begann eine Melodie zu spielen.
Sofort gefiel sie mir.
"Wow, das klingt echt schön", meinte ich.
"Haha, findest du?", fragte er. "Ja, ernsthaft." "Diesen Teil habe ich vor ein paar Tagen zu Ende gebracht." "Oh, hast du es dir selbst ausgedacht?", fragte ich ihn. "Ja", meinte er. "Willst du es lernen?" Ich blickte ihn an und lächelte dann. Meine Klavierspielfähigkeiten waren nicht sehr hoch, aber warum nicht. "Gerne", sagte ich zu ihm.

So zeigte er mir den Anfang. Dann sollte ich es selbst probieren. Allerdings verzog er ein paar mal sein Gesicht. "Warte. Ich helfe dir." Ohne es verhindern zu können, nahm er meine linke Hand und legte sie auf seine. "Schau jetzt genau hin." Allerdings konnte ich nicht, da mir plötzlich heiß wurde und mir vermutlich die Röte ins Gesicht stieg. Als er es nach einer Weile bemerkte, schaute er auf. "H-hana. Alles okay?" Ich konnte allerdings nicht antworten, da ich plötzlich wie eingefroren auf dem Hocker saß und nur in seinen großen braunen Augen gucken konnte. Das verwuschelte rote Haar ließ ihn einerseits um einiges jünger wirken, andererseits ließ es ihn in meinen Augen plötzlich viel attracktiver wirken lassen. Er blickte in meine Augen und langsam verschwand sein Grinsen. Ich wusste absolut nicht, was ich tun sollte.
Er öffnete seinen Mund und wollte gerade etwas sagen, stockte dann aber wieder.
"Hana, ich..."

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