Teil 6

8 1 7
                                    

Ich bestand darauf die Hälfte der Rechnung zu bezahlen, doch Adam griff  sofort, nach dem der Kellner sie auf den Tisch gelegt hatte, nach ihr und legte einen 100 Euro Schein in das kleine Büchlein, in dem sich die Rechnung befand.

 "Nein komm schon, Adam! Lass mich bitte 50 Euro bezahlen! Das Restaurant ist so teuer und ich fühle mich so schlecht, dass du einfach so noch mehr Geld ausgibst! Die Flugtickets und das Hotel und alles war schon teuer genug la...", Ich konnte noch nicht mal zuende sprechen, da grinste er und versprach mir, ich könnte gleich das Eis bezahlen.

Somit verließen wir das Restaurant, stiegen ins Auto und fuhren in ein Eiscafe, das sich in der Nähe von meiner Wohnung befand.

"Lass mich raten", sprach Adam," du willst Kokosnuss und Schokolade."

"Das stimmt!", rief ich zu laut und die Menschen, die an uns auf der Straße vorbeigingen, schauten mich verwirrt an.

Wir schnappten uns das von mir bezahlte Eis und gingen an "The coffee shop" vorbei zu dem in der Nähe liegenden Park, in den wir ebenfalls unser erstes Date hatten.

Die Sonne schien immer noch obwohl es schon 20:00 Uhr war, wir gingen zwischen all den großen, alten Bäumen vorbei und Adam erzählte mir, dass er hier aufgewachsen ist und als er 16 war und eine Freundin hatte, seine Initialien und die von seiner Freundin in einen Baum eingeritzt hat. Er zeigte mir eine Birke und deutete mit seinem Zeigefinger auf die Kerbung in der Rinde: "A+E".

"Hieß sie etwa Eva?", scherzte ich und er erzählte mir, dass dies tatsächlich ihr Name war und, dass seine Freunde sich da eine ziemlich lange Zeit darüber lustig gemacht hätten.

"Und weißt du was ich gedacht habe?", fragte er und machte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck, während er nach oben in den Himmel schaute, "Ich dachte wirklich es sei irgendwie Schicksal. Ich dachte ein Adam und ein Eva müssten zusammen gehören. Ich bin nicht religiös und glaube nicht an diese Entstehungsgeschichte, aber trotzdem dachte ich wir waren für einander bestimmt."

Ich wusste nicht genau, wie ich antworten sollte, stattdessen nahm ich seine Hand und hielt sie fest, während wir weiter gingen und im Hintergrund Musik erklang.

Als die Sonne fast untergegangen war kamen wir an eine kleinen Band, die aus einem Keyboard, einer Gitarre, einer Flöte und einer Geige bestand, und die mitten in dem Park klassische Musik spielten.

"Wenn ich bitten darf.", sagte Adam und hielt seine Hand mit der Handfläche nach oben in meine Richtung. Er wollte mit mir tanzen und anstatt zuzugeben, dass ich nicht tanzen kann, ließ ich mich darauf ein. Wir bewegten uns langsam hin und her und seine rechte Hand lastete auf meiner Hüfte. Während wir tanzten, summte Adam leise mit, so, dass nur wir beide es hören konnten und sonst niemand anderes.

Es war schon beihnache dunkel, als ich mich beim Tanzen einpaarmal um mich selbst drehte und mir schwindelig wurde, doch Adam sah mich mit seinem fast schon starrenden Blick an und lächelte leicht, als hätte er was schöneres noch nie in seinem Leben gesehen.

Es war schon beihnache dunkel, als er mit seiner rechten Hand mir die Haare aus dem Gesicht strich und kurz darauf meine Wange streichelte.

Es war schon beihnache dunkel, als Adam mich küsste und ich es erwiderte.

78 SchritteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt