Teil 10

7 1 0
                                    

"Heute sind wir richtige Touristen. Wir setzen  uns Cappies auf, schnappen uns unsere Ruchsäcke und kaufen uns Tickets für den Hop-on-Hop-off- Bus.", schlug Adam beim Frühstück vor.

"Oki doki.", antowrtete ich und sippte an meinem warmen Kakao.


Um 8:00 Uhr saßen  wir, mit unseren Cappies und Rucksäcken, oben in unserem roten Doppeldeckerbus und hörten uns die Touristeninformationen an, die uns während der Fahrt erzählt wurden.

Die erste Station, an der wir ausstiegen war der Big Ben und, da wir heute "richtige Touristen" waren, war Adam der Meinung wir müssten "richtige Touristen- Fotos" mit dem Big Ben machen.

"Stell dich da hin und tu so als ob du ihn umarmen würdest!", befiel Adam mir.

Eine halbe Stunde und gefühlte 1000 Fotos später stiegen wir wieder in unseren Bus  und fuhren weiter zum London Eye.

"Big Ben, check!", rief Adam als er in den Bus einstieg und ich malte mit meinem Zeigefinger einen kleinen Hacken in die Luft.

Bei dem London Eye standen so viele Menschen an, dass wir zuerst überlegten, nicht hinzugehen, doch Adam hatte ein sehr überzeugendes Argument: "Was sind wir heute?", schrie er, als wäre er ein Basketball- Trainer und würde sein Team vor dem großen Spiel anfeuern wollen.

"Shh!", sagte ich und formte einen Fuchs mit meiner rechten Hand, so wie unsere Lehrerin es in der Grundschule gemacht hat, wenn sie wollte, dass wir leise sind.

"Nein, nicht shhh.", rief er immer noch laut,"Was sind wir?"

"Ein Team.", ich ließ es so klingen als wäre es eine Frage und keine Aussage.

"Nein, Touristen! Und was tun Touristen?", fragte er.

"Nicht anstehen.",  antwortete ich als wir uns an das Ende der Schlange anstellten.

Kurz herrschte unangenehme Stille zwischen uns, denn wir beide wussten, wir würden für die nächste Stunde in dieser Menschenmenge stehen und waren gezwungen miteinander zu reden.

Derjenige, der die Stille brach war Adam, der fragte:"Was ist das eigentlich hier?"

"Ganz viele Touristen, die einpaar Fotos von dem Riesenrad aus machen wolen.", scherzte ich und Adam schmunzelte.

"Du bist einer von ihnen heute!", er bewegte seinen Zeigefinger hin un her,"Nein, ich meine was ist das eigentlich zwischen uns. Ich dachte jetzt ist die perfekte Situation, um darüber zu reden."

"Wenn ich dich nicht mögen würde, würde ich nicht meine Zeit mit dir verschwenden. Ich suche mir gute Leute aus und das ist auch der Grund, weshalb ich nur gute Freunde habe. Ich mag dich und ich mag es mit dir Zeit zu verbringen. Du weißt, wer du bist und du bist klug und witzig und höflich und du bist anders. Klar ich kenne dich noch nicht gut genug, aber genau das möchte ich ändern. Ich möchte dich kennenlernen, weil du ein guter Mensch zu sein scheinst."

"Danke. Wirklich das bedeutet mir viel.", man konnte ihm ansehen, dass er überrascht und überwältigt war,"Ich möchte auch mehr Zeit mit dir verbringen, um dich kennenzulernen. Du weißt nicht wie dankbar ich bin, dass du mich hierhin mitgenommen hast."

"Du weißt nicht wie dankbar ich bin, dass du mir das hier geschenkt hast." Während ich das sagte, streckte ich meine Arme aus, um ihm zu zeigen, dass ich das hier ohne ihn nicht erlebt hätte.

"Ich mag dich.  Weitßt du was? In meinem Buch stand, dass jeder Mensch manipulierbar ist und, dass es für uns Menschen einfacher ist andere in ihrer Art und Weise nachzumachen und ihre Ziele und Wünsche zu kopieren, als man selbst zu sein. Doch du bist du selbst. "

"Das gleiche habe ich auch über dich gedacht, als wir uns das erste Mal getroffen haben. Und  das denke ich immer noch."

Wieder kehrte ein Moment der Ruhe ein, doch diesmal war die Ruhe angenehm. Es war die Ruhe, bevor wir uns küssten. Die Wartezeit ging vorbei wie im Flug.





78 SchritteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt