~Kapitel 15~

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Logan P.o.V

Sie gehört mir! Der Gedanke, dass ein anderer meine Mate anfasst oder auch nur ansieht, macht mich rasend. Als ich gehört habe, wie dieser Wurm sie gefragt hat, ob sie mit ihm ausgehen würde, wäre ich fast an die Decke meines Autos gegangen. Was bildet der sich eigentlich ein? Als wenn er jemals eine Chance hätte! Sie ist meine Mate, MEINE!
Gestresst fahre ich mir mit der Hand durch die Haare und sehe nach vorn, um ihrem Blick auszuweichen. Ich hätte nie gedacht, dass es einmal so kommt, aber sie hat es tatsächlich geschafft, mich innerhalb einer Woche um ihren Finger zu wickeln. Ich bin immernoch der Meinung, dass sie zu jung und unerfahren ist, mit mir gemeinsam das Rudel zu führen, aber die anderen Aufgaben einer Luna meistert sie hervorragend und ist auch bei allen beliebt.
Doch abgesehen davon kann ich mich ihrem Einfluss nicht länger entziehen. Am Anfang hat es gut geklappt, mich von ihr fern zu halten, aber jetzt nachdem ich sie kennengelernt habe, bin ich ihr nahezu verfallen. Ich wusste doch genau, dass es besser wäre von ihr fern zu bleiben. Sie verdreht mir nur den Kopf und lässt mich nicht mehr klar denken. Ziemlich unpraktisch für einen Alpha, der sein Rudel beschützen muss. Aber jetzt ist es passiert und ich kann nichts mehr dagegen tun. Will ich ehrlich gesagt auch gar nicht mehr.
Ich habe sie gesehen, wie sie die Schule verlassen hat...mit diesem Affen. Sie hat gelächelt. Frei und unbeschwert. Es stand ihr gut und ich muss sagen, ich liebe dieses Lächeln an ihr. Aber es war nicht für mich bestimmt, sondern für diesen Kerl. Ich habe es bis jetzt noch nie wirklich an ihr gesehen, nur so etwas in der Art, als sie mit den Kindern gespielt hat. Und dann als ich es endlich einmal zu sehen bekomme, muss ich merken, dass sie es einem anderen schenkt.
In diesem Moment wäre ich wirklich fast aus dem Wagen gesprungen und hätte ihm den Kopf abgerissen. Etwas beruhigender war es dann den Schock auf seinem Gesicht zu sehen, als ich ihm sagte, sie wäre meine Freundin. Innerlich habe ich höhnisch und siegessicher gegrinst und als ich sie dann noch in den Arm genommen habe, habe ich eine tiefe Zufriedenheit gespürt. Sie beruhigt mich. Auch eine Eigenschaft, die ich an ihr liebe.
"Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich einem anderen gehören würde?", ihre süße Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Ich wende ihr wieder mein Gesicht zu und sehe sie an.
"Weil...", ich bin immernoch wütend und knurre nahezu. Ich springe aus dem Auto und laufe hinüber zu ihrer Seite. Schwungvoll öffne ich die Beifahrertür, ziehe sie aus dem Wagen und drücke sie anschließend dagegen. "...du ihn angelächelt hast, wie du es bei mir noch nie getan hast und du fast zugesagt hättest mit ihm auszugehen."
Sie sieht mich mit großen geweideten Augen an. Ich glaube Schock, ein bisschen Angst und so etwas wie Erkenntnis in ihren Augen zu lesen. Nach dieser Enthüllung schweigen wir, sehen uns nur an. Mir fällt auf wie nahe wir uns sind. Unsere Gesichter sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Mein Blick wandert zu ihren Lippen. Sie sehen so schön weich aus. In den letzten Tagen habe ich mir oft gewünscht, sie einmal auf den meinen zu spüren.
Ich kann mich gegen den Drang, sie zu küssen, nicht mehr länger wehren und drücke fordernd meine Lippen auf ihre. Sie sind tatsächlich unglaublich weich und passen perfekt auf meine. Ich höre, wie sie überrascht aufkeucht, sich dann aber ganz langsam entspannt und den Kuss erwidert. Mein Griff um ihre Arme wird lockerer und statt sie an das Auto zu drücken, ziehe ich sie nahe an mich. Vorsichtig legt sie ihre Arme um meinen Nacken und schmiegt sich enger in meine Arme.
So eng umschlungen, stehen wir am Straßenrand und ich schaffe es nicht, mich von ihr zu lösen. Will ich auch gar nicht. Dafür schmeckt sie einfach viel zu gut und ich habe schon zu lange auf diesen Moment gewartet.
Schweratmend lösen wir uns schließlich voneinander und sehen uns atemlos an. Nach einigen Augenblicken normalisiert sich unsere Atmung wieder und ich lasse meine Mate langsam wieder los.
"Ich glaube wir sollten dann auch langsam weiter", ich kratze mich nervös am Nacken. Mir ist es schleierhaft, wie sie jetzt reagieren wird und ob sie mir überhaupt noch in die Augen sehen kann. Zu meiner Überraschung setzt sie sich einfach wieder in den Wagen und ich schließe die Tür, bevor ich mich selbst wieder hinters Steuer setze und das Auto zurück auf die Straße manövriere.
Wir fahren fünf Minuten in völliger Stille, dann unterbreche ich unser Schweigen.
"Willst du was essen gehen?" Die Idee kommt eigentlich von Jason. Er hat vorgeschlagen, dass ich Amy von der Schule abhole und danach schön mit ihr essen gehe. Was soll ich sagen? Ich bin eben nicht so gut in diesem romantischen Zeugs. Manchmal wäre ich ohne Jason wirklich aufgeschmissen.
"Ehm...klar gerne. Wieso nicht?", aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sie mir ein kleines Lächeln schenkt. Damit ist das Eis dann wohl gebrochen. Sie wird mir nicht den Hals umdrehen oder mich als kranken Psychopathen abstempeln.
Wesentlich entspannter als zuvor fahre ich weiter die Hauptstraße entlang, bis wir an einem kleinen Diner vorbei kommen. Ich halte auf dem Parkplatz, steige aus und laufe zur Beifahrerseite, um Amy ganz gentlemanlike die Tür auf zu halten.
Drinnen suchen wir uns einen Tisch und zu unserem Glück ist fast nichts los.
Eine Kellnerin kommt vorbei und gibt uns jeweils eine Karte. Danach nimmt sie schon mal unseren Getränkewunsch auf. Ohne sie zu beachten bestelle ich mir eine Cola und schaue weiter zu Amy. Sie wirft der Kellnerin einen seltsamen Blick zu, als diese geht. Aber ich kümmere mich nicht weiter darum.
"Wieso hast du zu Eric gesagt, dass ich deine Freundin wäre?", sie schenkt mir wieder ihre volle Aufmerksamkeit. Erst muss ich überlegen, wer Eric ist, aber dafür kommt ja nur einer in Frage. Wenigstens kenne ich jetzt seinen Namen.
Bevor ich antworten kann, kommt auch schon die Kellnerin mit unseren Getränken und will unsere Bestellung aufnehmen. Ich bestelle einen Burger mit Pommes und Amy nimmt Spaghetti Bolognese.
"Wirklich? Wir sind in einem Diner und du bestellst Spaghetti?", ich sehe sie amüsiert an.
"Was denn?", sie sieht mich an, als hätte sie meine Frage nicht verstanden. "Nudeln sind das Beste was es gibt! Und lenk nicht von meiner Frage ab." Ich seufze ergeben.
"Du bist meine Mate", beginne ich zu erklären. "Das ist fast das selbe als wenn du meine Freundin bist. Also ich sehe da zumindest keinen großen Unterschied."
"Vor ein paar Tagen kam es aber nicht wirklich so rüber, als wolltest du mit mir in einer Beziehung leben." Sie sieht mich leicht abschätzend an. Da hat sie recht.
"Weißt du...es könnte sein, dass ich meine Meinung dazu in den letzten Tagen geändert habe."
"Achja?"
"Ja", ich greife über den Tisch hinweg nach ihrer Hand und sehe sie dabei weiterhin an. Ihre Hand ist wunderbar weich und meinen Arm durchläuft ein wohliges Prickeln.
"Also...." Sie sieht mich zögernd an, so als würde sie sich nicht trauen ihren Satz zu ende zu bringen.
"Also was?", harke ich nach.
"Also...sind wir....ein Paar?" Ihre Wangen färben sich rot und sie senkt ein wenig verlegen den Kopf. Irgendwie ist das süß.
"Wenn du das willst, sehr gerne." Ich lächle und sehe wie sie ganz leicht nickt. Mit dem Daumen streichle ich leicht über ihre Fingerknöchel.
Wir schauen uns noch länger so an, aber dann unterbricht uns die Kellnerin, als sie mit unserem Essen kommt. Wieder sehe ich diesen Blick bei Amy und zum ersten Mal schenke ich unserer Kellnerin meine Aufmerksamkeit. Als ich sie ansehe werden ihre Wangen leicht rot und sie lächelt schüchtern. Sie stellt unser Essen ab, sieht mich nocheinmal lächelnd an und geht dann zurück zur Theke mit einem versuchten sexy Hüftschwung.
Amys Blick ist für einen Moment nahezu vernichtend und ich bin mir sicher, wenn Blicke töten könnten, wäre die Kellnerin nur noch ein Häufchen Asche. Ist sie etwa eifersüchtig?
Wir beginnen zu essen und es schmeckt wirklich gut.
"Scheint als wäre ich nicht der einzige, der eifersüchtig reagiert", erwähne ich wie beiläufig. Erst sieht sie mich geschockt und überrascht an, dann werden ihre Wangen rot. Wie süß.
Ich greife wieder nach ihrer Hand und sorge dafür das die Kellnerin uns sieht als ich mich über den Tisch beuge und Amy küsse. Als wäre nichts passiert lehne ich mich wieder zurück und esse weiter.
"Schmeckt es dir?", erkundige ich mich.
"Jaa...sehr gut. Danke." Sie scheint bemerkt zu haben, was ich getan habe und lächelt mich an. In einem Moment, in dem sie glaubt ich sehe sie nicht an, wirft sie der Kellnerin einen siegessicheren Blick zu. Innerlich muss ich lachen.
Als wir fertig gegessen haben, bezahle ich für uns und wir verlassen gemeinsam das Diner. Auf dem Weg zum Wagen nehme ich ihre Hand und verschränke unsere Finger miteinander.
Die Fahrt nach Hause verläuft im behaglichen Schweigen und jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. Ich erinnere mich an etwas, was Amy zu mir gesagt hat, nachdem ich sie von der Schule abgeholt habe. Als ob ich mich in einen anderen verlieben könnte. Bedeutet das, dass sie in mich verliebt ist?
Über diese Frage grüble ich noch den ganzen Tag nach.

OMG!! Ich danke euch allen sooooooo sehr für über 16k Reads😊😍😘 Ihr seit echt einfach die besten!!❤
Uunnndddd Alpha's Mate war diese Woche auf Platz 14 in der Kategorie Werwolf😍
Deshalb gibt es als Dankeschön (und als eine Art kleines Special) dieses Wochenende zwei Kapitel😊 Morgen kommt dann das nächste.
Ich hoffe ich kann euch damit eine kleine Freude bereiten😊
Man liest sich im nächsten Kapi😉

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