Unruhige Träume

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»Ein eiskalte Schauer lief ihren Rücken runter. Sämtliche Haare stellten sich ihr zu berge.
Der weiche Stoff kratzte über die Gänsehaut. Es kitzelte.
Ihre Atmung wurde unregelmäßig. Die Luft gelang nur noch stoßweise in ihre Lunge und stach vor Schmerz.

Es war eng. Ständig merkte sie kurz druck an ihrem Körper. Es nervte, war dennoch sehr beruhigend. Langsam wurde es heiß, obwohl der erfrischende Wind über ihre Haut huschte. Er brachte ihre langen rostroten Wellen zum tanzen, wie die Sonnenstrahlen an einem wunderschönen Sonnenuntergang.. Einer Sonne, die trauerte, untergehen zu müssen. Dicke Tränen kullerten über ihre Backe und tropften in ihr Dekolleté. Sie hatte keine Kontrolle mehr über ihren Körper; War war hier los!?

›Wo bin ich?‹, fragte sich Ronja augenblicklich. Schlagartig riss sie Ihre Augen auf. Eine riesige Menschenmenge quetschte sich an einander vorbei. Sie waren alle altertümlich angezogen. Die Menschen hetzten von einem stand, der sich an den Seiten der Straße aufgebaut hatte, zum anderen.
Was war hier nur los!? Das war nicht ihre Heimat und erst recht nicht ihr Zeitalter!

Sofort drehte Ronja sich um. Der Dunkelblaue Stoff ihres langen Kleides wickelte sich um ihre Beine. Es war unglaublich heiß unter diesem Fummel.
Weit und breit war nichts als eine riesige Menschenmasse zu sehen.

„Verzeihung? Darf ich bitte mal raus!?", brüllte Ronja mit aller Kraft gegen die lauten Geräusche und Stimmen der anderen Passanten. Doch sie wusste nicht mal, wo hier 'draußen' sein sollte.

Und da sah sie ihre Gelegenheit. Schnell hastete sie hinter einem großen Mann hinterher, der anscheinend keine Anstanden machte, die anderen Menschen beiseite zu drücken. So würde Ronja schnell rauskommen. Falls der Mann nicht noch tiefer in die Fremde Menschenmenge lief...
Ein ziemlicher wasserdurchlässige Plan.
Doch ihr vage Plan wurde schnell vereitelt. Denn plötzlich packte sie jemand am Arm und zog sie gewaltvoll nach hinten.

„Mi Lady, folgen sie mir.", hauchte eine zarte beruhigende stimme direkt in ihr Ohr. Sie passte überhaupt nicht zu seinem Händedruck. Weder die Stimme, noch die gehobene Sprache. Doch Ronja hatte nicht die macht sich umzudrehen. Sie konnte nur auf den großen Mann starren, wessen weg sich nach und nach wieder mit Menschen füllte. Und schon fand sie sich in einer Gasse wieder.

„keine Angst. Ich bin ihr Beschützer.", ertönte diese eine Stimme wieder. Sie kam ihr bekannt vor. Doch zugleich sehr fremd. Ronja konnte sie nicht einordnen, ob er in diese Epoche gehörte oder in ihre.

„nennen sie mir ihren Namen!", krächzte Ronja mit aller Kraft.
„mein Name, Madam?" er lies sie los und Ronja drehte sich sofort um. Ein großer junge stand vor ihr. Er hatte seine braunen langen Haare zu einem kunstvollen Zopf gebunden und trug eine rote Seidenjacke. Er hob elegant seinen Arm vor den Körper und verbeugte sich vor ihr.

„Rubiel" er lächelte elegant.
Dann richtete er sich wieder auf und funkelte mit seinen tiefroten Augen Ronja an.
Diese stand nur sprachlos dar. Sie hatte noch nie jemanden mit roten Augen gesehen.. Bis jetzt.
„w-wieso mein Beschützer? Seit wann? Ich kenn dich nicht..", zitterte Ronja's Stimme. Sie war verwirrt. Sie wollte einen Schritt zurück setzen, trat allerdings auf ihr Kleid und fiel ungeschickt zu Boden.

„na weil dein jetztiger 'Beschützer' kein Beschützer ist! Nur ich... Ich bin dein verbündeter. Du gehörst zu mir."
Er lächelte nur lieblich, als sie zu Boden fiel.

›Meint er etwa Jonathan!?‹
„wir werden eins sein.", hauchte er.
Rubiel ging einen Schritt auf sie zu.
›aber ich will nicht! Was will der Typ da nur von mir!? Ich versteh ihn nicht! Ich will einfach nach Hause!‹ Ronja's Sehnsüchte nach Hause wurden großer. Denn auch diese Umgebung wurde immer heißer.
Nun ging der Junge in die Hocke und stützte sich auf ihren Schultern ab.
„es gibt da etwas was ich will! Und nur du kannst es mir geben." seine Augen leuchteten plötzlich auf. Langsam drückte er Ronja zu Boden. „und du wirst es mir auch geben!" sein Mund formte sich zu einem verschmitzten lächeln.
Irgendwie klang das nicht gerade verlockend. Egal, was es war, hatte Ronja nicht sonderlich viel Lust es ihm zu geben! Nebenbei stieg Panik in ihr auf, weil sie nicht wusste, was Rubiel mit ihr vor hatte.

Gefallener EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt