Rache -.-*

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Stumm saßen sie vor dem Fernseher und betrachteten die Bilder im Kasten. Es lief gerade Simpsons auf ProSieben.

»Mama! Bart will mir nicht mein Saxophon wieder geben!«, beklagte sich die quiekende stimme im Fernseher. Kleine gelbe Männchen rannten durch den gezeichneten Raum und artikulierten wild mit ihren Wurstarmen.

„spielst du auch ein Instrument?", ertönte es leise von nebenan. Ronja zuckte kurz zusammen, schüttelte danach aber den Kopf.
„und du?", sie drehte den Kopf zu Jonathan um ihn besser sehen zu können. Da viel Ronja auf, dass er sie schon die ganze zeit beobachtete.

Nun schaute er runter auf seine Hände. Es war schwer seinen Blick zu interpretieren. Vielleicht ein Hauch von Verachtung und Abscheu spielten eine Rolle in seinem Blick. Vielleicht war er aber auch einfach müde.
„ja", hauchte er.

›Wieso schaut er so betrübt? Hab ich was falsch gemacht?‹, rätselte Ronja.
„und was für eins?" Plötzlich lief Ronja rot an. ›ojee frag ich etwa zu viel? Was ist, wenn er es nicht sagen will?‹ sie starrte verlegen auf ihre Hände.
Jonathan legte seine Hände vorsichtig auf Ronja's und funkelte mit seinen grünen Augen.
Sie sahen traurig aus, zugleich auch verletzt. Das Tat Ronja weh. Sie wollte nicht, dass er litt. Obwohl er auch ziemlich grob zu ihr sein konnte, konnte Ronja ihn nicht so sehen.

Gerade als er seinen Mund öffnete, um ihr eine Antwort zukommen zu lassen, ertönte eine Tiefe Männerstimme: „Ronja?"
Erschrocken fuhr Ronja zusammen. Nein! Luka durfte sie so nicht sehen! Vor allem nicht mit dem Grufti!

Sofort riss sie ihre Hände unter seinen weg und stand blitzschnell auf.
„ja? Warte ich komme!", Ronja hastete in den Flur.
„Luka! Wo bist du?"

Sofort zuckte sie zusammen. Luka stand auf der Treppe und schaute in das Wohnzimmer. Seine blonden Haare schimmerten im schwachen Licht.

„wer ist das?", wunderte er sich.
„der? Ach nur einer aus der Schule! Was wolltest du?", winkte sie schnell vom Thema ab.
„du meinst so was wie ein Date ist das hier?", spekulierte Luka.
Luka musste wohl ihren verdutzten Blick gesehen haben, denn erlauchte auf. „ich wollte dich doch nur ärgern!", er legte seine Hand auf seinen Bauch und lachte herzhaft.

Ronja fand das überhaupt nicht lustig! Aber sie hatte die Sache noch nie so rum betrachtet. Sie hatte sich nie Gedanken gemacht, was andere über die denken würden.
„ich wollt nur fragen ob du heute einkaufen Gehen kannst? Ich geb dir auch das Geld. Wir brauchen: Eier, Milch und Zwiebeln.", er kramte in seiner Umhängetasche und holte seinen Geldbeutel raus.

„hier, müsste reichen! Vielen dank! Ich geh jetzt zu Manuel, lernen.", er drückte ihr das Geld in die Hand und gab ihr schnell noch einen flüchtigen Kuss auf den Scheitel, bevor er durch die Haustür verschwand.

Total verwirrt und versteinert stand sie im Flur und wusste nicht was zu tun war.
„wolln wir?", ertönte es plötzlich neben ihr. Sofort fuhr sie zusammen. Den hatte sie ja ganz vergessen.
„willst du nicht lieber hier warten?", fragte Ronja so leise, dass man es kaum verstehen konnte. Jonathan ignorierte ihre frage und schlüpfte lässig in seine Schuhe. Ignorant.

Geistes abwesend lief Ronja neben Jonathan den weg entlang.
Sie dachte die ganze Zeit nach, konnte aber keinen Gedanken lang genug fassen um auf ihn einzugehen.
›war das ein Date?‹ bei dem Gedanken wurde ihr ganz warm. Doch sofort schüttelte sie ihren Kopf. ›mit so einem stinkmorchel!? Nein danke! Ich will doch kein Date mit dem!‹

Plötzlich Stoß sie etwas in die Seite.
„pass doch auf, dumme Kuh!", brülle ein Mädchen sie an.
Sie hatte lange blonde Haare und graublaue Augen. Drei weitere Mädchen standen daneben, die mindestens genau so beschissen in ihre Richtung stierten.

Gefallener EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt