Kapitel 15 - "Ankunft."

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"Da wären wir", verkündet Cameron und fährt mit mäßiger Geschwindigkeit an ein Hotel ran. Vor dem Hotel stoppt er das Auto und schaltet den Motor aus.
Bei dem Hotel handelt es sich um ein schwarzes, mehrstöckiges Gebäude. Von Außen sieht es aus als würde es nur aus Glas bestehen. Es sieht halt aus wie eins dieser klassischen Hochhäuser in der Stadt. Vor dem Hotel zur Straße hin liegt ein großer roter Teppich, welcher von einem Schirm vor dem Wetter geschützt wird. An jedem Pfeiler des Schirms steht ein Hoteljunge, der kaum älter als ich zu sein scheint.
Ich bemerke wie mir Cole einen Blick über die Schulter zuwirft, bevor er die Tür auf der Beifahrerseite öffnet und aus dem Auto steigt. Stumm bleibe ich auf meinem Platz auf der Rückbank sitzen und erwidere den Blick, den mir Cameron in diesem Moment vom Fahrersitz aus im Rückspiegel zuwirft.

"Das wird schon. Lass den Kopf nicht hängen. Wir arbeiten alle dran." Er nickt mir noch kurz zu, bevor er ebenfalls aussteigt und mir schließlich die Tür öffnet. Ich steige aus seinem Auto aus und werfe einen Blick auf das Auto hinter dem unseren.
Owen steigt gerade aus seinem schwarzen Sportwagen aus und wirft mir einen flüchtigen Blick zu.

"Hier", ertönt es plötzlich neben mir und Cole drückt mir den Griff meines Koffers in die Hand, bevor er an mir vorbei in das Hotel eilt. Betreten schaue ich ihm hinterher. Was soll ich beziehungsweise was kann ich machen, damit er wieder der liebe- und verständnisvolle Bruder wird wie er einst einmal war? Offensichtlich hat Amerika ihm nicht gut getan.

"Ich geh ihm nach und schau mal was los ist. Kann ich dich mit Owen allein lassen?", fragt mich Cameron, der plötzlich neben mir auftaucht. Ich nicke lediglich kurz angebunden und schon eilt er mit dem Koffer im Schlepptau hinter Cole hinterher ins Hotel. Hinter mir vernehme ich das Geräusch des Motors und als ich einen Blick über die Schulter werfe, stelle ich fest, dass sich Camerons Auto entfernt.
Des Weiteren fällt mir auf das Owen auf mich zu kommt und mir einen mitleidsvollen Blick zuwirft.

"Frauen sind viel hübscher, wenn sie lächeln und dein trauriger Gesichtsausdruck stimmt mich nicht gerade glücklich." Ich sehe zu Owen auf, der mir den Griff meines Koffers aus der Hand nimmt und mir ein aufmunterndes Lächeln schenkt. Nach Lächeln ist mir nicht gerade zu mute und so schüttle ich traurig den Kopf.
Dylan läuft von hinten wortlos an uns vorbei und schon eine Sekunde später ist er wie Cole und Cameron bereits im Hotel verschwunden. Owen ist stehengeblieben und hat sich mittlerweile ganz zu mir umgedreht.

"Ich mag es nicht, wenn Frauen so traurig dreinschauen. Am liebsten würde ich jetzt Dawn anrufen, aber bis die da ist, ist eine Ewigkeit vergangen", murmelt er und ich hebe wieder meinen Blick. Seine Schwester? Ich runzle die Stirn und sehe einen Baum an der gegenüberliegenden Straßenseite an.

"Meine Schwester ist so alt wie du. Ich meine von den anderen gehört zu haben, dass du ihr bereits einmal begegnet bist. Sie war mit Ethan zu Besuch", erklärt er und da fällt es mir wieder ein. An meinem ersten Tag im Haus bei den Jungs kam dieses schwarzhaarige Mädchen mit diesem ebenso schwarzhaarigen Freund namens Ethan vorbei. Als ich sie gesehen hab, war ich nicht gerade freundlich und zusätzlich noch etwas neidisch auf ihre Rundungen.

Ich betrachte Owen nun genauer und erkenne erst jetzt fällt mir die Ähnlichkeit zwischen den beiden auf. Sie haben dieselben freundlichen, intelligenten Augen und dieselbe Nase. Wenn ich mir das Mädchen mit härteren, maskulinen Zügen vorstelle, dann wären sie und Owen identisch.
Eine solche Ähnlichkeit besteht zwischen Owen und mir nicht. Cole hat kastanienbraunes Haar, wohin gegen meine ein Orang aufweisen. Cole kommt mehr nach unserem Dad und ich hab die Gesichtszüge meiner Mutter geerbt.

"Wie hast du eigentlich Owen kennengelernt?", frage ich ihn wie aus dem nichts. Wir betreten gerade edle Lobby des Hotels. Der Boden ist aus weißen Marmor und die Wände sind schlicht weiß. An einer Wand stehen mehrere Sofen und Pflanzen zur Zierde. An den Wänden hängen schwarzweiß Fotographien, die Menschen, Gebäude und die Stadt zeigen - zumindest schätze ich, dass es die Stadt ist.
Die Lobby ist gut besucht. Auf einem Sofa sitzt eine Gruppe Männer in eleganten schwarzen Anzügen und eine junge Frau hat es sich an einer Sofagruppe mit einer Zeitschrift in der Hand gemütlich gemacht. Vor ihr steht ein Kaffee und gelegentlich nimmt sie einen Schluck davon, bevor sie die Tasse wieder abstellt und ihre Zeitschrift weiterliest.
Mein Blick bleibt an der Rezeption hängen, wo ein junger Mann und ein junges Mädchen stehen. Sie tragen beide weiße Blusen, darüber ein schwarzes Jackett und eine rote Krawatte, welche bei dem Mann wesentlich länger ist als bei dem Mädchen. Das Mädchen erinnert mich an die Stewardess aus dem Flugzeug, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich diese hier antreffe.

"Ich hab Owen kennengelernt, als ich hierhergekommen bin, weil ich meiner Schwester etwas ausrichten wollte", erzählt er und irgendetwas in seiner Stimme lässt mich stutzen. Er klingt, als hätte ich ein Thema angesprochen über das er nicht gerne redet.
Stirnrunzelnd werfe ich ihm einen Blick aus dem Augenwinkel zu. Soll ich weiter nachhaken oder es bei dieser Aussage belassen?

"Mr Hilton und Mrs Carter, nehme ich an", ertönt plötzlich die süße Stimme der Rezeptionistin, die bei näherer Betrachtung gar nicht mehr so aussieht wie die arrogante, unfreundliche Stewardess. Wenn sie optisch einander doch nicht ähneln, so ist ihr Blick den sie mir in diesem Moment zuwirft derselbe. Ich kann mir einen Seufzer und ein genervtes Augenrollen nicht verkneifen, welches Owen wohl ebenfalls nicht entgangen zu sein scheint.

"Richtig", antwortet er sofort und sie händigt ohne ein weiteres Kommentar die Zimmerschlüssel aus.

"Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt", sagt sie an Owen gewannt und wirft mir dann noch einen wütenden Blick zu. Owen nimmt die beiden Schlüssel, reicht sie mir und sieht mich dann einen Moment an.

"Vielleicht erzähle ich dir das Mal, wenn wir irgendwo Ruhe und nicht von so vielen Menschen umgeben sind. Das ist nämlich ein Thema, das bespricht man nicht zwischen Tür und Angeln." Nickend folge ich ihm zu den Fahrstühlen und drücke dann die '7'.
Im Fahrstuhl ertönt diese klassische nervige Wartemusik und ich beiße mir nervös auf die Lippen. Irgendwie bin ich auch gerade wieder total müde und das obwohl wir es gerade mal 14 Uhr haben.

Kurz darauf ertönt ein Ping und die Fahrstuhltüren öffnen sich. Ich trete hinaus und werfe einen Blick in jede Richtung, um zu schauen, wohin wir gehen müssen. Owen hat die Zimmernummer 12 und ich 11.
Ich stelle fest, dass sich die Räume von 06 - 11 sich links befinden und drehe mich somit zu Owen um, der meinen Koffer neben mich abstellt.

"Ok. Vielleicht sehen wir uns später. Mein Zimmer befindet sich dort", sage ich und deute auf den linken Flur. Er wirft einen Blick über meine Schulter hinweg und nickt, wobei er nach der Schlüsselkarte greift, welche ich ihm reiche.

"Ich dachte, du würdest mit mir und den Jungs eine kleine Tour durch das Hotel machen. Wir wollten uns eigentlich um 15 Uhr unten treffen, um mal zu schauen, was das Hotel alles so bietet."

"Wirklich nett, aber ich bin müde und denke mal, dass ich mich hinlege und etwas schlafe. Wir sehen uns dann zum Abendessen?", frage ich ihn und er nickt, wobei er nach dem Griff seines Koffers greift.

"Gut, dann bis dann. Wir schreiben dir, wann wir dich abholen." Ich nicke ihm noch einmal zu und greife dann ebenfalls nach meinem Koffer, um mich auf den Weg zu meinem Zimmer zu machen. Ich packe später meinen Koffer aus. Erstmal schlaf ich eine Runde und dann muss ich dringend mit Lacey telefonieren.

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Hallo ihr Lieben,

Ich hoffe euch hat dieses kleine Kapitel gefallen und es tut mir wirklich leid, dass so wenig von mir kommt, aber ich muss nochmal echt viel für die Schule machen.

Vielen Dank für die Votes und Kommentare.
Ich wünsch euch eine schöne Woche und genießt das Wetter! :)

By Your Side *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt