Kapitel 34 - "Unverhofft kommt oft."

4.4K 271 10
                                    

Das Gefühl einer Hand, die über meine Wange streicht, weckte mich. Ich öffne meine Augen ein wenig und sehe noch verschlafen die Person an, die sich neben mich aufs Sofa gesetzt hat und mich nun ansieht.

"Guten Morgen", ertönt Owens raue Morgenstimme und ich schließe müde wieder die Augen, wobei ich gleichzeitig ein Gähnen zu unterdrücken versuche. Noch im Halbschlaf greife ich nach der Decke, muss jedoch feststellen, dass diese nicht mehr da ist, wo sie hätte sein sollen.

Wieder öffne ich die Augen und sehe an mir herab, nur um zu erkennen, dass ich die Decke vom Sofa geworfen haben muss.

"Camy, es ist elf Uhr und die Jungs wollen einige Möbel aufbauen", sagt Owen in einem sanften Tonfall und ich nicke. Ich streiche mir gähnen über das Gesicht, strecke mich soweit es auf diesem Sofa möglich ist und setze mich dann auf.

Owen und mein Gesicht trennen wieder nur einige Centimeter. Ich erwidere seinen eindringlichen Blick und die tausend Schmetterlinge in meinem Bauch machen sich wieder bemerkbar.

"Ihr Turteltauben, wir wissen ihr wollt am Liebsten einfach nur alleine sein und Liebkosungen austauschen, aber wir müssen unser vorübergehendes Heim einrichten", ertönt Dylans Stimme aus der Küche und ich wende meinen Blick von Owen ab, um in diese Richtung zu sehen. Tatsachlich stehen vor der Küche noch mehr Kartons als gestern und auch mehrere Sofateile.

Ich muss wieder gähnen und halte mir eine Hand vor den Mund, bevor ich zu Owen sehe.

"Auf einer Skala von eins bis zehn. Wie müde bist du?", fragt er und nachdem ich einige Sekunden drüber nachgedacht habe, antworte ich ehrlich: "Neun."

Owen erhebt sich und noch bevor ich so richtig erfassen kann, was passiert hebt er mich schon hoch und trägt mich in Richtung Küche. Ich lege meine Arme um seinen Hals und schmiege mich an seine muskulöse Schulter. Ich spüre wie sich sein Oberkörper hebt und senkt und beobachte derweil sein Gesicht.

Wieder fallen mir diese unglaublich schönen Augen mit den langen Wimpern auf. Ich hab in meinem Leben noch nie einen solch schönen Mann gesehen. Gut, dass ist vielleicht etwas übertrieben. Schöner Männer waren schon dabei, aber noch nie hat mich einer derartig in seinen Bann gezogen wie Owen.

"Guten Morgen, Camy", ertönt Camerons fröhliche Stimme und ich wende meinen Blick von Owen ab. Cameron sitzt neben Dylan an einem hölzernen Tisch und trinkt einen Kaffee. Ich lasse meinen Blick wieder durch die Küche wandern. Dieses Mal fokosiere ich die Einrichtung als die atemberaubende Aussicht. Bei Dylans Küche handelt es sich um einen roten Schrank mit einer pinken Arbeitsplatte, zwischen all diesen Schränken steht ein weißer, riesiger Kühlschrank und ein weißer Herd. Aber auch wenn diese Küchengeräte weiß sind so dominiert dieses Pink und ich frage mich, wie das gestern übersehen konnte.

"Morgen, Cam", sage ich noch immer irritiert von dieser weiblichen Einrichtung. Wieso kauft sich Dylan eine pinke Kücheneinrichtung? Selbst ich würde das nicht tun und ich frage mich allgemein, welches Mädchen eine rosane Küche haben möchte?

"Dylan hat sich in der Farbe vertan und konnte den Kauf nicht mehr rückgängig machen", flüstert mir Owen ins Ohr und ich sehe ihn überrascht an. Als hätte er meine Gedanken gelesen.

"Ich kann dich hören und mach dich nicht drüber lustig. Du weißt gar nicht wie sehr das am Ego kratzt, wenn du abends wen mit nachhause nimmst und dann morgens von Lachern wach wirst, weil deine Liebschaft deine Küche entdeckt hat", murrt Dylan und sieht nun gar nicht mehr glücklich aus. Ich betrachte Dylan und Cameron genauer. Sie tragen beide gemütlich aussehende Jogginghosen und T-Shirts, die die muskulösen Arme betonen. Erst jetzt fällt mir auf wie warm es hier drinn eigentlich ist.

By Your Side *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt