The King's Daughter

14.

Sophilia.

Noch immer brodelte die Wut in mir, wenn ich daran dachte, was dieser Pimpf gestern alles zu mir gesagt hatte. Die arme Kerensa musste sich beinahe den gesamten Nachmittag, sowie Abend meine Schimpftiraden anhören. Und auch wenn ihre Besänftigungsversuche nur lieb gemeint und süß waren, hatten sie mich immer weiter aufgeregt. Das Ende der Geschichte war dann, dass ich heulend und mich entschuldigend in ihren Armen gelegen hatte und nicht verstand, weshalb ich sie so angegangen war.

Kopfschüttelnd ließ ich mir von ihr helfen mich fertig zu machen. Heute sollte der Ausritt mit dem Prrinzen stattfinden, damit wir uns anschließend bei einem Picknick besser kennenlernen konnten. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie begeistert ich immer noch von der ganzen Sache war. Trotzdem versuchte ich gute Miene zum bösen Spiel zu machen, hielt den Kopf oben und setzte ein falsches Lächeln auf. Kerensa hatte mir heute früh noch mitgeteilt, dass Cayden und sie auch mitkämen...zumindest hatte ich so die Unterstützung meiner besten Freundin.

"Du wirst sehen, so schlimm kann es gar nicht werden! Du lernst ein bisschen Willam kennen und ich halte solange das Anhängsel davon ab euch irgendwie zu stören.", munterte Kerensa mich auf, befestigte die letzten Strähnen und stellte sich dann vor mich. "Und jetzt zieh nicht so ein Gesicht und versuch den Tag zu genießen. Ich bin ja dabei und pass auf dich auf!" Bei ihren letzten Worten zwinkerte sie mir zu und ich konnte ein Lachen nicht mehr unterdrücken. Sie war einfach die beste und ich konnte mich wirklich glücklich schätzen, sie meine Freundin nennen zu dürfen! "Was würde ich nur ohne dich machen?", seufzte ich übertrieben theatralisch. "Du würdest in deinem Schikimiki-Leben jämmerlich untergehen, dich zu Tode langweilen und als einsame, verbitterte Königsjungfer enden!" Sie lachte und nun musste auch ich aus vollem Herzen lachen. Spaßig stieß ich ihr in die Seite, stand dann auf und zog sie mit mir zur Tür. "Dann wollen wir den Prinzen und Mister Respektlos mal nicht weiter warten lassen!"

Immer noch vor uns hin lachend kamen wir schließlich am Stall an, wo schon Willam und Cayden auf uns warteten. Sie hatten jeweils zwei perfekt gestriegelte und gesattelte Pferde neben sich stehen und sahen uns verwundert entgegen. "Darf ich fragen, was die Damen so erheitert?", erklang die Stimme des Prinzen und seine Lippen zierte ebenfalls ein kleines Lächeln. "Nicht der Rede wert, eure Hoheit.", murmelte ich nur und knickste leicht. Kerensa tat es mir gleich und blieb einen Schritt hinter mir stehen. Schon immer hatte ich diese Regel verachtet, die besagte, dass Leute mit niederem Rang weiter hinten stehen mussten. Ich sagte es immer wieder zu Kerensa, doch sie meinte dann nur, dass sie zumindest vor anderen Leuten den Vorschriften folgen und sich an Regeln mir gegenüber halten müsse. Ich warf ihr einen kurzen Blick zu und sie verstand sofort. Zögerlich trat sie einen kleinen Schritt nach vorn, beobachtete genau, wie die beiden Herren darauf reagierten und stellte sich schließlich direkt neben mich.

Cayden zog leicht eine Augenbraue in die Höhe, doch Willam schien es wenig zu interessieren. Seine Augen klebten zwar förmlich an meiner Zofe, doch glaubte ich nicht, dass es an der Positionsänderung lag. Na das war doch mal interessant!

Als hätte er meine Gedanken gehört, richtete sich sein Blick sofort wieder auf mich. "Dieses Pferd wurde für Euch ausgesucht. Ich hoffe ihr seid zufrieden." Ich nickte kurz, ohne weiter auf genanntes Pferd zu achten und schaute dann zu Kerensa. Diese nickte mir kurz aufmunternd zu und lief zu einem der Pferde von Cayden. Tief einatmend stellte ich mich nun neben das für mich vorgesehene und stieg schließlich auf. Die Blicke, die mir Cayden die ganze Zeit über zuwarf ignorierte ich gekonnt. Der sollte heute bloß wagen einmal ein Wort an mich zu richten...

~*~

Wir ritten einige Zeit durch die Landschaft, das hieß Willam und ich nebeneinander voraus und Cayden und Kerensa hinter uns her. Keiner von uns redete ein Wot, ich, weil ich es nicht für nötig hielt ein Gespräch zu beginnen und Willam...keine Ahnung.