Entschlossen

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Alles fing wieder an zu kribbeln. Seine ganze Haut brannte auf ein mal und Jonathan presste Ronja noch enger an seinen pochenden Körper. Dieses Gefühl kannte er schon von den vorherigen Sprüchen! Diesen Energieschub, der damals durch seine Adern floss, könnte er nie vergessen! Dass er sich von Spruch zu Spruch immer lebendiger fühlte gab ihm Hoffnung! Hoffnung, auf ein Leben mit Ronja. Denn er wollte nichts anderes mehr, als an ihrer Seite sein, sie beschützen und für sie da sein.
Jonathan würde am liebsten jeden Abend, wenn Ronja einschlief neben ihr sitzen, sie liebevoll zudecken und dann neben ihr einschlafen. Am nächsten Tag wieder neben ihr aufzuwachen, sie beim schlafen zu beobachten, die sanft auf die Stirn küssen, das alles war das Highlight von allem! Er konnte sich nichts süßeres vorstellen, als wenn Ronja gerade aufwachte und ihn mit vom Schlaf tränenden treuen Augen ansah.
Nur ihr Lächeln konnte Jonathan aus den Tiefen der Verdammnis retten! Sie alleine rettete seine Seele vor dem vollkommenen verderben, das ihn bereits seit Jahren zerfraß.

Auf ein mal spürte Jonathan, wie schlapp der dünne Körper zwischen seinen Armen wurde. Ronja hing wie ein Sack in seinen Armen und hielt sich schwach an seinem Sweatshirt fest.
„es tut mir so leid, Mein kleiner Engel." Jonathan beugte sich vor und gab ihr ein sanften Kuss auf die Stirn. Ihre Haut brannte. Eindeutig Fieber!
„ohne mich wärst du jetzt nicht krank..." es schmerzte. Dieser Anblick schmerzte ihm einfach.
Und wenn er bedachte, weswegen es ihr so schlecht ging, würde sich  Jonathan am liebsten selber Ohrfeigen. Innerlich brodelte er vor Selbsthass. Schon wieder fühlte es sich an, als wenn er Platzen würde. So sehr verabscheute er sich selber. Denn er hatte seinem wertvollsten Schatz weh getan.

Plötzlich hörte er aber unverständliche Worte, die ihn aus seinem Hasswahn entrissen.
Ronja räusperte sich kurz und sprach erneut mit heiserer Stimme: „Ohne dich wär ich zwar nicht krank, aber auch nicht annähernd so glücklich!"
Die schloss ihre Augen, legte den Kopf in den Nacken und lächelte noch mal ganz leicht.
Und gleichzeitig ging Jonathans Herz auf.
Er hatte ihr so viel zu verdanken! Jetzt schuldete er ihr aber etwas.

Er legte Ronja auf das Sofa und deckte sie mit einer Wolldecke zu. Dann brachte er ein nasses Handtuch, dass er ihr vorsichtig auf die Stirn legte und ging in die Küche, um Tee zu kochen.
„immerhin fehlt nur noch ein Spruch..", dachte Jonathan laut und rechnete nicht mit einer Antwort, als plötzlich Gwendolyn sich zu Wort meldete.
„und der letzte Spruch, damit du Raufbold wieder zum Leben erweckt wirst und die Welt wieder unsicher machen kannst, kann sie nicht  ein mal machen. Sie ist als Mensch nicht in Stande einen solchen machtvollen Spruch zu sprechen!"
Verwirrt blickte er die kleine Fee an. „wie meinst du das? Das heißt,...
dass ich auf ewig dieser schäbige Engel bleiben werde!? Gefangen zwischen Leben und Tod????", Panik brodelte leicht auf.
„reg dich mal ab.." Gwendolyn verdrehte die Augen und half Jonathan, indem sie den Teebeutel in das Wasser steckte.
„ich sagte nur, dass sie das nicht machen kann."

„ja wer dann!?" aufgeregt tapste er auf der Stelle rum. „ich muss es wissen! Sag schon!! Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als, dass wir zusammen leben können.. Mir bleibt eben nur noch eine beschränkte Zeit hier.."

„das weiß ich wohl am besten.." sie setzte sich auf die Untertasse und ließ sich von Jonathan hoch heben.
„ich würde ja selbst von IHM geschickt, euch zu helfen. Ich weiß also alles.", lachte sie. „wie es begann, warum es so ist und zu guter letzt... Wie es enden wird."

du weißt es also!?" sofort packte er die fee am Kleid und zog sie in die Luft.
„sag mir, wie ich Ronja glücklich machen kann!!"
›mach ich die denn glücklich?‹ innerlich stockte er. ›Oder eher.. Kann ich sie überhaupt glücklich machen? Wird sie mit mir glücklich sein können? Vielleicht bin ich auch nur bestimmt um zu töten.. Und muss meine restliche unendliche Zeit bei Gott verbringen. Der Typ kann mich eh nicht leiden! Vielleicht lässt er mich ja deshalb diese Hölle durchfahren.‹

„lass mich runter!", fauchte die kleine Fee auf ein mal. Sie strampelte wild mit den Armen und Beinen. „sonst verrat ich es dir nie!"
Augenblicklich setzte er sie wieder ab und starrte sie erwartungsvoll an.

„was denn? Ich hab nicht gesagt, dass ich es dir verrate, wenn du mich runter lässt." Beleidigt drehte sie sich Weg. „außerdem bin ich mir nicht so sicher, ob du es überhaupt wert bist!"

Wie bitte waaaas!?", schrie Jonathan aus. Sofort drosselte er aber wieder seine Stimme: „ich hab es mir doch wirklich verdient! Ich bin durch die Hölle gerannt, um Ronja zu beschützen! Und wenn es jetzt nur an deiner stolzen Ader scheitert.. Dir schadet es ja nichts es mir zu sagen! Oder fällt dir dann dein beschissenes Zwergen-Krönchen ab!?" Jonathan brodelte vor Wut. Er konnte nicht verstehen, wieso Gwendolyn ihm nicht verraten wollte, wie er für immer bei Ronja bleiben konnte. Stattdessen stand sie auf der Arbeitsfläche, mit den Armen verschränkt und ihm den Rücken zugewandt. Konnte sie ihn etwa so wenig leiden!?
›Es würde sie ja wirklich nichts kosten, mir zu helfen!‹

Jonathan schnaubte genervt und nahm den Tee mit in das Wohnzimmer, wo Ronja immer noch tief und fest schlief. Zum Glück.
„ich wünschte, ich könnte dir diesen einen Wunsch erfüllen..", äußerte er sich leise.
Ronja's Wangen waren stark errötet. Es erinnerte ihn wieder an die kleine Ronja. Wie Sie freudig lächelte und ihre Wangen Knall rot Anliefen. Als sie klein war, hatte Ronja noch fast blonde Haare gehabt. So wie ihr Bruder und ihr Vater. Sie sah immer so unschuldig aus. Ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Erst mit der Zeit verfärbten sich ihre Haare rötlich. Eine unmögliche Farbe! Da war sich Jonathan sicher. Doch irgendwie machte es sie nur interessanter.
›Vielleicht hatte ihr Körper ja die ganze Zeit nach ihrer eigenen Ronja gesucht. Sie wollte nicht aussehen wie Maka. Sie wollte ihr eigenes Erscheinungsbild haben. Doch jetzt, wo Maka weg ist, auf ewig ruht. Jetzt sieht Ronja aus wie Maka. Lange braune Haare, kastanienbraune Augen, Bleiche Haus, ein paar Sommersprossen, eine kleine Stupsnase, dieser zierliche Körper.‹ Alles wies auf ihre Reinkarnation hin. Er strich ihr liebevoll eine verschwitzte Strände aus dem Gesicht und betrachtete ihre wohlgeformten Lippen. Ihr Kuss war das wärmste, was er je gespürt hatte. Augenblicklich wurde Jonathan sich wieder sicher. Er würde alles für sie geben.

„ehem...", räusperte sich etwas kleines hinter ihm. Er schreckte hoch und drehte sich sofort um.
„was.", antwortete er pampig und drehte sich wieder zurück.

„ich.. Ehm..", stotterte Gwendolyn.
„ich weiß nicht, wie ich das jetzt sagen soll, aber..."

[Stille]

„also.. Wegen dem Spruch.."

„weißt du was!? Halt einfach deine kleine Klappe. Wenn du zu stolz bist um dem Abschaum aller Engel zu helfen, gut. Vielleicht hab ich es ja wirklich nicht verdient-", sofort stand Jonathan auf und ballte die Hände zu Fäusten.
„Aber Ronja. Sie hat es verdient, dass sie glücklich wird." langsam lief Gwendolyn in sein Blickfeld. Und erschrak. Mit zutiefst gekränktem Blick starrte er sie an. Nein er durchbohrte sie mit seinen Blicken.
„wenn ich eben nicht Teil ihres Glückes bin, dann werde ich wohl gehen. Sobald ich hier alles in Ordnung gebracht hab, werde ich wieder weg sein. Ich hab noch einige Aufgaben, die ich so schnell wie möglich erledigen werde. Dann könnt ihr beide endlich glücklich werden.dann bist du mich los."

Er machte einen Schritt zurück und blickte aus dem Fenster. Draußen regnete es wieder wie in Strömen. „und im gegen Satz zu dir, bin ich nicht zu stolz und kann dich um etwas bitten. Ich bitte dich hiermit um deine Hilfe, während ich weg bin..."

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Hey ich möcht hier mal kurz Werbung für meine erste Kurzgeschichte machen ^_^ wäre super Nice, wenn ihr euch reinlesen würdet :) dauert vielleicht 10 min haha

Danke liebe Grüße ♡

Gefallener EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt