Kapitel 32 - "Er will dich!"

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Mit geschlossenen Augen lausche ich dem Treiben auf dem Flur. Seit der Entdeckung, dass der Wasserhahn sich gelöst hat und somit unkontrolliert Wasser in die Wohnung austritt herrscht reges Treiben im gesamten Haushalt.

Es hat gerade mal fünf Minuten gedauert, da ist auch schon Dylan eingetroffen. Sein Ankommen wurde mit dem lauten Knallen der Haustür, das war dann schon der zweite Knall der Tür an diesem Tag, deutlich. Lauthals nach Joanna rufend ist er die Treppe hoch gestürmt und nachdem er das Badezimmer und den überfluteten Flur gesehen hat, polterte er auch schon in den Keller.

Kurz darauf kamen auch Cameron und Owen an. Owen machte sich sofort daran zunächst einmal wichtige Gegenstände in höhere Position zu befördern, sodass diese nicht nass werden, während Cameron zu Dylan in den Keller geeilt ist, um den Haupthahn abzudrehen.

Joanna hat sich in der Zeit aus dem Haus geschlichen und ist losgefahren ihre neue Schildkröte abholen. Dawn und Atlanta haben in der Zeit damit begonnen wichtige Sachen für die Jungs in Koffer und Kisten zu packen, da davon auszugehen ist, dass wir vorerst nicht mehr hier bleiben, sondern irgendwo anders eine Unterkunft finden müssen.

Ich vernehme immer noch das Plätschern aus dem Badezimmer, woraus ich schließe das Cameron und Dylan immer noch nicht den Haupthahn abgedreht bekommen haben.

Dawn und Atlanta packen gerade einige Klamotten für Owen im Nachbarraum zusammen, schätze ich, da von neben an ihre Stimmen zu hören sind und dauernd irgendwelche Türen zu schlagen.

In der Ferne vernehme ich schwere, schnelle Schritte auf der Treppe und ertönt auch schon die wütende Stimme von Cameron: "So eine Scheiße und das auch noch im Winter. Wir haben es Dezember und können wahrscheinlich noch nicht mal Heilig Abend hier verbringen."

"Wir hätten sowieso mit den anderen bei Kylie und Kyle gefeiert. So dramatisch ist das jetzt nun auch nicht. Gut, dramatisch schon, aber wir überleben es", ertönt die erstaunlicherweise ruhige Stimme von Dylan. Die Tür von Owen's Zimmer wird geöffnet und dann läuft auch schon wieder wer durch die Pfütze. Der Flur ist mittlerweile schon ganz mit Wasser bedeckt und es ist nur eine Frage der Zeit bis das Wasser in die Schlafzimmer vordringt und die Treppe herunter ins Erdgeschoss tropft.

"Der Handwerker ist in zehn Minuten da", verkündet Dawn im Flur. Ich hab immer noch die Augen geschlossen und warte darauf zu erfahren wie es hier weitergeht.

"Was machen wir nun?", fragt Dylan.

"So schnell wie möglich hier raus." Ich höre neben dem Plätschern des Wassers im Badezimmer meinen eigenen Atem im Raum so leise ist es in diesem Haushalt.

"Cameron, das ist Wasser und kein Feuer", ertönt Owen'S mächtige Stimme und ich schlage die Augen auf. Ich höre wie Atlanta sich im Nachbarraum bewegt und dann wieder Schritte, die sich von mir entfernen.

"Na und. Meine Klamotten sind nass und mir ist kalt. Ich will hier einfach nur weg", ertönt wieder Cameron's Stimme. Ich hätte niemals gedacht, dass Cameron auch wütend sein kann. Bis jetzt hab ich ihn immer gut gelaunt gesehen und einen Spruch auf Lager, aber jetzt scheint es mir als wenn er nicht so recht weiß, was er davon halten soll.

"Ich würde euch ja anbieten bei uns zu bleiben, aber Ethans Eltern haben aktuell Verwandtschaft da und das Haus wäre dann zu voll", sagt Dawn entschuldigend. Die Jungs seufzen und wieder herrscht Stille zwischen ihnen.

"Es wird zwar eng und es ist noch nicht fertig eingerichtet, aber ich hab doch noch eine Zweitwohnung in der Stadt, wenn ich mal zu müde oder zu voll bin, um mich hinters Steuer zu setzten", sagt Dylan und schon kommt wieder etwas Leben in die Unterhaltung.

"Passen wir alle in deine Wohnung?", fragt Owen nun und Dylan antwortet sofort: "Klar. Ich hab allerdings nur ein Doppelbett und ein Sofa. Irgendeiner müsste von uns auf dem Boden schlafen."

By Your Side *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt