By Your Side *wird überarbeitet*

Kapitel 24 - "Von Überraschungen und Erkenntnissen."

Die Tür zwischen Zimmer und Badezimmer stand offen, sodass ich Owen im Spiegel beobachten konnte. Gerade zog er den Reißverschluss seiner Tasche zu und warf diese anschließend in den Schrank, bevor er damit begann seine Kleidung auf dem Sofa ordentlich zusammenzulegen. Den gesamten Tag haben Owen und ich im Fitnessstudio verbracht. Während ich auf der Bank saß und die Minihantel in der Hand hielt, damit nicht zu sehr auffiel, dass ich in Wahrheit Owen beobachtete wechselte er ständig die Geräte. Er begann mit dem Laufband, dann war er auf dem Fahrrad, dann hat er Gewichte gestemmt, Sit ups gemacht und und und. Ich hab die ganze Zeit seine Muskeln beobachtet, die sich zunächst immer angespannt und dann wieder entspannt haben. Selbst als er geschwitzt hat, sah er noch verdammt gut aus und das ist während unseres Aufenthaltes nicht nur mir aufgefallen. Owen hat während des Trainings einen kleinen Fanclub erhalten und aus irgendwelchen Quellen wissen die, wo er in diesem Hotel wohnt. Jedes Mal wenn sich unsere Zimmertür öffnet, öffnen sich zufälligerweise auch die Nachbartüren. Es ist echt komisch und schon irgendwie wirklich unheimlich.

Owen ignoriert das immer gekonnt, aber ich finde das sehr unheimlich.

Ich sehe im Spiegel mein Spiegelbild an, während ich meine Haare zu einem Pferdeschwanz binde. Bin ich eigentlich Owens Typ? Steht er mehr auf blond? Oder auf schwarze Haare? Warum frage ich mich sowas überhaupt?

"Camy?", ertönt es plötzlich von der Seite und ich drehe mein Kopf in Richtung Zimmer. Owen steht nun in der Tür und beobachtet mich, wobei er sich mit der Schulter anlehnt und die Arme vor der Brust verkreuzt.

"Ja?" Ich lege meine Bürste beiseite und sehe ihn fragend an.

"Ich weiß eigentlich sollte wir gleich mit den anderen Abendbrot essen, aber ich möchte dir erst etwas zeigen und vielleicht möchtest du ja mitkommen, dann gehen wir danach etwas essen." Überrascht sehe ich ihn an und denke darüber nach, was er mir zeigen möchte.

Nach einem kurzen Moment nicke ich und er lächelt mir zu, wobei er sich von der Tür abstößt.

"Perfekt. Wir müssen aber dann jetzt los, weil die warten nicht ewig", verkündet er und dreht sich um, um nach seiner Jacke zu greifen. Ich schalte das Licht im Badezimmer aus und folge ihm, wobei ich mich frage, wovon er eigentlich gerade spricht.

"Owen, was ist es?", versuche ich es und er bleibt stehen, um sich zu mir umzudrehen.

"Wenn ich es dir verrate, dann ist es ja keine Überraschung mehr", lächelt er und ich sehe ihn schmollend an. Zumindest habe ich es versucht. Wortlos ziehe ich meine Jacke an und verlasse zusammen mit Owen das Hotelzimmer. Erwartungsgemäß öffnen sich wieder die Türen neben unserem Zimmer und die Mädchen aus dem Fitnessstudio in verschiedensten Kleidungsstücken aus dem Raum. Sie haben sich alle rausgeputzt und ich mustere sie alle. Plötzlich packt mich Owen am Ellenbogen, drängelt sich an einer Brünetten vorbei und wir gehen auf den Fahrstuhl zu.

Er betätigt den Knopf und kurz darauf sind wir auf dem Weg in die Lobby. Owen lächelt breit und ich platze förmlich vor Aufregung und Neugierde. Ich möchte unbedingt wissen, was das ist, was er mir zeigen möchte.

Die Tür des Fahrstuhls öffnet sich und ich sehe mich neugierig um, kann aber nichts entdecken, was ich nicht schon gesehen habe. Ich werfe Owen einen fragenden Blick über die Schulter zu und sein Lächeln wird immer breiter.

"Es steht draußen auf der Straße, aber du sollst erstmal nicht schauen", sagt er, wobei er seinen Schal vom Hals löst und mir die Augen verbindet, nachdem wir den Fahrstuhl verlassen haben. Mein Herz schlägt nun noch schneller und beiße mir auf die Unterlippe. Am liebsten würde ich den Schal wieder abnehmen, aber dann wäre der Überraschungsmoment zerstört.

Nervös lasse ich mich von Owen durch die Lobby nach draußen führen. Das wir draußen sind, bemerke ich, als es plötzlich kalt wird.

Mein Herz schlägt ganz schnell und ich versuche angestrengt irgendetwas durch meine anderen Sinnesorgane wahrzunehmen, aber vergeblich.