Der Traum

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Einige Stunden sind vergangen und ich liege auf dieser Couch in der Parallelwelt mit der Parallel Alina. Der lebendigen Alina. Ich nehme an, dass sie bereits tief und fest in ihrem Schlafzimmer schläft, aber ich kann kein Auge zu tun. Meine Gedanken fahren Achterbahn. Was genau ist das denn jetzt hier? wirklich eine Parallelwelt? Und wie habe ich es geschafft diese zu finden? Oder habe ich sie gar nicht gefunden, sondern sie mich? Ich habe schon wieder diese bohrenden Kopfschmerzen. Vielleicht trinke ich einen Schluck Wasser. Träge rolle ich mich von der Couch und gehe in Alinas Küche. Alles ist sehr ordentlich und akurat. Ich öffne den Kühlschrank und entdecke frische Milch. Ich greife nach der offenen Flasche und leere sie in einem Schluck. Das tat wirklich gut. "Können sie auch nicht schlafen?" Ich drehe mich erschrocken um und schüttle dann nur müde den Kopf. Alina kommt langsam auf mich zu. "Wissen sie was seltsam ist? Die letzten drei Wochen hatte ich jede Nacht den selben Traum. Ich saß in einem Auto auf dem Beifahrersitz und neben mir saß ein Mann. Ich fühle mich unwohl und glücklich zur gleichen Zeit. Im Traum weiß ich, dass dieser Mann mein Freund ist. Plötzlich taucht etwas vor uns auf, ich kann im Traum nicht erkennen was es ist, aber es gibt einen riesigen Knall. Eine starke Kraft schleudert mich aus dem Wagen, mich überkommt schreiende Panik und dann wird es kalt, eisig kalt. Zuletzt sehe ich nur noch schwarz und wache schweißgebadet auf!" Gebannt und panisch starre ich Alina an, doch sie scheint noch mehr sagen zu wollen: "Aber das erstaunlichste ist, der Mann der neben mir im Auto sitzt sind sie! Sie, Sam!"

Wenn ich vorher gedacht habe, panisch zu sein, so überkommt mich jetzt eine Welle von Panik, ein Tsunami, ein Sturm so heftig, dass er alles andere mit sich reißt. Ich bin unfähig zu sprechen. Unfähig zu handeln. Alles verschwimmt zu einem heilosen Durcheinander. Wie durch eine Wolke sehe ich Alina auf mich zukommen: "Sam?! Wer sind sie??" ich möchte ihr antworten, wirklich. Aber auf diese Frage weiß ich keine Antwort. Ich weiß wer ich bin. In meiner Welt. Nur hier? wer bin ich hier. Mit einer Hand fasst sie meine Schulter, ich sehe auf diese Hand und bin wie hypnotisiert. Was nun passiert, nehme ich leider zu spät wahr. Ihre andere Hand greift den Stiefel und mit einem Ruck entreißt sie ihn mir. Das "Nein!" erstickt in meiner Kehle und wieder ist alles schwarz.

Ein ohrenbetäubendes Schellen reißt mich aus meinem Koma. Ich bin nur kurz verdutzt und erkenne dann, dass es die Haustür ist. Ich scheine immer schneller aus diesem seltsamen Zustand zu erwachen. Dieses Mal erinnere ich mich nämlich gleich was war. Das Feld, Nacht, Alina, ihr Haus und ihr Traum. Warum musste sie mir nur diesen Stiefel weg nehmen. Verdammt. Ich blicke mich suchend um. Der Stiefel liegt schon wieder in derselben Ecke, wie beim letzten Mal. Am liebsten möchte ich gleich wieder danach fassen, aber die Türklingel fordert erbarmungslos meine Aufmerksamkeit. Ok, ok! Ich komme. Welches Arschloch auch immer da keine Ruhe geben will, wird es gleich mit mir zu tun bekommen. Als ich die Tür erreicht habe, betätige ich den Summer und warte. ich höre dass jemand die Stufen empor steigt und dann sehe ich: Harald!


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 17, 2016 ⏰

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