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Kiba Inuzuka.
Ein aufbrausender Junge mit einem lauten Organ und dem Hang, seine Gegner zu unterschätzen. So hat Sasuke ihn zuerst kennen gelernt. Viel hat sich mit den Jahren nicht verändert.
Er ist noch immer leicht zu reizen und manchmal unerträglich laut, doch sein Geruchssinn und der seines Hundes Akamaru sind unübertroffen. Und genau diesen muss der jüngere der Uchiha-Brüder sich jetzt zu Nutze machen.
Leise winselt der weiße Hund neben dem braunhaarigen Mann, als die beiden Sasuke durch das Uchiha-Viertel folgen.
"Ich weiß, Akamaru. Dieser Ort stinkt...", flüstert Kiba leise.
Nach Blut und Tod...
Nach Unheil und Verderben...
Und...Blumen? Blinzelnd betrachtet der Mann das Blumenbeet, an dem Sasuke ihn vorbei führt.
Das ist...interessant.
"Wir sind gleich da.", lässt der Uchiha ihn wissen.
Ungeduldig bläht Kiba die Wangen auf und versenkt seine Hände in den Taschen seiner Hose. Er ist gestern erst spät von einer Mission zurück gekehrt und müde. Sasuke vor seiner Tür stehen zu sehen, hat den Inuzuka sehr überrascht. Das Verhältnis zwischen den beiden war noch nie...wirklich freundschaftlich. Man kann sich aufeinander verlassen, was sich in ein paar gemeinsamen Missionen herausgestellt hat, doch ihre Ansichten gehen zu weit auseinander und ihre Charakter sind einfach zu verschieden für eine Freundschaft.
Das wissen alle beide.
Oder wohl eher alle drei, wenn man Akamaru mit zählt, der Kiba nie von der Seite weicht.
"Erzählst du mir mal endlich wieso du uns in aller Früh aus dem Haus zerrst und durch diese Ruine schleifst?"
Abrupt bleibt Sasuke stehen und wirft einen kurzen Blick über seine Schulter nach hinten.
Eine Ruine...
Das hier war einst sein Zuhause, der Sitz seines Clans. Doch Kiba hat Recht. Das ist vergangen und nun ist es nicht mehr als eine Ruine.
Seufzend setzt er sich wieder in Bewegung.
"Letzte Nacht...ist meine Nichte nicht nach Hause gekommen. Itachi und ich haben sie gesucht aber nur einen Jungen gefunden. Schwer verletzt. Ich...habe da eine Vermutung."
"Die wir bestätigen sollen.", schlussfolgert Kiba.
Verneinen wäre Sasuke lieber, doch er muss sich auf die feine Nase des Mannes verlassen und sich der Wahrheit stellen.
Er muss herausfinden, ob Orochimaru etwas damit zu tun hat.
Ob Nanashi etwas damit zu tun hat.

Ungefähr zu selben Zeit klopft Itachi an die Bürotür des Hokage.
"Uchiha-san...ich glaube nicht, dass Hokage-sama um diese Uhrzeit bereits hier ist.", versucht eine junge Frau ihn zu überzeugen, die den Schwarzhaarigen bereits abwimmeln wollte, als dieser den Hokageturm betreten hat.
Eine Empfangsdame oder so etwas in der Art vermutet der Mann. Unbeirrt klopft Itachi erneut bevor er einfach die Türklinke nach unten drückt.
"Uchiha-san!"
Die Frau weiter ignorierend betritt Itachi das Büro und sieht sich kurz um. Auf dem Schreibtisch stapeln sich Berge von Papieren und Schriftrollen. Langsam tritt der Uchiha näher an den Tisch heran und seine Augenbraue wandert ungläubig nach oben. Kakashi sitzt nach vorne gebeugt auf auf dem Stuhl, den Kopf auf die Tischplatte gelegt und die Arme hängen neben seinem Körper schlaff nach unten. Der für den Hokage typische Mantel ist anscheinend von der Stuhllehne gerutscht und liegt achtlos auf dem Boden, genau wie der Hut.
"Kakashi...", spricht Itachi den sechsten Hokage an.
"H-hokage-sama!", ruft die Empfangsdame überrascht aus.
Blinzelnd öffnet der Grauhaarige die Augen und hebt den Kopf. Das Stirnband ist verrutscht und das Sharingan nun zu sehen. Einen Moment lang betrachtet er verschlafen Itachi bevor er sich gähnend auf setzt und ausgiebig streckt. Erst dann zieht er das Band zurück über sein linkes Augen und wendet sich an die Empfangsdame.
"Suki. Du kannst gehen."
Noch einen Moment zögert die junge Frau bevor sie sich nickend abwendet und das Büro verlässt.
Seufzend ordnet Kakashi ein paar Papiere auf seinem Schreibtisch.
Er sollte nicht versuchen sich vor der Arbeit zu drücken...
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und er hängt ganz schön hinterher. Die Berichte der Missionen, Einteilungen neuer Teams, Abkommen mit anderen Ländern, Vorbereitungen auf die nächste Chunin-Auswahlprüfung...
Das alles verschwindet nicht über Nacht, wie der Hokage mal wieder schmerzlich erfahren hat.
Doch das alles muss jetzt ohnehin warten. Der Schwarzhaarige vor ihm ist nicht ohne wichtigen Grund hier, dass ist Kakashi klar.
"Was kann ich für dich tun, Itachi?", fragt er während er ein paar Papiere auf die Seite schiebt.
"Yume ist verschwunden."
Sofort hat der ältere der Uchiha-Brüder die ungeteilte Aufmerksamkeit seines früheren Teamführers. Langsam lehnt sich dieser in seinem Stuhl nach hinten und verschränkt die Arme vor der Brust.
"Erzähl mir alles."

Und das tut Itachi. Er erzählt dem anderen Mann vom Verschwinden seiner Tochter, von der Befragung und dem Verhalten der Uzumaki-Familie, von dem Uchiha-Viertel ebenso wie von Toshio Senju im Krankenhaus. Ohne ihn zu unterbrechen lauscht Kakashi seinen Worten, der Blick des schwarzen Auges, welches nicht durch das Stirnband verdeckt ist, ernst und nachdenklich.
Die Erbin des Uchiha-Clans ist verschwunden...
Spurlos, wie es scheint...
Dass bereits mehrere Leute ohne Erlaubnis das alte Viertel betreten haben lässt der Hokage völlig außer Acht. Er hat momentan andere Sorgen. Das ganze Dorf hat andere Sorgen.
Es ist nie gut, wenn jemand verschwindet.
Aber es ist definitiv um einiges schlimmer, wenn ein Uchiha verschwindet. Diese Erfahrung hat Kakashi bereits bei Sasuke gemacht.
"Könnte sie weg gelaufen sein?"

Einen Moment lang ist Itachi still. In seinen tiefschwarzen Augen blitzt Überraschung und Unglaube auf bevor er die Stirn runzelt und den Kopf schüttelt.
"Ich dachte nur...Es ist nicht das erste Mal, dass ein Uchiha verschwindet."
"Kakashi... Yume ist erst 7 Jahre alt. Außerdem sind die Umstände anders."
Da hat der Schwarzhaarige auch wieder recht.
Das Mädchen ist glücklich, hat Freunde und eine liebevolle Familie. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sie einfach so von Zuhause weg läuft.
Und trotzdem...
Den Hokage beschleicht ein merkwürdiges Gefühl, welches er weder beschreiben noch sich selbst erklären kann. Diese ganze Sache stinkt bis zum Himmel.
"Wir müssen sie suchen.", beschließt Kakashi und Itachi nickt zustimmend.
"Der Junge ist noch nicht ansprechbar, doch wenn du mir ein paar Leute an die Seite stellst könnte ich erst Mal in der Nähe..."
"Nein.", unterbricht Kakashi den Mann.
Blinzelnd sieht Itachi den Hokage an, der ihn seinerseits streng mustert.
"Ich werde ein paar Shinobi beauftragen, um das zu tun."
"Kakashi. Es ist meine Tochter von der wir hier reden. Ich muss sie suchen."
"Ich sagte Nein, Itachi. Das ist keine Aufgabe für dich."

Ein neues Leben (Itachi FF/Sasuke FF) ||#Itana/#Sashi [Wird überarbeitet] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt